Horst D. Deckert

Serbische Bevölkerung mehrheitlich auf „Anti-EU-Kurs“

In Serbien hat die EU offenbar den „Geduldsbogen“ der Bevölkerung gehörig überspannt. Nach einer Umfrage des weltweit agierenden globalen Marktführers, des Meinungsforschungsinstitutes IPSOS, mit eigener Dependance in Serbien, sind nun 44 Prozent der Bevölkerung gegen eine EU-Integration ihres Landes.

Nur 35 Prozent sprechen sich dafür aus und 21 Prozent haben dazu offenbar keine Meinung oder wollen sich nicht dazu äußern.

EU Sanktionsdruck „ging in die Hose“

Offenbar hatte man in Serbien den immer vehementer ausgeübten Druck seitens der EU in Sachen Sanktionen gegen Russland, „krumm genommen“. Die Serben hatten zwar den russischen Einmarsch in die Ukraine formell „verurteilt“, sich aber von Beginn an gegen jegliche Sanktionen gegen Russland ausgesprochen.

Seitens der EU hatte man sich dabei wohl gehörig verkalkuliert hier, wie bei allen anderen europäischen Staaten, vermehrt Druck auf die serbische Regierung aus zu üben. Ein wenig historisches Wissen und Feingefühl wären dabei wohl hilfreich gewesen, ist doch hinlänglich bekannt, dass die Serben eine sehr stolze und „eigenwillige“ Nation sind, mit denen „nicht gut Kirschen essen ist“.

Sämtliche EU-Missionen, für die sich auch Österreichs Kanzler Nehammer Mitte März von Brüssel vor den Karren spannen lies, samt Interventionen von EU-Botschaftern, waren kläglich gescheitert.

Historische Nähe zu Russland

Das Verständnis der EU für die Haltung Serbiens hält sich wie überall wo in Mitgliedsländern auf das „wohlergehen“ des eigenen Staates wert gelegt wird, in Grenzen (siehe auch Ungarn). Die Tatsache, dass Serbien historisch gesehen und das war bereits zu Zeiten der Österreich-Ungarischen Donaumonarchie und deren Problemen mit Serbien so, in Grenzen.

Die EU reagiert auf die „Sanktionsweigerung“ Serbiens daher mit Unverständnis und erhöhtem Druck auf Belgrad.

Im Gegensatz zu Kanada, USA und EU hat Serbien auch seinen Luftraum nicht für russischen Flugverkehr gesperrt, auch russische Privatflugzeuge können ungehindert landen. Auch die starken geschäftlichen Verbindungen zwischen Serbien und Russland laufen auf Grund der „Sanktionsfreiheit“ ungehindert weiter.

Präsident Aleksandar Vucic erklärte zum Thema Sanktionen gegen Russland, „in Anbetracht vitaler nationaler Interessen und traditioneller Freundschaften sei dies nicht im Sinne seines Landes“. Im Nachsatz und scheinbar um die „Wogen zu glätten“ bekunde Belgrad seine “Unterstützung für Gebietseinheit der Ukraine”, erklärte Vucic bereits Ende Februar.

Vucic bekräftigt Umfrageergebnisse

Im Falle eines jetzt stattfindenden Referendums des EU-Beitrittskandidaten Serbien würden also 44 Prozent der Serben gegen einen EU-Beitritt stimmen. Für die Regierung war die Umfrage eine gute Gelegenheit die Stimmung in der Bevölkerung aus zu loten.

Präsident Vucic erklärte hierzu gegenüber Euronews, die Ergebnisse der Umfrage würden „der Stimmung in der regierenden Fortschrittspartei entsprechen“.

In letzter Zeit kommt es in Belgrad immer wieder zu pro-russischen Kundgebungen mit tausenden Teilnehmern.

Wie in Ungarn hatte man auch in Serbien, durch den nationalen Sicherheitsrat beschlossen, alle geplanten Militärübungen mit ausländischen Partnern “bis auf Weiteres” abzusagen. Nach dieser Vorgangsweise war Serbien bereits in Folge der „Annexion“ der Krim verfahren.

Ganz konträr zum noch „pro forma“ neutralen Österreich, wo sich nach unseren Recherchen, die angeblich zu militärischen Übungen (die dann riesige Waldbrände ausgelöst hatten) angereisten deutschen Truppen-Verbände, seit Mitte März, noch immer auf dem Gelände des Truppenübungsplatzes Allensteig, nahe der tschechischen Grenze befinden.


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