Schon im April 2020 hat der ehemalige US-Aussenminister Henry Kissinger in einem Interview prophezeit, dass die Welt nach Corona «eine andere» sein werde. Die politischen und wirtschaftlichen Umwälzungen könnten «Generationen andauern». Gleichzeitig liess er wissen, dass das Scheitern beim Aufbau einer «Post-Coronavirus-Weltordnung» zu einer «globalen Katastrophe» führen und «die Welt in Brand setzen» könnte.
Kissingers regelrecht «prophetische» Aussagen manifestieren sich derzeit überall auf dem Planeten. In der Ukraine herrscht Krieg, überall wächst die wirtschaftliche Not der Menschen.
Auf Sri Lanka kam es in der vergangenen Woche in der Hauptstadt Colombo zu gewaltsamen Zusammenstössen zwischen Kräften der Staatssicherheit und Bürgern, die gegen den Lebensmittel- und Treibstoffmangel demonstrierten. Um weitere Proteste zu verhindern, verhängte Präsident Präsident Gotabaya Rajapaksa den Ausnahmezustand und ordnete eine 36-stündige Ausgangssperre an. Der Ausnahmezustand erlaube es dem Militär, Menschen ohne Haftbefehl festzunehmen, berichtet Hindustan Times.
Das indische Medienportal beleuchtet auch die Hintergründe der Krise: Die Wirtschaft Sri Lankas befinde sich durch die Misswirtschaft der Regierung und die Folgen der «Pandemie» im freien Fall; der Tourismussektor sei zusammengebrochen. Aufgrund seiner massiven Fremdwährungsschulden sei der Inselstaat nicht mehr in der Lage, Treibstoff und andere lebenswichtige Güter zu bezahlen. Etwa 22 Millionen Menschen hätten mit Stromausfällen von bis zu 13 Stunden pro Tag zu kämpfen, es herrsche Mangel an Lebensmitteln und Diesel.
Indien habe eine Lieferung von 40’000 Tonnen Diesel nach Sri Lanka geschickt, informiert Hindustan Times. Dies sei bereits die vierte Ladung von Hilfsgütern. Indische Händler hätten zudem mit der Verladung von 40’000 Tonnen Reis für Sri Lanka begonnen. Die indische Regierung habe zuvor angekündigt, sie werde dem Nachbarland Kredite in Höhe von 1 Mrd. Dollar zur Verfügung stellen.
Hunderte von Anwälten hätten den Präsidenten Gotabaya Rajapaksa vergeblich aufgefordert, den Ausnahmezustand aufzuheben. Daraufhin seien auch in mehreren anderen Städten Proteste ausgebrochen. Die Verhängung des Ausnahmezustands habe Befürchtungen geweckt, dass die Regierung Sri Lankas bereit sei, «hart durchzugreifen», um die Unruhen zu unterdrücken. Bisher seien 53 Personen festgenommen worden.