Wenn in deutschen Medien sogenannte „Migrationsforscher“ zu Wort kommen, dann versuchen sie zumeist eine pseudowissenschaftliche Grundlage für die Notwendigkeit und Unabänderlichkeit von Zuwanderung zu finden, die sich so oder so politisch nicht verhindern lasse. Geradezu erfrischend muten da die Aussagen des Bremer Professors Stefan Luft an: Er benennt klar die Verlockungen des deutschen Sozialstaats als Pull-Faktor.
Als einer der ganz wenigen realistisch denkenden Migrationsforscher wies Luft in einem Interview mit der „Welt“ nun auf die wahren Ursachen und Folgen der deutschen Migrationspolitik hin.
Geleugnete Wahrheiten ausgesprochen
Dies gilt vor allem für die umfangreichen Sozialleistungen, die ein Magnet für Wirtschaftsmigranten sind. „Wer behauptet, dass die Attraktivität des Lebensstandards und der Rechtansprüche auf Sozialleistungen sowie Bleiberechte keine Anreizwirkung haben, muss Migranten für völlig dumm halten“, erklärte Luft.
Von den vor allem linken Verfechtern der unbegrenzten Zuwanderung werden solche Pull-Faktoren natürlich vehement bestritten, obwohl jeder weiß, dass die überwältigende Mehrheit der Migranten nicht vor Krieg und Verfolgung flieht, sondern die Chance nutzen will, eine rechtlich garantierte lebenslange Vollalimentierung auf Kosten anderer auszunutzen.
Tatbestand der illegalen Migration faktisch abgeschafft
Die beim sogenannten Migrationsgipfel vor drei Wochen von der Regierung versprochenen Maßnahmen gegen illegale Migration hält Luft für Augenwischerei. Dies sei nur eine „rhetorische Reaktion“ auf die aktuelle Migrationsdebatte.
Schon lange schaffe die Politik mehr Bleiberechte. „Die Möglichkeit von „Spurwechseln“ vom Wanderungspfad „Asyl“ zur Arbeitsmigration wurde stark erweitert“, konstatiert er. In der Tat ist offensichtlich, dass die Ampel-Regierung und vor allem Innenministerin Nancy Faeser nicht nur nicht das Geringste gegen den Migrationsansturm unternimmt und alle Appelle zu verstärkten Grenzkontrollen zurückweist, sondern auch noch mit allen Mitteln den Tatbestand der illegalen Migration faktisch abschafft, indem letztlich jeder, der einmal in Deutschland ist, bleiben und Anspruch auf die deutsche Staatsbürgerschaft anmelden kann.
Behörden „strukturell überfordert“
Luft stellt dann auch fest, dass die Duldung, bei der die Abschiebung ausgesetzt wird, zu einer Art Brücke in ein dauerhaftes Aufenthaltsrecht ausgebaut würde. Da jeder zweite Asylsuchende keine Reisedokumente habe, seien Rückführungen ohnehin schwierig, weil deren Identität gar nicht rekonstruiert werden und eine Rücknahme durch die Herkunftsländer nicht erfolgen könne.
Zudem seien die Ausländerbehörden „strukturell überfordert“. Ein weiterer Pull-Faktor seien Netzwerke im Zielland, die Auskunft über den Erfolg eines Asylantrags geben könnten. „Migration schafft Migration, sie ist ein dynamischer, sich selbst verstärkender Prozess“, erklärte Luft mit einer Offenheit, die man sonst kaum findet.
