
Nun sind erste Bilder der Kampfhelme aufgetaucht, welche von ÖVP-Verteidigungsministerin Tanner voller Stolz ins Kriegsgebiet geschickt wurden. Bei Soldaten, die an einem Panzer hantieren. Der Chefredakteur des ÖVP-nahen Exxpress versucht zu kalmieren: Es wären nur „Katastrophenschützer“. Militärexperten brechen bei dieser Behauptung in schallendes Gelächter aus.
Auf Twitter kursiert Bildmaterial, da offenbar die von Österreich gespendeten Kampfhelme im Kampfeinsatz in der Ukraine zeigt. Vergleichen Sie selbst: Es handelt sich um die alten Helme aus Österreichischen Beständen, von denen 10.000 Stück an die Ukraine gespendet wurden.
Die Spende galt aus mehreren Gründen als umstritten. Viele Truppenteile hatten angeblich die Nachfolgemodelle noch nicht und standen dann – zumindest temporär – ohne Kampfhelme da. Zudem wurde die Frage gestellt, ob ein Kampfhelm nicht auch militärisches Gut wäre, welches von einer neutralen Nation nicht in ein Kriegsgebiet geliefert werden darf. Der ÖVP war dies damals alles herzlich egal, die Helme würden ja nur humanitären Zwecken dienen.
Österreichische Helme auf Panzer in der #ukraine?
Die Bilder täuschen: Die 2 sind keine Soldaten, sondern tatsächlich vom DSNS, vom ukrainischen Katastrophenschutz. Sie entfernen nicht verschossene Munition. Also (noch) alles ok.#neutralität #UkraineRussia Auge @Bundesheerbauer pic.twitter.com/t4WBumuemB— Richard Schmitt (@RichardSchmitt2) April 4, 2022
Der Chefredakteur des ÖVP-nahen Exxpress versucht sich bei den Bildern an einer etwas eigenwilligen Interpretation. Angeblich wären die Herrschaften auf den Bildern keine Soldaten sondern Katastrophenschützer. Das ist wirklich unterhaltsam, denn Katastrophenschützer benötigen gewiss ganz dringend Kampfwesten und Munitionstaschen.
An sich ist es nicht üblich, dass man „Katastrophenschützer“ bei Kampfeinsätzen hinzuzieht, um Panzer zu warten. Dies wird durch die reguläre Panzerbesatzung oder deren Hilfstruppen, die für die Versorgung mit Munition und Treibstoff zuständig sind, erledigt. Eigentlich ist es denkunmöglich, eine solche Arbeit an so genannte „Katastrophenschützer“ zu übertragen.
Es war nie auszuschließen, dass die österreichischen Spenden in die Hand von Kampftruppen gelangen und dort eingesetzt werden – die Bilder lassen darauf schließen, dass genau das geschehen ist.