Nachdem sie es den „Paranoikern“, „Spinnern“, „Querdenkern“ und „Unbelehrbaren“ nicht glauben, besteht zumindest eine marginale Resthoffnung, dass sie es namhaften Experten abkaufen: Schwankenden Normalbürgern, die sich über die Sinnhaftigkeit der Corona-Politik tapfer in Selbstbetrug üben und zu Konformismus zwingen, sollten die Aussagen von Professor Peter Kremsner, renommierter Tübinger Reisemediziner, Parasitologie und Direktor des Instituts für Tropenmedizin am Universitätsklinikum Tübingen, zum Inzidenzen-Wahn und zu den geplanten Zwangstest für geimpfte Reiserückkehrer unbedingt zu denken geben.
Denn was Kremsner ausgerechnet im Interview mit dem notorischen Corona-Alarmistenportal „n-tv“ zu sagen hat, birgt Sprengstoff – und rüttelt hoffentlich den einen oder anderen wach: Zum einen erklärt er klipp und klar, dass Corona für Jüngere völlig unbedenklich ist, und dass die Durchimpfung zur Vermeidung schwerer Verläufe praktisch nur bei Älteren und Risikopatienten für die Pandemiebekämpfung maßgeblich ist. Sind diese vulnerablen Gruppen vollständig geimpft, dann könnten die Inzidenzen sogar bei 1.000 liegen – und es bräuchte trotzdem keinen Lockdown oder restriktive Beschränkungen. Die reale Krankheitslast ist dann nämlich vernachlässigbar.
Der fragestellenden Redakteurin des Senders scheint das zuviel gewesen zu sein oder sie konnte diesen logischen Überlegungen erkennbar nicht folgen, da sie in gefühlt jeder zweiten Frage beharrlich wieder mit „steigenden Zahlen“ und Inzidenzen anfing. So auch, als es um die aktuell durchgedrückte neueste Schnapsidee von Jens „Long Covid“ Spahn ging, eine generelle Testpflicht für alle Reiserückkehrer zu verlangen – auch und vor allem bei Geimpften – weil der Anteil der Reiserückkehrer, die „das Virus mitbringen„, steige. Kremsners trockene Antwort nach dem Sinn dieser Testpflicht: „Das halte ich für absolut nicht notwendig.“ Er wisse nicht, so der Professor, was diese bringen solle – weil die Durchseuchung in anderen Staaten „zum Teil niedriger, zum Teil höher“ sei, während die Delta-Variante ohnehin in ganz Europa die aktuell dominierende Variante sein. „Also ich weiß nicht, was dahinter steckt„, so der Reisemedizin-Experte enerviert.
Da staunt der Fachmann, nur der Laie wundert sich nicht
Und weil es die Reporterin anscheinend nicht begreifen wollte, legte er noch einmal – für ganz Doofe – nach: „Wenn man in Gebiete fährt, wo es sehr, sehr viele Covid-19-Fälle gibt, dann ist die Möglichkeit, dass man infiziert wieder zurückkehrt natürlich höher. Das ist ja selbstredend. Aber wenn wir alle Alten und die anderen vulnerablen Gruppen impfen, dann ist Covid-19 kein Problem. Dann können wir hin und her fahren, wohin wir wollen. Und selbst wenn wir viele Infektionen einschleppen: bei den Jungen ist Covid-19 kein Problem.“ Dieselben Argumente kann man dieser Tage vergeblich in müßigen Debatten mit Impf- und Lockdown-Besessenen vorbringen, was den Sinn von erneuten Freiheitsbeschränkungen aufgrund gesundheitssystemisch irrelevant gewordener „Inzidenzen-Anstiege“ betrifft – und stößt doch nur auf taube Ohren.
Sie werden es nie kapieren: Egal, wie oft sie sich noch impfen lassen – die Impfung wirkt immer nur gegen die Varianten, die bereits von neuen abgelöst wurden, weshalb uns – trotz Impfung – Tests, Totalkontrolle und Maßnahmen bis zum Sankt Nimmerleinstag erhalten bleiben. (DM)