Fatale Umzugs-Bewegungen
Flüchtlinge seien dabei durchaus „handlungsfähige Akteure“ und keine „willenlose Masse“. Außerdem gingen starke Fluchtbewegungen mit einer „Unterschichtung“ einher. „Es bilden sich mehr Stadtteile oder Schulklassen, in denen sich bestimmte ethnokulturelle Gruppen sammeln und den öffentlichen Raum zunehmend dominieren“, führte er aus. Daraufhin würden einige Familien aus den Stadtteilen wegziehen oder ihre Kinder auf Schulen in anderen Bezirken schicken. „So bilden sich dann Sozialräume, in denen die Menschen wenig verbindet, die Folge sind mehr Spannungen.“
Auch seine eigene Zunft sieht Luft kritisch: Aufgrund einer „stark ideologischen Ausrichtung“ würden Teile der Forschung für mehr Zuwanderung und schnellere Einbürgerung plädieren. Man gehe davon aus, dass Migration der Normalfall sei. Tatsächlich sei das Gegenteil der Fall. „95 Prozent der Weltbevölkerung wandern nicht“, stellte er klar. Außerdem postuliere die Migrationsforschung, dass eine staatliche Reglementierung von Fluchtbewegungen unmöglich sei und dem Versuch gleichkäme, „eine Mondfinsternis abzuwenden“.
Anreize könnten sofort gesenkt werden
Und schließlich werde die Meinung vertreten, dass der Westen die Wanderungsbewegungen hinzunehmen habe, da er die schwierigen Bedingungen in den Herkunftsländern als Kolonisator und Ausbeuter herbeigeführt habe und diese „Erbschuld“ nun begleichen müsse.
Der ganze Wahnsinn der deutschen Migrationspolitik ist damit brillant zusammengefasst. Deutlich sinnvoller wäre es, die Migrantenversorgung von Geld- auf Sachleistungen umzustellen. Die Migrationsanreize würden dadurch sofort massiv sinken. Das Beispiel Australiens, das dem Schlepperunwesen und der Massenzuwanderung von Anfang an mit aller Härte einen Riegel vorschob, zeigt, dass sich Migrationsströme sehr wohl steuern lassen. Dies ist aber politisch natürlich nicht gewollt.
Die „Zeit“ und ihre verlogene Selbstzensur
Diese Art der Migration führt dazu, dass sich der linke Lebensalbtraum vom Verschwinden des deutschen Volkes endlich erfüllt. Wer dies als „Umvolkung“ oder „Bevölkerungsaustausch“ bezeichnet, wird dann sofort in die Nazi-Ecke gestellt, obwohl diese Begriffe die Realität auf den Punkt bringen. Sogar das links-woke Bollwerk „Zeit“ schrieb gestern versehentlich einmal die Wahrheit: Auf Twitter wurde ein Artikel über die Migrationsfolgen mit den Worten beworben: „Die Urdeutschen dürften auf absehbare Zeit zu einer numerische Minderheit unter vielen werden.“
Der Artikel selbst lief unter dem Titel: „Sie werden die Mächtigen sein“. Darin hieß es, Deutschland wolle nicht begreifen, dass es heute ein Land sei „in dem Migranten nicht mehr Minderheit sein werden“.
Die Umvolkung findet statt
„Kommen da noch alle mit?“, fragte das Hamburger Blatt dann gönnerhaft, als ob die rückständigen Deutschen wieder einmal nicht wüssten, was die Stunde geschlagen hat. Die Reaktionen auf Twitter fielen jedoch so harsch aus, dass der Tweet schnell wieder gelöscht wurde.
Zumindest gab mit der „Zeit“ aber eines der führenden linken Organe offen zu, dass diese Umvolkung tatsächlich stattfindet und der Kipppunkt zum Ende einer deutschen Mehrheitsbevölkerung längst überschritten ist.
Zum Autor: Daniel Matissek ist Journalist mit pfälzischen Wurzeln, arbeitet neben für AUF1 auch für diverse deutschsprachige freie Medien (unter anderem „Journalistenwatch.com“). Gründungsherausgeber des Blogs „Ansage.org“. Schwerpunktthemen: Migrationspolitik, politischer Extremismus, Demokratie und Medienlandschaft. Freund differenzierter Zwischentöne, aber gerne auch leidenschaftlicher Polemiker. Devise: „Die Lage ist ernst, aber nicht hoffnungslos; es könnte aber auch umgekehrt sein.“
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