Horst D. Deckert

Todgeweiht: Schwerkranke Frau kriegt ohne Impfung keine Spender-Niere

Dass es mit der „Freiwilligkeit“ der Corona-Impfung in vielen westlichen Ländern nicht weit her ist, verwundert längst niemanden mehr. Dass so mancher Impf-Fanatiker allerdings bereits ist, für die Durchimpfung der Bevölkerung sogar wortwörtlich über Leichen zu gehen, schockiert dann doch. Im US-Bundesstaat Colorado droht einer schwer nierenkranken Frau die Streichung von der Transplantations-Liste, wenn sie sich nicht zeitnah impfen lässt. 

  • Täglich sterben mehrere Menschen, weil sie nicht rechtzeitig ein Spender-Organ bekommen
  • Gerade bei Nierentransplantation dauert die Wartezeit besonders lang – oft bis zu vier Jahren
  • US-Bürgerin hat eine Nierenkrankheit im Endstadium – nun droht ihr die Streichung, wenn sie sich nicht impfen lässt
  • Zuständiges Krankenhaus verweist stur auf seine Sicherheitsvorschriften – und dass man eine Corona-Impfung „in den meisten Fällen“ für Transplantationen voraussetze

Warten auf Spender-Niere als Wettlauf mit dem Tod

Wenn Menschen auf ein Spender-Organ warten, ist es oft ein Wettlauf mit der Zeit. Oft entscheidet nur Glück über Leben und Tod – denn Spender und Empfänger sollten die gleiche Blutgruppe haben. Und selbst dann ist nicht gewiss, dass der Körper das „fremde“ Organ nicht abstößt. Gerade Nieren sind die am häufigsten benötigten Spender-Organe – und entsprechend lang sind die Wartelisten. Allen Organspende-Programmen in westlichen Ländern ist gemein, dass man für die Spende und den Empfang alle medizinischen Voraussetzungen erfüllen muss.

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Wie akut die Situation ist, zeigen die Zahlen. In Deutschland etwa standen im Vorjahr 7.338 Menschen auf der Warteliste für eine Nierentransplantation, im selben Jahr wurden aber nur 1.909 Nieren transplantiert. Patienten können in unserem Nachbarland also von einer Wartezeit von drei bis vier Jahren ausgehen. Auch in Österreich wartet man auf eine Niere am Längsten – im Median knapp 40 Monate.  Ähnlich drastisch ist die Lage in den USA: Von 91.099 Personen auf der Warteliste erhielten im Jahr 2020 nur 22.817 Person eine neue Niere. 17 US-Bürger sterben täglich, während sie auf ein Spenderorgan warten.

Trotz Endstadium: Frau droht Streichung ohne Impfung

In Colorado will man der überlangen Warteliste nun „nachhelfen“ – indem man kurzerhand Personen, die sich nicht gegen Corona impfen lassen, streicht. Zumindest berichtet „SKY News“ vom Fall einer Frau, der exakt dies droht. Leilani Lutani bekam eine entsprechendes Schreiben der zuständigen Klinik. Diese informierte sie, dass sie auf der Warteliste wegen ihres Impfstatus als „inaktiv“ aufscheine. Wenn sie sich nicht innerhalb von 30 Tagen dem Erststich unterzieht, droht ihr Anspruch auf die Spenderniere sogar ganz zu erlöschen!

Im Fall dieser Patientin könnte das ihr Todesurteil bedeuten. Denn sie leidet dem Bericht zufolge an „Stage 5 Renal Disease“ – also einer Nierenkrankheit im Endstadium. Ihre schwere Vorerkrankung ist auch ein Grund, weshalb sie bislang auf die Corona-Impfung verzichtete. Doch es kommt noch dicker: Auch ihre voraussichtliche Lebendspenderin Jaimee Fougner müsste sich impfen lassen. Diese hatte aber bislang einen anderen triftigen Grund, dies zu verweigern: ihr Glaubensbekenntnis. Öffentlich machte diesen Fall der republikanische Regionalpolitiker Tim Geitner.

UCHealth denies life saving treatment – kidney transplant – to El Paso County resident. See my FB live post @timgeitnercolorado pic.twitter.com/Z2r8D2VY4m

— Tim Geitner (@tgeitner) October 5, 2021

Transplantationsklinik stur: Corona-Impfung ist Pflicht

Bei der zuständigen Klinik – UCHealth in Denver – will man von der Sichtweise, dass sich die Patientin impfen lassen muss, jedoch nicht abrücken. Man verweist auf die Priorität, eine „exzellente und sichere Pflege für Patienten vor, während und nach der Transplantation“ sicherzustellen. Dies gelte vor allem vor dem Hintergrund, dass jede Organspende eine weiterführend Behandlung nach sich ziehe. Aus diesem Grund müssten Ärzte die kurz- und langzeitigen Gesundheitsrisiken für die Patienten abwägen.

Anhand dessen falle dann auch die Entscheidung, ob sie eine Organ-Transplantation vorschlagen. In „beinahe allen Situationen“ erwarte man daher nun – neben anderen gesundheitlichen Voraussetzungen – dass sowohl Spender als auch Empfänger gegen COVID-19 geimpft sind. Die Frauen suchen nun nach einer anderen Klinik mit weniger strengen Regeln – doch die Suche ist schwierig und die Zeit drängt.

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