Horst D. Deckert

OECD: Deutsche arbeiten am wenigsten & verdienen am meisten (Qui bono?)

Die Zahlenkasper von der OECD haben mal wieder eine Rangliste gebastelt. Die OECD, das sind auch die mit dem Pisa-Test und sonstigen supranationalen politischen Einflussnahmen mit gewissem Schlag. Dieser gewisse Schlag lässt sich an diesem Foto ablesen. Darauf abgebildet ist der aktuelle Generalsekretär der OECD und zwar gemeinsam mit – nein, nicht Klaus Schwab – George Soros. In der neuen Rangliste der OECD wird uns erzählt, in welchem Land wie viel gearbeitet wird und wie hoch der Stundensatz liegt. Für das Ergebnis siehe die lange Tabelle weiter unten, wobei Deutschland fast auf dem “letzten” Platz liegt. Angeblich.

 

Zahlen, so zuverlässig wie nigerianische Prinzen

 

Ich weiß nicht, ob ich angesichts der Ergebnisse lachen oder heulen soll. Wäre die Liste auch nur ansatzweise aussagekräftig (eigentlich das Hauptziel derartiger Vergleichsstudien), dann müsste bei uns Milch und Honig aus vergoldeten Wasserhähnen kommen. Auf der anderen Seite muss man sich fragen, wie die Südkoreaner in der Lage waren, eine Hochtechnologiewirtschaft auf die Beine zu stellen, um dennoch weiterhin bei mauem Gehalt den ganzen Tag an der Werkbank zu versauern (siehe dazu auch die Werte für den Gini-Index und das pro Kopf BIP, die völlig andere Relationen implizieren).

Ähnlich sieht es in Israel aus, wo wahrscheinlich die am internationalen Tropf hängenden Raketenbauer aus Gaza mit reingezählt werden. Über die Mexikaner braucht man erst gar nicht anfangen, da man sich angesichts des Gefälles zu den USA fragen muss, warum sie das Land nicht schon längst aufgelöst haben, um es an die USA anzuschließen. Niemand braucht mir auch erzählen, dass sie in Japan so wenig verdienen wie in Spanien, oder dass die Italiener auch netto mit so wenig Geld nach Hause gehen.

 

Die Politik als Adressat

 

Bekannt ist, dass derartige „Studien“ gerne von der Politik zum Anlass für „mutige politische Entscheidungen“ genommen werden. Vermutlich wird das irgendwie in die Richtung interpretiert werden, dass in Nordeuropa zu viel gearbeitet wird und wir daher zu noch weniger Wochenstunden “genudgt” werden sollten, um im Gegenzug den armen Griechen den Stundensatz etwas zu polieren.

Für mich ist die Tabelle eine in ein nettes Lob verpackte Aufforderung, Deutschland noch einmal ordentlich zu schröpfen. Da jedem die Etatisten und Gleichmacher in der deutschen Politik bekannt sind, werden sie wahrscheinlich jubeln über diesen neuen Anlass zur Selbstgeißelung.

Das Endziel ist auch in der Liste verzeichnet und heißt Litauen (Lithuania). Dort wird heute schon relativ wenig verdient, aber es werden ebenso wenige Wochenstunden abgerissen. Zumindest laut OECD.

 

 

Quelle Titelbild, Grafik

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