Horst D. Deckert

Verrohung statt Menschlichkeit

Fehlendes Mitgefühl ist ein uralter Charakterzug. Aber erst seit Corona ist er auch salonfähig. Nun zeigen auch Menschen ihre dunkle Seite, denen man es nie zutraute.

Von Julian Schernthaner

Werbung


Täglich bekommen wir Zuschriften von Lesern, die entsetzt sind, wozu ihre Mitmenschen fähig sind, wenn man ihnen Feindbilder einredet. Mich persönlich erschütterte zuletzt die Geschichte einer 80-Jährigen Innviertlerin, deren Zahnarzt sie nach 25 Jahren nicht mehr behandelt, weil sie sich, auch aufgrund ihrer Herzkrankheit, gegen eine angeblich „freiwillige“ Impfung entschied.

Aus Tirol geht derzeit ein Video umher, in dem eine Ärztin eine Patientin mit der Polizei aus ihrer Ordination entfernen lassen will, weil sie aus medizinischen Gründen keine FFP2-Maske tragen kann.

Keil in der Gesellschaft

Solche Geschichten entsetzen – leider sind sie längst Alltag. Die Bundesregierung torkelt seit nunmehr 20 Monaten völlig unfähig durch die Krise. Außer die Freiheit des Volkes einzuschränken und es mit der nicht haltbaren Mär der „Pandemie der Ungeimpften“ gegeneinander aufzuhetzen, hat sie in Wahrheit nicht viel erreicht.

Nun sitzt sie erste Reihe fußfrei und schaut zu, wie sich Menschen, die sich oftmals seit Jahren kennen, aufgrund einer höchst persönlichen Entscheidung an die Gurgel gehen. Plötzlich fordert die eigentlich nette Verkäuferin beim Bäcker mehr Zwang und ein Impf-Abo.

Chefs feuern ihre treuen Mitarbeiter nach 20 Jahren, weil sie für sich eine andere Entscheidung trafen. Gewinner gibt es in diesem Spiel letzten Endes keine, großer Verlierer ist die Menschlichkeit.

Weiterlesen: Verrohung statt Menschlichkeit

Ähnliche Nachrichten