Die Eliten am Scheideweg (Symbolbild:Shutterstock)
Wenn man die Ergebnisse der Bund-Länder-Konferenz vom 16. Februar 2022 unter dem Gesichtspunkt der historischen Erfahrungen über den Ablauf revolutionärer Umbrüche bewertet, wird einem Michail Gorbatschows unvergessener Ausspruch angesichts des letzten Gründungsjubiläums der DDR am 7. Oktober 1989 einfallen: „Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben.” Wenn sich nämlich erst einmal ein rebellisches Volk die Straße von den Sicherheitskräften des Regimes zurück erkämpft hat und sich nicht mehr von dort vertreiben lässt, dann laufen auch an sich sensationelle Zugeständnisse der Herrschenden ins Leere und beschleunigen nur ihr eigenes Ende.
Trotzdem kann sich die Corona-Protestbewegung über gewichtige Teilerfolge freuen: Das Ende der unmenschlichen Ausgrenzung „Ungeimpfter” aus dem alltäglichen Leben ist nahe. Die allgemeine Impfpflicht ist zwar noch nicht verhindert, aber doch immerhin verzögert worden. Angesichts der extremen Fragilität der politischen Gesamtsituation ist es fraglich, ob am anvisierten Stichtag 1. Oktober die jetzige Bundesregierung oder sogar der aktuelle Deutsche Bundestag noch amtieren werden.
Dennoch kann dies der Protestbewegung nicht genügen. In einigen sächsischen Städten sind am Montagabend 10 bis 20 Prozent der Bevölkerung auf die Straße gegangen. Internet-Videos und Beobachtungen im eigenen Wohnumfeld lassen immer wieder ahnen, dass Demonstrationen, über die in den Mainstream-Medien überhaupt nicht berichtet wird, eine kaum zu beziffernde Größe annehmen können. Am Montagabend zog ein nicht enden wollender Demonstrationszug am Rande der Wolfsburger Innenstadt direkt unter meinem Fenster vorbei. Für meine – bei allem gebotenen Lokalpatriotismus – doch etwas bräsige Heimatstadt ist dies ein erstaunliches Ereignis! Nach glaubwürdigen Berichten und Bildern war am Abend der Bund-Länder-Konferenz die Münchener Fußgängerzone voll mit Protestierenden.
Deformierte Staatsordnung
Wer sich ein Bewusstsein dafür bewahrt hat, dass auch in unserer Gegenwart Geschichte stattfindet, der nennt all dies „Revolution”. Noch fehlt es dabei, jenseits der Corona-Politik, an wirklich konkreten Zielsetzungen; aber die „Systemfrage” (Manfred Kleine-Hartlage) könnte sich früher stellen, als mancher denkt. Die putschartige Selbstermächtigung der bundesdeutschen Exekutive seit dem Frühjahr 2020 hat nämlich die Staatsordnung des Grundgesetzes bereits so weit verformt, dass – ähnlich wie bei einer überdehnten Feder – eine Rückkehr in den Ausgangszustand des Jahres 2019 vielleicht gar nicht mehr möglich ist. Man könnte sogar sagen, dass die Herrschenden in einer Art Teufelspakt die Staatsordnung direkt mit den Corona-Maßnahmen verknüpft haben, so dass sich an einem wirklichen „Freedom Day” unvermeidlich die Frage nach einer neuen, demokratischen Verfassung stellen würde, so wie sie das Grundgesetz in Artikel vorsieht. In der Analogie zum Umbruch von 1989/90 in der DDR wäre ein wirklich vollständiges Ende der Corona-Maßnahmen quasi ein neuer Mauerfall. Beim realen Mauerfall des 9. November 1989 konnte aber selbst die komplette Aufhebung des Grenzregimes durch die SED-Führung selbige – und den Staat DDR – nicht mehr retten. Die Bundesrepublik könnte in den nächsten Wochen durch zu spät eingeleitete Korrekturen einen ähnlichen Todesstoß erleiden.
Man muss dabei aber bedenken, dass sich das „Zu spät” jenseits der bundesdeutschen Corona-Politik auch auf einen anderen Aspekt der Corona-Krise beziehen könnte. Innerhalb der demokratischen Gegenöffentlichkeit kursiert seit längerer Zeit die These, dass „Omikron” unter Umständen eine „Notbremse” derselben Viren-Bastler darstellen könnte, welche die ganze Krise durch die Freisetzung von Sars-CoV-2 erst verursacht haben: Es helfen zwar offenbar keine Impfungen gegen das eigentliche Virus, sehr wohl aber die Erschaffung eines evolutionären Konkurrenten, der zwar infektiöser, aber weitgehend ungefährlich ist und so aufgrund viel besserer Vermehrungschancen die früheren Varianten von Sars-CoV-2 einfach aus der Welt verdrängt.
