Horst D. Deckert

Sind Corona-Tests an Schulen sinnvoll?

Gemäss 20 Minuten fordern zunehmend verzweifelte Eltern strengere Massnahmen zum Schutz der Kinder. Doch Philipp Jenny, Präsident von Pädiatrie Schweiz, sieht den steigenden Fallzahlen gelassen entgegen.

Der oberste Kinderarzt der Schweiz ist der Meinung, dass sich durch die Delta-Variante zwar viele Kinder ansteckten, sie aber kaum in den Spitälern landeten. Auch Long-Covid-Fälle gebe es extrem selten. In den allermeisten Fällen hätten die Kinder nur milde Symptome wie Husten oder Geschmacksverlust.

Jenny sieht strengere Massnahmen an Schulen kritisch. Mit einer Maskenpflicht an Schulen lasse sich die Pandemie nicht besiegen. Er befürchte nicht, dass Kinder über Weihnachten vermehrt Familienmitglieder anstecken könnten. Er sieht Familienfeste und Silvesterpartys mit all den ungeschützten Erwachsenen als das grössere Problem.

Merkwürdig sei auch, dass man nun schon im Voraus den Kindern die Schuld in die Schuhe schieben wolle, falls die Infektionszahlen nach den Feiertagen ansteigen sollten.

Der Gesundheitsökonom Stefan Felder von der Uni Basel fordert gar, die Tests an Schulen einzustellen. Man solle sich vielmehr auf diejenigen konzentrieren, die ein hohes Risiko hätten. Eltern von Kleinkindern und Jugendliche seien nicht wirklich bedroht. Es gehe in erster Linie um den Schutz der über 60-Jährigen. Das Risiko schwer an Covid-19 zu erkranken, sei für unter 19-Jährige vernachlässigbar.

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