Sebastian Kurz trat im Oktober 2021 als Bundeskanzler Österreichs zurück (Corona-Transition berichtete). Ihm waren Ermittlungen der Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft unter anderem wegen Korruption zum Verhängnis geworden. Die Podcast-Serie «Inside Austria» zeichnet nach, wie skrupellos Kurz an die Macht gelangte.
Wie nun bekannt wurde, wird Kurz «Globaler Stratege» bei Thiel Capital nahe San Francisco im Silicon Valley. Die Investmentfirma gehört dem Milliardär Peter Thiel. Er ist Transhumanist, gründete den Zahlungsüberwachungsdienst PayPal und ist bekannt für seine Investments in Bio- und Überwachungstechnologie. Ausserdem gehört er zur Community der ehemaligen «Young Global Leaders» des WEF.
Kurz und Thiel kennen sich mindestens seit der Münchner Sicherheitskonferenz 2017, wie das Foto von Kurz’ Twitter-Profil zeigt. Im vergangenen Jahr hielt Kurz eine Laudatio auf Thiel anlässlich des Schirrmacher-Medienpreises.
Thiel unterstützte neokonservative Politiker der Neuen Rechten wie die «Tea Party» oder Donald Trump. 2004 gründete er mit Alex Karp die Big Data-Analysefirma Palantir Technologies, die nach dem 11. September 2001 am Ausbau des Überwachungsapparats beteiligt war. Thiel und Karp sind ausserdem Mitglieder im Lenkungsausschuss der Bilderberger-Konferenzen.
Palantirs Geschäftsmodell: «Big Data for Big Brother». Das Unternehmen arbeitet seit der Gründung für US-Geheimdienste und profitiert gross von der Coronakrise, indem es ihre Analysesoftware zahlreichen Gesundheitsbehörden angeboten hat – im Austausch gegen die Daten der Bürger.
Der früher auch «Wunderwuzzi» genannte Kurz kennt auch Karp (siehe Bild unten). Bereits zu Beginn der Coronakrise 2020 hat Kurz einem Bericht zufolge bei Karp im Silicon Valley einen Besuch abgestattet, um den Einsatz von Palantirs Überwachungssoftware in Österreich zu diskutieren.
Kurz mit WEF-Gründer Klaus Schwab (links) und Karp (unten rechts). Quelle: Twitter