Aus dem Chaos der „Great Reset”?
Wenn es sich dabei um einen geplanten Vorgang handelt, wäre der Grund für eine solche Strategie der, dass Sars-CoV-2 die Erwartungen der globalistischen Strategen eines „Great Reset” enttäuscht hat. Wirkliche Durchbrüche in Richtung einer Neuordnung des Euro-Systems und des Weltfinanzsystems, des Klimaschutzes oder eines bedingungslosen Grundeinkommens hat es nämlich in den letzten zwei Jahren nicht gegeben – obwohl in bester maoistischer Manier durch „Corona” ein großes Chaos erschaffen wurde, aus dem dann auf wundersame Weise die schöne neue Welt des „Great Reset” hervorgehen sollte. Darüber hinaus hat die gesamte mRNA-Technologie als Einstieg in die bio-informatische Neuschöpfung des Homo Sapiens bei den Impfungen offenkundig einfach nicht wie gewünscht funktioniert – was große Zweifel an der Tauglichkeit dieses Verfahrens für weiter reichende Ziele weckt. Stattdessen haben Gegenöffentlichkeit, Alternativmedien, Protestkundgebungen und ziviler Ungehorsam in den letzten zwei Jahren weltweit einen Aufschwung genommen, der die Allmacht der Globalisten immer mehr infrage stellt.
Die globalistischen Hybridkrieger könnten also auf dem Feld „Corona” einen zumindest mittelfristig haltbaren Waffenstillstand erklären, der dann auch in Deutschland die Herrschenden zu einem ähnlichen Verhalten zwingen würde, wie wir es heute bereits in Skandinavien sehen. Selbst wenn der erwähnte revolutionäre „Mauerfall-Effekt” ausbliebe, würde dadurch aber noch lange nicht Frieden einkehren: Die destruktive maoistische Strategie, durch die Erzeugung von Unsicherheit, Angst und Chaos die Verhältnisse im Sinne des „Great Reset” formbar zu machen, würde mit einem Ausstieg aus der Corona-Krise ja nicht enden. Die nächsten Schauplätze dieses Vorgehens sind bereits allzu deutlich sichtbar: Das beständige Herbeireden einer russischen Ukraine-Invasion durch den Westen erzeugt eine ebenso beständige Angstkulisse. Das ganze falsche Kriegsgeschrei könnte auch dazu dienen, Wladimir Putin und seinen Hackern die Schuld an einem Computer-Chaos und einem europäischen Mega-Blackout in die Schuhe zu schieben, den in Wirklichkeit ganz andere Kreise in der Gegenwart bereits zu planen scheinen.
Katastrophen mit Ansage
Genau wie bei „Corona“ würden solche Katastrophen nämlich mit Ansage geschehen – was nicht unbedingt bedeutet, dass die Regierenden selbst sie planen und exekutieren würden; es ist nur unmöglich, die im Hintergrund agierenden Hybridkrieger wirklich zu fassen und unschädlich zu machen. Denkbar ist auch, dass der Ukraine-Krieg letzten Endes vom Westen selbst ausginge. Die ganze Obstruktionspolitik der US-„Demokraten” gegen Donald Trumps Präsidentschaft, bis hin zu Trumps Sturz 2020/21 mit, gelinde gesagt, fragwürdigen Mitteln: Sie war vor allem auf das Ziel ausgerichtet, um jeden Preis einen friedlichen Interessenausgleich zwischen den USA und Russland zu verhindern. Putin ist für die dahinter stehenden Globalisten der Todfeind schlechthin, weil sein Russland ein lebendes Beispiel dafür darstellt, dass totale Globalisierung und „kalifornische Weltordnung” eben doch nicht so alternativlos sind, wie es dem durchschnittlichen westlichen Medienkonsumenten erscheint.
Die Ukraine-Krise ist – trotz der offensichtlichen Fehlprognose eines Kriegsbeginns am 16. Februar – noch lange nicht vorbei und kann jederzeit gefährlich eskalieren; auch mit neuen Migrationsströmen nach Mitteleuropa. Eine weitere schwelende Krise, vielleicht sogar die schlimmste von allen, besteht in der zunehmenden Instabilität unseres Finanzsystems. Ein Crash der jahrelang mit Zentralbankgeld aufgepumpten Börsenblasen und/oder eine Hyperinflation als Folge derselben Zentralbank-Politik rücken immer näher heran. Das vielbeschworene „Endspiel um den Euro” könnte in nicht allzu ferner Zeit beginnen. Es ist in diesem Zusammenhang hochinteressant, dass gerade in Deutschland, Frankreich und Italien verbissen an einer restriktiven Corona-Politik festgehalten wird: Alle anderen Euroländer könnten nämlich entweder mit einem vertretbaren wirtschaftlichen Schaden einseitig aus dem Währungsverbund aussteigen (etwa Österreich und die Niederlande), oder mit gleichfalls vertretbarem Aufwand „gerettet“ werden (etwa Spanien und Portugal).
