Horst D. Deckert

Triumph der Taliban: Je mehr afghanische Flüchtlinge, desto mehr islamistische Terror-Schläfer

Die sicherheitspolitischen Konsequenzen durch den Taliban-Triumph sind für Deutschland möglicherweise noch gravierender als die Flüchtlingskrise 2015, als die Merkel-Regierung in amtseidbrüchiger Verantwortungslosigkeit aus naivster Humanitätsduselei das Land mit Millionen Menschen flutete, über deren Absichten und Hintergründe in den meisten Fällen nichts bekannt wurde. Denn der Machtwechsel in Kabul beschwört genau die Horrorszenarien herauf, gegen die dort doch seit 20 Jahren gekämpft wurde – und er beschert Dschihadisten weltweit Rückenwind.

Nach den Terroranschlägen von New York zog der Westen zum Hindukusch – unter der Devise „War on Terror„, eine in sich widersprüchliche, weil schiefe und von vornherein utopische Parole. Deutschland, das unter der Schröder-Regierung damals fahrlässig und vorschnell seine „bedingungslose Solidarität“ mit den USA erklärt hatte, leistete seinen Beitrag. Damals wurde der Terror bekämpft; doch seit einigen Jahren, in denen die Berliner Unterhändler mit den Taliban in Doha verhandelten, erst recht aber nach der nunmehrigen absehbaren Machtübernahme, ist die wichtige Lehre aus RAF-Zeiten, „mit Terroristen verhandelt man nicht„, Makulatur geworden. Dass just von dort aus, wo Merkels Diplomaten in klimatisierten Luxusbüros mit den Barbaren diplomatisch plaudern und wo Deutschland nächstes Jahr bei der WM mitspielen wird, gestern der politische Führer der Taliban Mullah Baradar nach Afghanistan eingeflogen wurde, könnte gar nicht symbolischer sein als die Brüche deutscher „Moral“ und Konsequenz.

Tatsächlich macht man die Taliban aktuell gerade salonfähig: Der Pseudoragmatismus eines erbärmlichen und rückgratlosen Appeasements, das den verzagten Feiglingen des Westens charakterlich ohnehin näherlegt als Konflikt- und Konfrontationsbereitschaft, wird dazu führen, dass sich der Westen ihnen bald ebenso andient, wie er es mit den iranischen Mullahs tat. Und auch wenn Deutschland seine Entwicklungshilfezahlungen „aussetzt“ (die allerdings bis letzten Monat ungebremst flossen, vor allem wohl in die Privatschatulle des  flüchtende Ex-Präsidenten Ashraf Ghani, der nun mit 164 Millionen Dollar flüchtete), so kann man annehmen, dass es bald wieder sprudeln wird. Hierzu trägt eine clevere PR der Taliban bei, die großzügig versprechen „Frauenrechte“ zu wahren (scharia-konform, versteht sich) und sich plötzlich, jedenfalls unter den Augen der Öffentlichkeit, handzahm geben. Bei den weichgespülten Polit-Amateuren kommt so etwas an.

„Dialogbereitschaft“ mit Taliban wie mit Mullahs

Diese setzen, ganz im Interesse der Gotteskrieger, die Folgen ihrer eigenen Unfähigkeit nun als Argumente dafür ein, „dialogbereit“ zu bleiben: Weil de-facto-Geiseln, darunter noch immer hunderte Deutsche und afghanische einstige Bundeswehr-Ortskräfte, wie auch Diplomaten und Mitarbeitern von Hilfsorganisationen in Afghanistan feststecken und den Taliban außerdem ein ganzes Waffenarsenal des Westens frei Haus in die Hände fiel, haben diese die ideale Verhandlungsposition.

Hinzu kommt: Auch im künftigen Islamischen Emirat Afghanistan haben die Steinzeitkrieger seit 2001 dazugelernt: Sie brauchen die offene Auseinandersetzung gar nicht mehr, sondern haben dank der selbstmörderischen Blauäugigkeit des Westens längst ihre Fünften Kolonnen in den westlichen Kuffar-Staaten platziert, wirkungsvoller als es ihnen jeder militärische Erfolg oder jede geheimdienstliche Infiltration erlaubt hätte. Alleine in Deutschland leben über eine halbe Million Afghanen, ein Großteil davon „Merkelgäste“ der letzten fünf bis sechs Jahre. NIEMAND weiß, wieviele von ihnen U-Boote sind, mit den Taliban oder anderen extremistischen Islamistengruppen in Verbindung stehen.

Es ist ihr Charakteristikum, dass sich diese Schläfer über Jahre unauffällig verhalten und dann bei Bedarf aktiviert werden können. Und keiner kann sagen, wieviele der jetzt, nach dem neuerlichen Fall des Landes nach Deutschland gelangenden Afghanen terroristische Zeitbomben sind. Hier geht es nicht um Vorurteile oder Generalverdacht, sondern um eine völlig objektive und nüchterne Tatsachenbetrachtung, die unsere unmittelbarsten Sicherheitsinteressen tangiert. Innenminister Seehofer unkte vorgestern von fünf Millionen möglichen Flüchtlingen, doch selbst wenn es nur ein Zehntel davon werden sollte, genügt dies, Deutschland nicht nur integrations- und migrationspolitisch den Rest zu geben, sondern zu einem islamistischen Hochrisikogebiet mit kritischer 365-Tage-Terror-Inzidenz werden zu lassen.

Alarmstufe Rot für innere Sicherheit Deutschlands

Denn auch unter der Annahme, dass nur einer von tausend der Aufgenommenen ein talibanesker Gefährder wäre, würde dies Alarmstufe Rot für unsere innere Sicherheit bedeuten. Der tatsächliche Anteil dürfte deutlich höher liegen – zumal die Taliban selbstverständlich auch „ihre“ Leute unter den neuen Schutzsuchenden in den Westen schicken werden, die sich an- und abschalten lassen. Mohammed Atta & Co. lassen grüßen.

Diese Einschätzung wird von Realisten weltweit erkannt und mit Sorge verfolgt – nicht aber natürlich von der deutschen Politik, die der Welt nicht nur gezeigt hat, dass sie in der geisteskranken und obergrenzenfreien Aufnahme von Flüchtlingsbewegungen Spitze ist, sondern auch in deren Erzeugung – wie in Afghanistan zu beweisen war, wo außen- und sicherheitspolitisches Totalversagen zuverlässig den nächsten Exodus vorbereiten half.

So weist etwa Colin Clarke von der US-Denkfabrik Soufan Center in New York darauf hin, dass der Sieg der Taliban den Dschihadisten „einen enormen Auftrieb“ geben wird: „Sie glauben nun, dass sie ausländische Mächte vertreiben können, selbst eine Großmacht wie die USA„, so der Politikwissenschaftler laut „n-tv„. Clarke rechnet damit, dass Islamisten das Beispiel Afghanistan in ihrer Propaganda ausschlachten werden, besonders vor dem nahenden 20. Jahrestag der Anschläge vom 11. September in New York. „Das wird die Moral der Dschihadisten von Nordafrika bis Südostasien stärken„, sagt Clarke. Und natürlich auch die bei uns in Deutschland. Mit jeder afghanischen Großstadt nach Menschenzahlen, die hier demnächst mehr aufgenommen wird, wächst die Akzeptanz von Scharia und Dschihad auch bei uns mehr. Und mit etwas „Glück“ wird der Kampf ums nächste Kalifat ja bald schon auf unseren Straßen geführt. Die Merkel-Regierung hat dafür ganze Arbeit geleistet. (DM)

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