Flicke dem lästigen Widersacher etwas ans Zeug, es wird schon irgendwas hängen bleiben: Mit dieser perfiden Taktik schießt das System seit jeher auf Kritiker. Das musste auch Dr. Sucharit Bhakdi am eigenen Leib erleben. Man riss Zitate aus dem Kontext, warf ihm Antisemitismus vor – eine Unterstellung, die in Deutschland besonders hart wirkt.
Kommentar von Alfons Kluibenschädl
Man blendete aus, dass er davor Hochachtung für das jüdische Volk bekundete; ja, dass er mit der Feststellung, Israel wäre nun die „lebende Hölle“, sich gerade um den Umgang jenes Staates mit seinen Bürgern schert – eine Sorge, die israelische Kritiker teilen. Es muss ein gar übler Antisemit sein, der nicht will, dass Juden von ihrer Regierung entrechtet und zu Bürgern zweiter Klasse gemacht werden, wie es eben auch ihre Vorfahren einst erleiden mussten.
Typische Salamitaktik
Israelkritik ist auch nicht gleich Antisemitismus – erst recht nicht, wenn dieselbe Kritik auch jedes andere, ähnlich handelnde, souveräne Land betreffen könnte. Bhakdi hat bereits andere Länder für ihre Maßnahmen kritisiert – auch hart und polemisch.
Es geht ihnen aber auch um eine Salami-Taktik: Hat man ihn abgesägt, soll jeder, der auch das „schwedische Modell“ lobt oder die Impfung kritisiert, per Kontaktschuld ebenso beseitigt werden. Es ist der älteste Trick aus der Mottenkiste der Mächtigen. Der Angriff auf Bhakdi ist somit ein Angriff auf uns alle – und das freie Wort an sich. Wer sich auf Zuruf distanziert, vertröstet das gefräßige Krokodil nur auf einen anderen Tag – und wird am Ende selbst verspeist. Fallen wir nicht darauf herein!
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