Die Gesundheitsbehörde hat beschlossen, die Verwendung des Spikevax-Impfstoffs für alle 1991 und später Geborenen als Vorsichtsmaßnahme auszusetzen. Der Grund sind Signale für ein erhöhtes Risiko von Nebenwirkungen wie Herzmuskel- oder Herzbeutelentzündungen. Das Risiko, davon betroffen zu sein, ist jedoch sehr gering.
Eine Herzmuskelentzündung (Myokarditis) und eine Herzbeutelentzündung (Perikarditis) gehen in der Regel von selbst zurück, aber die Symptome müssen von einem Arzt beurteilt werden. Am häufigsten sind junge Männer betroffen, die mit Virusinfektionen wie Covid-19 in Verbindung gebracht werden. 2019 wurden etwa 300 Personen unter 30 Jahren mit Myokarditis ins Krankenhaus eingeliefert.
Die Daten deuten auf eine erhöhte Inzidenz auch im Zusammenhang mit der Impfung gegen Covid-19 hin, vor allem bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen und hauptsächlich bei Jungen und Männern. Für den Einzelnen ist das Risiko, davon betroffen zu sein, sehr gering; es handelt sich um eine sehr seltene Nebenwirkung.
Jüngste vorläufige Analysen schwedischer und nordischer Datenquellen deuten darauf hin, dass der Zusammenhang für den Impfstoff Spikevax von Mothera besonders deutlich ist, insbesondere nach der zweiten Dosis. Der Anstieg des Risikos ist innerhalb von vier Wochen nach der Impfung zu beobachten, vor allem in den ersten zwei Wochen.
Die Gesundheitsbehörde hat beschlossen, die Anwendung von Spikevax bei Personen, die 1991 und später geboren wurden, zu unterbrechen. Für diese Altersgruppen wird stattdessen der Impfstoff Comirnaty von Pfizer/Biontech empfohlen. Diese Entscheidung gilt bis zum 1. Dezember 2021, danach wird die Gesundheitsbehörde weitere Informationen zur Verfügung stellen.
- Wir beobachten die Situation genau und handeln schnell, um sicherzustellen, dass die Impfungen gegen Covid-19 jederzeit so sicher wie möglich sind und gleichzeitig einen wirksamen Schutz gegen Covid-19 bieten“, sagt Anders Tegnell, Abteilungsleiter und staatlicher Epidemiologe bei der Gesundheitsbehörde.
Personen, die 1991 und später geboren wurden und eine Dosis des Modernas-Impfstoffs erhalten haben, wird derzeit keine zweite Dosis des Covid-19-Impfstoffs angeboten; die Diskussionen über die beste Lösung für diese Gruppe dauern noch an. Die Gesamtzahl der betroffenen Personen beläuft sich auf etwa 81 000.
- Diejenigen, die vor kurzem geimpft wurden, mit ihrer ersten oder zweiten Dosis des Modena-Impfstoffs, brauchen sich keine Sorgen zu machen, da das Risiko sehr gering ist, aber es ist gut zu wissen, auf welche Symptome man achten sollte, sagt Anders Tegnell.
Sowohl die Myokarditis als auch die Perikarditis klingen oft von selbst ab, ohne bleibende Symptome zu verursachen, doch sollten vermutete Symptome von einem Arzt, z. B. in einem Gesundheitszentrum oder einer Notaufnahme, untersucht werden. Bei bestätigten Fällen kann eine ärztliche Behandlung und Krankenhausüberwachung erforderlich sein.
Zu den Symptomen einer Myokarditis und/oder Perikarditis gehören:
- Müdigkeit und Kurzatmigkeit
- Unregelmäßiger Herzschlag und Herzklopfen
- Fieber und Körperschmerzen
- Ein Druck- oder Schweregefühl in der Brust
- Es tut weh, tief zu atmen
- Schmerzen im linken oder mittleren Teil der Brust