
KIEW – Nach Angaben des ukrainischen Generalstabs hat Russland mit der erwarteten Offensive im Osten der Ukraine begonnen. „Es werden Anzeichen des Beginns der Offensive in der Östlichen Operationszone festgestellt“, teilte der Generalstab am Montagabend in Kiew mit. Im Zentrum der Operation werden die Gebiete Charkiw und Donezk genannt. Von Isjum im Gebiet Charkiw aus werden Vorstöße in Richtung Barwinkowe und Slowjansk im Donezker Gebiet erwartet.
Stark umkämpft bleibt demnach auch die bereits schwer zerstörte Hafenstadt Mariupol, wo die ukrainischen Streitkräfte am Wochenende ein Ultimatum zur Kapitulation verstreichen ließen.
Mit „riesiger Menge an Kriegsmaterial“ einmarschiert
Nachdem die russische Armee nach ukrainischen Angaben einen Großangriff in der ostukrainischen Region Lugansk gestartet habe, sei in der Kleinstadt Kreminna die russische Armee in der Nacht auf Montag „mit einer riesigen Menge an Kriegsmaterial einmarschiert“, teilte der ukrainische Gouverneur von Lugansk, Serhij Hajdaj, am Montag auf Facebook mit. Die „Verteidiger haben sich auf neue Positionen zurückgezogen“ so Hajdaj.
Luftangriffe auf Lemberg – Zerstörung westlicher Waffen
Auch die westukrainische Stadt Lwiw (Lemberg), wohin sich viele Menschen geflüchtet haben, wurde aus der Luft angegriffen. Der Bürgermeister von Lwiw, Andrij Sadowyj, schrieb auf seiner Facebook-Seite von „fünf gezielten Raketenschlägen“ gegen die Stadt, in der mindestens sechs Menschen, darunter ein Kind, gestorben sein sollen. Laut russischen Streitkräften wurden in der Nacht mehr als 100 Ziele beschossen. In westlichen Medien werden dies Angriffe als Attacken auf Zivilisten dargestellt, von russischer Seite heißt es, dass ein Logistikzentrum mit großen Teilen ausländischer Waffen, die aus den USA und europäischen Ländern geliefert worden seien, zerstört worden seien. Auch Munitions- und Treibstofflager seien vernichtet worden, sagte der Sprecher des Verteidigungsministeriums, Igor Konaschenkow.
Klitschko: Steinmeier als diplomatischer Fehler
Der Kiewer Bürgermeister, Vitali Klitschko, bezeichnete die Ausladung von Deutschlands Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier als diplomatischen Fehler und lud den deutschen Kanzler Olaf Scholz in die ukrainische Hauptstadt ein. Klitschko schließt einen russischen Angriff mit Atomwaffen auf sein Land nicht aus. „Wir rechnen mit allem: chemischen Waffen, Atomwaffen“, sagte der Ex-Schwergewichtsboxer im Interview mit dem Sender n‑tv nach einer Übergabe von acht Löschzügen aus Deutschland.
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