Horst D. Deckert

Pfizer und sein Netzwerk: Unheilige Allianzen

Die Strippenzieher (Symbolbild:Shutterstock)

Zu den besonderen Ärgernissen dieser sogenannten Pandemie gehören die engen Machtverflechtungen innerhalb eines regelrechten pharmazeutisch-medialen Komplexes, der hocheffiziente Öffentlichkeitsarbeit mit handfesten wirtschaftlichen Interessen und politischem Lobbyismus verbindet – und gerade in den aufgeregten Zeiten dieser menschgemachten Gesundheitskrise vergängnisvolle Wirkung entfaltet. Die Beziehungspflege einzelner Industriesparten zu Multiplikatoren der Meinungsmache ist dabei geschichtlich keinesfalls neu; man denke an die Lebensmittel- oder Rüstungsindustrie. Auch im Pharmasektor bestand sie schon lange vor Corona. Bloß entfaltet sie erst jetzt, in einer global aufgezogenen Spannungslage, ihre ganze Wirkung.

Insbesondere der US-Pharmakonzern Pfizer, Kooperationspartner von Biontech, gehört diesbezüglich zu den wohl findigsten „Netzwerkern“, wie zuletzt die Enthüllungen über zwei seiner Vorstände zeigten. Mit James C. Smith und Dr. Susan Desmond-Hellmann gelang es dem New Yorker Unternehmen unter seinem umtriebigen CEO Albert Bourla, sich gleich zwei Vorstandmitglieder mit engsten Verbindungen in den Mediensektor ins Boot zu holen. Vor allem die Personalie Smith hatte hierbei für Aufsehen gesorgt: Der gehört dem Pfizer-Vorstand seit 2014 an und hat persönlich erhebliche Summen in das Unternehmen investiert (womit er zu den großen Profiteuren der Covid-Impfkampagne zählt). Von 2012 bis zu seinem Ruhestand 2020 war Smith zugleich praktischerweise Chef der Nachrichtenagentur Reuters. Auf der failen Haut liegt der vielseitige Manager deswegen nicht: Aktuell ist er Vorsitzender der Thomson Reuters Foundation, einer Stiftung in London, die ebenfalls weltweit Nachrichten verbreitet. Der Thomson-Medienkonzern hatte Reuters 2008 übernommen.

Wohlwollende Berichterstattung inklusive

Wer glaubt, es sei verschwörungsaffin, hier Interessenkonflikte oder Konditionen und Kausalitäten der Berichterstattung zu vermuten, der muss sich den Vorwurf der Naivität gefallen lassen: Alleine im vergangenen Jahr hat Reuters über 22.000 Artikel veröffentlicht, in denen Pfizer erwähnt wurde – und die meisten von ihnen waren, wie der Zufall so spielt, in der Tendenz positiv. Hingegen wurden die Konkurrenten im Covid-Impfstoffrennen, Johnson & Johnson und Moderna, von Reuters mit nur 18.000 bzw. 8.191 Beiträgen wesentlich seltener, dafür aber deutlich negativer im Inhalt bedacht. Überflüssig zu erwähnen, dass Smith zudem auch noch hochrangiges Mitglied („active member“) des Weltwirtschaftsforums in Davos ist und so unter anderem in engem Austausch mit WEF-Impresario Klaus „Great Reset“ Schwab steht.

Auch die heutige Pfizer-Managerin und Epidemiologin Desmond-Hellmann hat ein zweites Standbein im Mediensektor: Sie gehört dem Vorstand von Facebook seit 2013 an, von 2015 bis 2019 war sie dort als Lead Independent Director tätig. Zugleich – so klein ist die Welt – war sie von 2014 bis 2019 auch noch Vorstandsvorsitzende der Bill-und-Melinda-Gates-Stiftung, ehe sie dann 2020 – pünktlich zur Pandemie und rechtzeitig vor Ausbruch der großen Impf-Goldgräberstimmung – dem Pfizer-Vorstand beitrat. Und seit 2021 ist sie auch noch Mitglied des einzigen externen Gremiums, das US-Präsident Biden in allen wissenschaftlichen und technischen Fragen berät. Bei Desmond-Hellmond läuft es rund.

Unter ihrer Mitverantwortung wurden bei Facebook Beiträge, die den unter anderem von Pfizer hergestellten Covid-19-Impfstoffen skeptisch gegenüberstanden, einer strengen Zensur unterworfen; maßgeblich setzte sie sich für die bevormundenden, an betreutes Denken gemahnenden „Covid-19-Warnhinweise“ zu allen pandemiebezogenen Inhalten ein, die per Algorithmus automatisiert eingespielt bzw. angezeigt werden. Auch die rigorose Ausmerzung unliebsamer oder allzu kritischer User-Contents oder deren Bloßstellung durch bezahlte, sogenannte „Faktenfinder“ sollen auf ihre Initiative zurückgehen. Für Pfizer hat sich Desmond-Hellmonds Einfluss bei Facebook wahrlich rundum ausgezahlt.

Was kostet die Gates-Welt?

Auch bei ihrer dem Pfizer-Posten unmittelbar vorangegangenen Karrierestation, der Leitung der Gates-Stiftung, stellte sie die Weichen. Als größte private Stiftung der Welt mit einem Vermögen von fast 50 Milliarden Dollar fördert die Gates-Stiftung nicht nur zahllose Projekte, sie ist auch Großfinanzier der 2000 gegründeten globalen Impfstiftung GAVI – und gehört zu den größten Finanziers der Weltgesundheitsorganisation (WHO), die bis heute – und in mittlerweile existenziellem Maße – von ihren finanziellen Zuwendungen abhängig ist. Auch die Medien-Landschaftspflege genießt bei den rein altruistisch und aus Menschenliebe handelnden Stiftungsfunktionären besondere Priorität: Nach Zuwendungen in der Vergangenheit unterstützt die Gates-Stiftung seit Oktober dieses Jahres auch „Spiegel online“ mit 2,9 Millionen Euro – offiziell, um „über die soziale Spaltung rund um die Welt zu berichten und ein Verständnis dafür zu liefern, wie sie überwunden werden kann.“ Auch die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ war bereits (wenn auch indirekt) mit einer sechsstelligen Gates-Summe gesponsert worden.

Die Personalien Smith und Desmond-Hellmann zeigen beispielhaft die geradezu molochartigen Verflechtungen elitärer Organisationen, die ein von geschäftlichen Interessen, Machtstreben und ideologischen Zielen getriebenes Agendasetting durch eine Sonderform von finanziellem und gesellschaftspolitischem Machtmissbrauch betreiben – und hierfür die Berichterstattung und öffentliche Meinung ganzer Staaten in gewünschte Bahnen lenken. Ihr größter Coup dürfte dabei der sein, dass es ihnen tatsächlich gelungen ist, jeden, der auf diese Hintergründe und Verflechtungen hinweist, in die Nähe „kruder Verschwörungstheorien“ zu rücken.

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