Horst D. Deckert

Schwedens Modell hat sich bewährt

Allen Unkenrufen zum Trotz hat Schweden bei den Daten zur Sterblichkeit aussergewöhnlich gut abgeschnitten. Das Medienportal The Daily Sceptic schreibt, dass das Land zwischen dem 3. Januar 2020 und dem 18. Juni 2021 eine sogenannte negative Übersterblichkeit verzeichnet habe. Es seien also sogar weniger Menschen verstorben als üblich.

Für Lockdown-Anhänger sei das Resultat schwer nachvollziehber, so The Daily Sceptic. Denn Schweden habe seinen Kritikern damit das Gegenteil von deren Erwartung bewiesen. Aber was ist mit der Wirtschaft? Hat Schwedens Wirtschaft gelitten? Der Artikel wirft die Frage auf, ob die schwedischen Verbraucher zu viel Angst hatten, ihre Häuser zu verlassen, Angst vor einer unkontrollierten Virusübertragung im Freien. – Nicht im geringsten.

Der Economist hat die wirtschaftliche Gesamtleistung von 23 reichen Ländern während der Pandemie bewertet. Schweden belegte auf dieser Liste hinter Slowenien und Dänemark den dritten Platz. Berücksichtigt sind darin auch Veränderungen des BIP, der Haushaltseinkommen, der Aktienkurse, der Investitionen und der Staatsverschuldung:

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Grafik: The Economist.

Schweden schnitt bei der Staatsverschuldung besonders gut ab und begrenzte ihren Anstieg im Verhältnis zum BIP auf nur 6,2 Prozentpunkte – verglichen mit 19 in den USA und 22 in Grossbritannien. «Dies spiegelt vielleicht die Tatsache wider», schreibt The Economist, «dass das Land strenge Corona-Massnahmen weitgehend vermieden hat.»

Schweden widerlegt damit zwei Kernsätze des Abriegelungsdogmas: dass Lockdowns notwendig seien, um eine grosse Zahl von Todesfällen zu verhindern, und dass es keinen Kompromiss zwischen Gesundheit und Wirtschaft gebe. The Daily Sceptic verweist darauf, dass die Formulierung «zwischen Abriegelung und Wirtschaft» eher passen würde.

Der Autor des Artikels, Noah Carl, hebt seinen Hut vor Schwedens staatlichem Epidemiologen Anders Tegnell. Er sei standhaft geblieben, während andere westliche Politiker und Experten unter dem Druck, «etwas zu tun», in Panik geraten seien.

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