Horst D. Deckert

Um die Verschärfung der Massnahmen zu begründen, wurden vorher die Tests gesteigert

Jeweils vier Wochen vor der Einführung oder der Verschärfung einer Massnahme wurde die Anzahl der Tests hochgefahren. Das war beim ersten Lockdown, der Maskenpflicht im öV und jetzt beim «Mini-Lockdown» der Fall.

Auch die Behandlung des dringlichen Covid-19-Bundesgesetzes wurde mit einer Steigerung der Tests vorbereitet.


Eine solche Teststrategie ergibt nach Ansicht von Beat Süess, der sie auf zeitpunkt.ch analysiert, auch aus epidemiologischer Sicht keinen Sinn. Er schreibt:

«Auf dem Höhepunkt jeder Testwelle war die Kurve der Positivrate (orange) immer noch zunehmend. Wenn aber immer mehr der Getesteten positiv sind, sollte man von einem exponentiellen Wachstum ausgehen und das Testen noch mehr ausweiten, im schlechtesten Fall aber beibehalten, jedoch auf keinen Fall reduzieren.

Der Beginn der Ausweitung der Tests in Testwelle 2 (Woche 24) und Testwelle 3 (Woche 34) startete an einem Punkt, wo die Positivrate rückläufig war. Und obwohl die Positivrate in den nächsten 2 bis 3 Wochen weiter sank, wurden die Tests unbeirrt ausgeweitet. Auch hier wurde in beiden Fällen das Gegenteil eines logischen Testvorgehens gewählt.

Weshalb sehen wir exakt das gleiche Testmuster dreimal um die Einführung der Eindämmungs- massnahmen und 1 mal um die Debatte eines Gesetzes ohne eine Eindämmungsmassnahme?

Die ständige Änderung der Taktik und die damit verbundene Änderung der Testgruppen reduziert zudem die Aussagekraft der Daten massiv, und verunmöglicht somit eine zuverlässige Beurteilung der notwendigen Massnahmen und deren Erfolg.»



Sein Fazit:


Es muss dringend überprüft werden, welche Ziele die Teststrategie tatsächlich verfolgt und inwiefern im September die parlamentarische Debatte durch die Teststrategie möglicherweise gezielt beeinflusst wurde.

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