Gestern startete im Berliner Adlon-Hotel der 24. Tourismusgipfel des Bundesverbandes der Deutschen Tourismuswirtschaft. Und natürlich ließ sich die linksgrüne Bevormundungspolitik auch diese Gelegenheit nicht entgehen, die Veranstaltung ganz im Geiste ihrer globalistischen Transformationsagenda für Forderungen nach allerlei angeblich notwendigen „Veränderungen“ zu missbrauchen. Reisen ist klimaschädlich, so die indirekte Dauerbotschaft. Entsprechend bestand der Beitrag von Vizekanzler Robert Habeck allen Ernstes in der Empfehlung an die Deutschen, dieses Jahr einfach zuhause zu bleiben…
Das sagte Habeck, der deutsche Bundeswirtschaftsminister (!), allen Ernstes – und zwar wohlgemerkt auf der wichtigsten Jahresveranstaltung der deutschen Tourismusbranche. Damit ist zum destruktiven, wirtschafts-feindlichen Grundcharakter der deutschen Regierungspolitik eigentlich schon alles gesagt.
Heuchlerische Doppelmoral
Hintergrund des von Habeck mit der für ihn typischen Dummdreistigkeit vorgetragenen Appells war natürlich wieder einmal das Totschlagargument der Schonung des Klimas: Er selbst jedenfalls werde auf diesem Jahr aufs Reisen verzichten, verkündete Habeck pathetisch. Was er nicht erwähnte, war, dass er seinen Urlaub bereits im Februar dieses Jahres im fernen Israel verbracht hatte. Doch derlei heuchlerische Doppelmoral sind für einen Skandalpolitiker, der gerade die Filz- und Korruptionsaffäre in seinem Vetternwirtschafts-Ministerium an sich abprallen lässt, ja nichts Neues.
Zudem arbeite sein Ministerium an einer „Nationalen Tourismusstrategie“, so der Grüne – und zwar mit dem angeblichen Ziel, „die Wettbewerbsfähigkeit und Krisenfestigkeit der Tourismusbranche zu stärken“. In Wahrheit dürfte es primär darum gehen, auch diesen Bereich unter grüne Kuratel zu stellen.
Breite Schleimspur
Erstaunlich war lediglich, dass die Tagungsteilnehmer der Tourismusbranche Habeck nicht gleich von der Bühne buhten, wie dies angesichts von so viel Verlogenheit und Geschäftsschädigung eigentlich das Mindeste gewesen wäre. Im Gegenteil: Wohl in der Hoffnung auf staatliche Unterstützung, überschlug sich Sven Liebert, der Generalsekretär des Bundesverbandes, schon vor dem Gipfel mit Anbiederung an die Regierung, indem er etwa beklagte, es könne nicht sein, „dass Touristen und potenzielle Arbeitskräfte monatelang auf ihre Visa warten“ müssten.
Nicht alle Mitglieder seines Verbandes dürften Liebert indes auf seiner breiten Schleimspur folgen wollen: Denn hinter all dem hohlen, euphemistischen Gefasel von einem touristischen „Umdenken“, „Nachhaltigkeit” und angeblichen „ökologische Notwendigkeiten”, steht freilich auch hier wieder vor allem das grüne Ziel, den Deutschen auch noch das Reisen zu verbieten oder zumindest stark einzuschränken. Die Sprachregelungen (das „Wording”, wie es neudeutsch heißt) könnten verräterischer nicht sein.
Von wegen „Umdenken“
Den Grünen missfällt, dass es seit dem Ende des Corona-Wahns einen riesigen Reiseboom gibt. Von wegen „Umdenken”: Es ist tatsächlich nämlich keineswegs so, dass die Deutschen, ganz zu schweigen von anderen Völkern, die sich nicht im grünen Würgegriff befinden, vor Nah- und Fernreisen zurückschrecken, weil sie Angst um das angeblich bedrohte Klima haben oder sonst in nennenswerter Zahl den hanebüchenen Propagandamüll glauben würden, mit dem sie die Grünen über ÖRR-Zwangsgebührenmedien oder ihre sonstigen journalistischen Domestiken dauerberieseln.
