Horst D. Deckert

Problem Corona-App: Von der Pandemic zur Pingdemic

Das Corona-Tracking-System Ping dürfte in England für leere Supermarktregale sorgen. Es fehlen keine Lebensmittel, sondern Supermarktmitarbeiter. Die App fordert Kontaktpersonen zur Selbstisolation auf. Nun stehen die Engländer vor einem großen Problem.

  • 1,7 Millionen Engländer in Isolation – trotz immens hoher Impfquote
  • Contact-Tracing-App schickt haufenweise Menschen in Quarantäne
  • Leere Supermarktregale in Englands Geschäften
  • Mitarbeiter in Unternehmen fehlen
  • Supermärkte müssen Aushilfen einstellen, sogar Filialen schließen
  • Keine Lebensmittelknappheit – jedoch Personalknappheit

England lockerte aufgrund der hohen Impfquote alle Maßnahmen. Mehr als 80 Prozent der Bevölkerung haben die erste Impfdosis erhalten und knapp 65 Prozent bereits die zweite. Mit dem sogenannten „Freedom Day“ am 19. Juli fielen alle Einschränkungen. In den Wochen zuvor gab es bereits immer weiter Lockerungen. Das führt laut Berichten zu einem enormen Anstieg an positiv auf Corona Getesteten.

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1,7 Millionen Menschen in Isolation

Trotz der großen Menge an geimpften Menschen. Auch Geimpfte müssen in Quarantäne, sofern sie als Kontaktperson identifiziert werden. Laut der englischen Zeitschrift „The Sun“ befanden sich zu Beginn der Woche etwa 1,7 Millionen Briten in Quarantäne. Nach dem Freiheitstag dürfte die Zahl der Verständigungen in die Höhe geschnellt sein. Mittlerweile schalten immer mehr Briten die Kontaktverfolgung durch diese App aus.

Selbstisolation durch „anpingen“

Contact-Tracing und Isolation sind in England hoch im Kurs. Besagte Corona-App, die NHS Covid-App, benachrichtigt Kontaktpersonen von positiv Getesteten. Sie werden „angepingt“ und aufgefordert, sich in Selbstisolation zu begeben. Das führt nun bei immer mehr Unternehmen zu Mitarbeiterengpässen. Spürbar ist dies für die Bevölkerung vor allem in Supermärkten.

Personalknappheit – Filialen müssen schließen

Einkaufende Menschen stehen vor leeren Regalennicht aber wegen Lebensmittelknappheit, sondern Personalknappheit. Aufgrund der hohen Quarantänezahlen von Mitarbeitern müssen Aushilfen eingestellt, Öffnungszeiten eingeschränkt und auch einzelne Filialen in Supermärkten geschlossen werden. Lebensmittel und andere Waren können nicht eingeschlichtet werden. Viele Waren türmen sich auf hohen Müllbergen, weil das Personal zur Entsorgung fehlt.

Änderung für Einzelhandel und Lieferanten angedacht

Immer mehr Stimmen werden in England laut, dass dieses Tracking-System überarbeitet werden müsse. Beispielsweise würden Ausnahmen für Einzelhandelsmitarbeiter und Lieferanten zur Diskussion stehen. Der britische Premierminister Boris Johnson würde mindestens bis Mitte August an den Isolationsbestimmungen festhalten. Danach könne eine Lockerung für doppelt geimpfte Kontaktpersonen oder für Kontaktpersonen mit negativem Test diskutiert werden. Gleich dem Gesundheitspersonal in England.

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