Horst D. Deckert

Sanktions-Irrsinn: Putin sieht „Bedrohung für die ganze Welt“

Der russische Präsident Wladimir Putin hat die westlichen Sanktionen gegen sein Land erneut scharf kritisiert und für gescheitert erklärt. Die Maßnahmen seien nicht nur kurzsichtig, sondern sie stellten auch eine „Bedrohung für die ganze Welt“ dar, sagte Putin bei einem Wirtschaftsforum in Wladiwostok (Sibirien). Russland international zu isolieren sei „unmöglich“.

Der russische Präsident bedauerte, dass nach der Corona-Pandemie neue Schwierigkeiten aufgetaucht seien: „Ich meine das Sanktionsfieber des Westens, seine aggressiven Versuche, anderen Ländern ein Verhaltensmodell aufzuzwingen, sie ihrer Souveränität zu berauben und sie dem eigenen Willen zu unterwerfen.“ Diese Versuche seien vergeblich gewesen, denn die Welt orientiere sich zunehmend in Richtung Asien. Russland werde keine Probleme haben, weltweit andere Abnehmer zu finden. So seien bereits alle Eckpunkte zum Verkauf von Gas an China über die Mongolei vereinbart worden.

Die unmittelbare Verantwortung bzw. Ursache für den aktuellen Stillstand der Gaspipeline Nord Stream 1 sieht Putin bei Deutschland und in den westlichen Sanktionen. Der russische Energiekonzern „Gazprom“ könne die ausgesetzten Gaslieferungen durch die Pipeline wieder herstellen, wenn eine dafür unabdingbare Turbine zurückgegeben werde. 

Russlands Präsident erinnerte außerdem daran, dass die durch die Ostsee führende Pipeline Nord Stream 2 „bei Bedarf“ jederzeit in Betrieb genommen werden könne. „Wir bauen nichts umsonst“, betonte Putin.

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