Vielmehr wollen die Deutschen sehr wohl reisen – und sich weder in der Wahl ihrer Reiseziele noch ihrer Fortbewegungsmethoden von den Klima-Stalinisten ausgerechnet der Partei gängeln lassen, die die meisten Vielflieger in ihren Reihen hat.
Zuhause eingepfercht fürs Klima
Liebert und seine Touristiker sollten vielleicht noch einmal in sich gehen, denn auch in anderen Wirtschaftssparten hat die Engführung mit der Regierung am Ende nichts Gites verheißen (die Automobilindustrie lässt grüßen). Dieselben Branchen bejammern dann in der Regel wenige Jahre später ihren eigenen Untergang durch eben jene Politik, der sie sich selbst an den Hals geworfen haben.
Dass den Deutschen nach und nach schleichend alles ausgetrieben werden soll, was ihnen Freiheit, Lebensfreude und Selbstverwirklichung verheißt und ihnen auch nur für wenige Tage die Flucht aus der grünen Hölle ermöglichen würde, ist längst auf allen Ebenen zu sehen. Der Trend etwa zu „15-Minuten-Städten“ – einem Propaganda-Programm, für das sich inzwischen deutsche Großstädte ebenso blauäugig einspannen lassen wie einst für die Kampagne der „Sicheren Häfen“, steht sinnbildlich für diese Entwicklung. Sie bedeutet das Gegenteil von Reisen und Freizügigkeit. Die Menschen sollen zur CO2-Minimierung dann nur noch fürs Allernötigste ihre Wohnsilos verlassen.
Rotzfreche Attacken
Besonders rotzfrech muten die grünen Attacken auf die Tourismusbranche vor dem Hintergrund an, dass sich bald schon immer weniger Deutsche aufgrund der grünen Verarmungspolitik überhaupt noch Reisen leisten können werden. Das gilt freilich nicht für wohlstandsverwahrloste Grüne, die sich selbst nicht die geringsten Beschränkungen in ihrer Lebensgestaltung auferlegen und ungeniert in der Welt herumjetten – sei es in den Urlaub oder zu irgendwelchen sinnlosen Klimaschutz-Veranstaltungen, zu denen sie mit dem Flugzeug anreisen, um der arbeitenden Bevölkerung zu verkünden, dass sie nicht fliegen darf.
Grüne maßen sich permanent an, die Menschen zu bevormunden und sie – etwa durch Habecks Wärmepumpen-Idiotie – sogar zu ruinieren, um ihre Agenda durchzusetzen, ohne Rücksicht auf Verluste – aber immer nur die Verluste der anderen.
Die eigentlichen Feinde der FDGO
Sei es das Recht auf freie Wahl der Wohnung, des Arbeitsplatzes, auf unbeschwerten Konsum von Fleisch oder auch Süßigkeiten, auf Urlaubsreisen und selbst noch auf die eigene Heizung und das persönliche Duschverhalten. Es gibt praktisch nichts, in das sich die in Deutschland nahezu ausschließlich von den Grünen dominierte Politik nicht einmischt.
Es gibt fraglos keine Partei, die eine größere Gefahr für die freiheitlich-demokratische Grundordnung (FDGO) Deutschlands darstellt.
Zum Autor: Daniel Matissek ist Journalist mit pfälzischen Wurzeln, arbeitet neben für AUF1 auch für diverse deutschsprachige freie Medien (unter anderem „Journalistenwatch.com“). Gründungsherausgeber des Blogs „Ansage.org“. Schwerpunktthemen: Migrationspolitik, politischer Extremismus, Demokratie und Medienlandschaft. Freund differenzierter Zwischentöne, aber gerne auch leidenschaftlicher Polemiker. Devise: „Die Lage ist ernst, aber nicht hoffnungslos; es könnte aber auch umgekehrt sein.“
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