Offenbar sind nun auch vorsätzlich gelegte Feuer Folge des Klimawandels. Anders lässt sich nämlich die deutsche Berichterstattung über die gegenwärtigen Waldbrände in Süd- und Südosteuropa sowie in der Türkei nicht deuten: Dort ist fast ausschließlich die Rede davon, dass „extreme Gluthitze“ und angeblich „viel zu hohe Temperaturen“ für die Feuersbrünste verantwortlich seien. Der Tenor ist klar: Schuld ist die menschgemachte Erderwärmung.
Gerade erst wurde die Hochwasserkatastrophe in der Eifel und im Ahrtal als zwangsläufige, unvermeidliche und kausal eindeutig auf „unsere Art zu leben“ zurückzuführende Heimsuchung ausgemährt, da folgt mit den aktuellen Waldbränden im Mittelmeerraum gleich das nächste Unheil: Die Götter zürnen uns, als Strafe für unsere moralischen Verfehlungen. Und die Medien als Sprachrohre der Endzeitjünger laufen heiß. Ob zuviel Wasser oder zu wenig, ob es zu warm ist oder zu kalt: Nie ist das schon immer, in den Sprichwörtern und Lebensweisheiten aller Völker als unberechenbar erkannte Wetter schuld – sondern „das Klima“.
Dumm nur, dass sowohl in Italien als vor allem auch in der Türkei eine ganz andere „menschgemachte Ursache“ für die Brände vielerorts verantwortlich ist – nämlich simple Brandstiftung. Denn erstaunlicherweise häufen sich die „Waldbrände“ immer dort, wo sich mit Hotelneubauten und neuen Ferien-Wohngebieten Geld machen lässt, während es in anderen Landesteilen, trotz gleicher Lage, nie Waldbrände gibt.
Illegale Brandrodungen als „Folge des Klimawandels“
Selbst geschützte Waldgebiete können auf diese Weise „urbar“ gemacht werden. Mafia, Ndrangheta, Camorra haben sich dies seit jeher zunutze gemacht – doch heute ist die Erwärmung schuld. „Klimawandel und Waldbrände verkauft sich in deutschen Medien besser als schnöde Brandstiftungen“, kommentiert Ali Utlu auf Twitter.