Das Paul Ehrlich-Institut gab jüngst bekannt, die Zuverlässigkeit von Covid-Schnelltests bei der Erkennung von Omikron evaluiert zu haben: Die Bewertung fiel überaus günstig aus – man kam zu dem Schluss, dass bei 20 untersuchten Antigen-Schnelltests Omikron und Delta vergleichbar zuverlässig erkannt wurden. Doch nun hagelt es Kritik an der Untersuchung.
Tatsächlich kam eine Untersuchung an der Ludwig-Maximilians Universität in München jüngst nämlich zu einem gänzlich anderen Ergebnis als das PEI: Demzufolge erkannten acht von neun handelsüblichen Antigen-Schnelltests Omikron viel schlechter als Delta. Der Virologe Oliver Keppler von der LMU kritisierte das asymptomatische Testen als sinnlos, empfahl aber, dass bei Symptomen von Covid-19 durchaus Antigen-Schnelltests zum Einsatz kommen sollten – nur gut und verlässlich müssten sie sein.
Scharfe Kritik an Studienqualität
Laut PEI ist das angeblich der Fall. Doch Keppler widerspricht – und stellt fest: „Es wurden 20 verschiedene Schnelltests daraufhin getestet, ob sie Delta- oder Omikron-Infektionen erkennen können. Dazu wurden pro Test vier gepoolte Proben aufgetragen. Das ist das Niveau von ‚Jugend forscht‘.“
Aufgrund der viel zu geringen Probenzahl sei die „Studie“ des PEI nicht aussagekräftig: „Es wurde eine viel zu kleine Zahl an respiratorischen Proben pro Virusvariante untersucht, nämlich 4, verglichen mit 50 bis 100 in den meisten internationalen Studien.“ Es brauche ausreichend große Probensets, um statistische Vergleichbarkeit zu erzielen. Auch die Aussagekraft der gewählten Methode zog er in Zweifel.
Tatsächlich sollen die Antigentests Keppler zufolge häufig falsch-negativ sein: Omikron werde schlichtweg kaum erkannt. „Für eine mit Millionen durch den Bund geförderte Bundesbehörde, deren genuine Aufgabe und Verantwortung es ist, diese Fragen fundiert und verlässlich für das Pandemiemanagement in unserem Land zu klären, ist dies fast vier Monate nach Erstbeschreibung von Omikronfällen in Deutschland viel zu spät, inhaltlich dünn und in der Aussagekraft fraglich.“
Das Paul Ehrlich-Institut zeigt sich pikiert: „Die wissenschaftlichen Arbeiten des Paul-Ehrlich-Instituts erfüllen die hohen Anforderungen an wissenschaftliches Arbeiten, die Ergebnisse werden in anerkannten wissenschaftlichen Journals publiziert und dort einer unabhängigen Begutachtung durch andere Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler unterzogen“, hieß es da. Das zeigt wohl in erster Linie, dass man auf Publikationen in „anerkannten wissenschaftlichen Journals“ und „peer reviews“ heutzutage wenig geben kann.
Noch mehr Omikron-„Fälle“ würden noch geringere Gefährlichkeit belegen
Dass ein Virologe die mangelhafte wissenschaftliche Arbeit des PEI offen anspricht, ist in jedem Fall positiv zu bewerten – wer bei Teststudien schludert, versagt schließlich auch in anderen Bereichen.
Während die wahnhafte Testerei in Deutschland absolut zu Recht immer wieder scharf kritisiert wird und Inzidenzwerte bekanntlich keinerlei Aussagekraft haben, würde eine Erhöhung der Zahl von Omikron-„Fällen“ (tatsächliche Erkrankungen werden nicht nachgewiesen) durch sensitivere Tests tatsächlich nur eines verdeutlichen: Wie ungefährlich diese Variante für die breite Bevölkerung und wie absurd die politisch verordnete Test-Pandemie entsprechend ist. Schon jetzt ist der Großteil der positiv getesteten Fälle asymptomatisch oder hat allerhöchstens leichte Erkältungssymptome. Die Zahl der „Covid-Patienten“ in den Kliniken, die tatsächlich wegen Covid behandelt werden, sinkt stetig. Die Fallsterblichkeit, die laut Mainstream bei nur mehr 0,12 Prozent liegen soll, dürfte noch deutlich geringer liegen. Und auch die Zahl der offiziell Genesenen würde bei noch mehr positiv Getesteten weiter zunehmen…