Am Samstag trafen sich die “Huren der Reichen” (so bezeichnet sich die ÖVP intern, wie Chat-Leaks zeigen) in Graz zum Parteitag. Doch anstatt einer Schlappe für Karl Nehammer setzte es ein Ergebnis, das jeden Diktator wohl vor Neid erblassen ließe. So erhielt der Bundeskanzler Berichten zufolge 524 der 515 Delegiertenstimmen. Der ORF “berichtete” freudig von “100 Prozent (allen 524 Stimmen) “, die Nehammer gewählt hätten. Im selben Text berichtet das Staatsmedium jedoch von einer Gesamtzahl von 515 Delegierten. Rechnet man dementsprechend nach, erreichte Nehammer sogar 101,7 Prozent der Stimmen. Das passe zum neuen politischen Engagement für den Realsozialismus, erklärte FPÖ-Hafenecker in einer Aussendung dazu.
Stalin und Kim würden vor Neid erblassen
Stalin erreichte “nur” 100 Prozent: Für kommunistische Diktaturen sind derartige Ergebnisse typisch. Der gestrige ÖVP-Parteitag übertraf diese mit 101,7 Prozent für Nehammer ordentlich. Stalin und Kim würden wohl vor Neid verblassen, oder: Den Kopf schütteln. Denn es geziemt sich normalerweise in derartigen Diktaturen schon, dass man auf 99,9 Prozent-Ergebnisse setzt und damit so tut, als sei Widerspruch möglich. So erreichte Nordkoreas kommunistischer Diktator, Kim Jong Un, bei seiner letzten Wahl 99,99 Prozent.
FPÖ: Mehr von der ÖVP – weniger für die Menschen
Haben die “Huren der Reichen” nun den Kommunismus für sich entdeckt? Der FPÖ-Nationalratsabgeordnete Christian Hafenecker bejaht dies. Er führt in einer Presseaussendung an: „Da die ÖVP ja bekanntermaßen ihre Liebe zum Realsozialismus entdeckt hat, Stichwort Gewinnabschöpfung, passen auch die bestens inszenierte 100-Prozent-Wahl Nehammers in dieses Bild sowie die unfreiwillig amüsante Berichterstattung des ORF dazu“ Jedenfalls aber, so Hafenecker, sei das eigentliche Ergebnis des Parteitags: “Mehr vom System ÖVP – weniger für die Menschen”.
Wochenblick-Redakteur deckte Zahlen-Schwindel auf
Den möglichen Fauxpas deckte übrigens Wochenblick-Redakteur Julian Schernthaner, der nicht nur in diesem Fall Scharfsinn und Zahlen-Kenntnis bewies, auf Twitter auf:
100 Prozent, alle 524 Stimmen der 515 stimmberechtigten Delegierten! Pepi Stalin, schaug oba, du host dein Meister gfunden! #oevpparteitag pic.twitter.com/2xIHjmi2gB
— Julian Sch. (@Eschentharrn) May 14, 2022
Corona bei ÖVP-Parteitag egal: “Viele Viren in einem Raum kümmern uns nicht mehr”
Feierlich erklärte Nehammer am Parteitag, dass die Viren sie nicht weiter kümmern würden. “So viele in so einem kleinen Raum heißt auch so viele Viren. Aber jetzt kümmert es uns nicht mehr”, erklärte Nehammer unter dem frenetischem Applaus der maskenfreien Delegierten. Man muss mutmaßen: Haben das die “Huren der Reichen” von ihren Klienten gelernt? In der Oberschicht sollen Impfungen, Masken und Testwahn nie eine Rolle gespielt haben, berichten mitunter Bedienstete von Privatjets sowie Yacht-Verkäufer gegenüber Wochenblick.
Herbert Kickl veröffentlichte diesen Ausschnitt auf Telegram
Für das gemeine Volk gilt die Maskenpflicht nach wie vor
Während es für die ÖVPler zulässig ist, Karl Nehammer in geschlossenen Räumen anzubeten, muss das gemeine Volk bei der Religionsausübung nach wie vor FFP2-Masken tragen, zumindest wenn es nach der ÖVP-Regierung geht. Das mag widersprüchlich und skurril erscheinen, ist aber gemäß des kommunistischen Mottos “Die Partei hat immer Recht” wahrscheinlich in der ÖVP nicht zu hinterfragen. Zwar halten sich viele nicht mehr daran und lassen den “unterdrückerischen Maulkorb” weg, doch gerade etwa am Arbeitsplatz ist dies oftmals riskant bis unmöglich.
So gilt die FFP2-Maskenpflicht nach wie vor in geschlossenen Räumen von:
- Krankenanstalten, Alten- und Pflegeheimen und vergleichbaren Settings,
- öffentlichen Verkehrsmitteln und deren Haltestellen sowie Taxi,
- Kundenbereichen des lebensnotwendigen Handels,
- Verwaltungsbehörden bei Parteienverkehr und
- Einrichtungen zur Religionsausübung, außer diese werden zwecks einer religiösen Zusammenkunft wie z.B. einer Messe betreten
KPÖ entrollte Banner: “Herzlich Willkommen zum 40. Parteitag der Huren der Reichen”
Die KPÖ zeigt sich von der geradezu kommunistischen Enteignungspolitik der ÖVP, die sich etwa durch ihre Gewinnabschöpfungspläne offenbart, derzeit noch unbeeindruckt. Anstatt den Schwarzen zuzujubeln, entrollte sie ein Banner “Herzlich Willkommen zum 40. Parteitag der Huren der Reichen!”. Oder ist es möglicherweise der Konkurrenzkampf, der die Kommunisten zu dieem für sie außergewöhnlich schneidigen und erfrischenden Aktivismus antreibt? Normalerweise kennt man solche Aktionen in Österrech fast nur von der ehemaligen Identitären Bewegung.
Erfrischender Aktionismus – Die KPÖ entrollte ein schneidiges Banner zum “Parteitag der Huren der Reichen”:
HC Strache veröffentlichte das Video auf Telegram
“Die Partei hat immer Recht”: Wochenblick-Liedempfehlung für ÖVP und KPÖ-Wähler
“Das Lied der Partei” ist eigentlich die Hymne der kommunistischen Partei. Doch heutzutage eignet sie sich auch perfekt dafür, die ÖVP zu besingen. Denn gerade wenn es heißt, “Fror auch die Welt uns war warm” oder “was wir sind, sind wir durch sie”, zeigt sich das alte Kommunistenlied angesichts der politisch verursachten Energiekrise aktueller denn je.
Sie hat uns Alles gegeben.
Sonne und Wind. Und sie geizte nie.
Wo sie war, war das Leben.
Was wir sind, sind wir durch sie.
Sie hat uns niemals verlassen.
Fror auch die Welt, uns war warm.
Uns schützt die Mutter der Massen.
Uns trägt ihr mächtiger Arm.Die Partei,
Die Partei, die hat immer recht.
Hier finden Sie eine langsame Version des Liedes mit Text zum Mitsingen!