Nur die Triade Berlin-Paris-Rom ist durch die Verzahnung zwischen Kreditgebern und Schuldnern, etwa über die Target-2-Salden, derart stark miteinander verkoppelt, dass nur eine gemeinsame Lösung denkbar wäre, die in allen drei Ländern einen großen Teil der Ersparnisse vernichten würde. Für solch eine Schocktherapie braucht es einen Ausnahmezustand – und den liefern in der Gegenwart noch Sars-CoV-2 und Covid-19. Dieses Zeitfenster droht sich aber, wie weiter oben dargestellt, schnell zu schließen. Wer zu spät kommt, den bestraft auch bei diesem Thema das Leben.
Verfehlte Proteststrategie
Kommen auch die Corona-Proteste zu spät? Die katastrophalen Folgen, welche die vorherrschende politische Strategie des „Great Reset” mit sich bringt, sind wahrscheinlich schon nicht mehr aufzuhalten. Auch sind die dahinter stehenden Mächte des globalen Hybridkrieges zu stark, um von den Regierungen der Nationalstaaten in ihrem Treiben aufgehalten werden zu können. Deshalb ist es eine verfehlte Proteststrategie, durch eine Beeinflussung der öffentlichen Meinung die Regierenden zu einer Rückkehr zur Vernunft bewegen zu wollen. Für aufmerksame Beobachter ist in den letzten Monaten – vor allem durch den politischen Umgang mit dem offensichtlichen Scheitern der Impfkampagne – bereits der Beweis dafür erbracht worden, dass die auf nationaler Ebene Herrschenden praktisch nur noch Befehlsempfänger weitgehend unsichtbarer globaler Mächte sind.
Diese Mächte wollen offenbar die Impfung als Selbstzweck – und dies um jeden Preis -, was große Ängste bezüglich ihrer „wahren” Wirkungen auslösen kann. Ein Einlenken gegenüber den Forderungen der Protestbewegung oder gar eine Rückkehr zu wirklicher Demokratie ist den Regierenden gar nicht mehr möglich. Aus ihrer eigenen Sicht ist ihr Handeln aufgrund globalistischer Zwänge wirklich „alternativlos”. Um diese Handlungsunfähigkeit zu verdecken und gleichzeitig die für die Beeinflussung der öffentlichen Meinung notwendige „Demokratiesimulation” einigermaßen glaubhaft aufrecht zu erhalten, wird zum einen die Opposition diffamiert, als rechtsextrem dargestellt und sogar kriminalisiert. Zum anderen werden „Verschwörungstheorien” allein deshalb vom Mainstream mit solcher Vehemenz bekämpft, weil sie in der Realität oftmals wahr sind (oder nach kurzer Zeit wahr werden). Es kann nur nicht offen zugegeben werden, dass unsere Politiker nicht als demokratische Volksvertreter handeln, sondern in Wahrheit nur in einem modernen Feudalismus den nationalen „niederen Adel” einer globalistischen Fürstenklasse darstellen.
Nächste Eskalationsstufe: Der offene Bürgerkrieg
Die gegenwärtige dramatische Zuspitzung der kanadischen Trucker-Revolution kann uns einen Vorgeschmack dafür geben, wohin sich die Verhältnisse auch in Deutschland entwickeln könnten: Eine deutliche zahlenmäßige Verstärkung der Protestdemonstrationen kann von den Herrschenden nur mit Ignoranz beantwortet werden. Als Folge greift die Demokratiebewegung zu stärkeren, aber immer noch gewaltfreien Mitteln: Streiks und/oder Blockaden wie in Ottawa. Eine zum Einlenken unfähige Regierung antwortet darauf, wie Justin Trudeau, mit dem offenen Ende der Demokratiesituation, ruft den Ausnahmezustand aus und greift zur Gewalt. Da sich aber dadurch an der verzweifelten Protesthaltung der Oppositionellen nichts ändert, droht als nächste Eskalationsstufe der offene Bürgerkrieg.
Selbst wenn die Opposition diesen Bürgerkrieg gewönne oder ihr auf andere Weise ein Sturz der Regierung gelänge, so wäre wenig gewonnen: Das Volk stünde den globalistischen Hybridkriegern plötzlich ohne jeden Schutz durch Restbestände der nationalen Staatsordnung gegenüber. Die Regierungen haben eben auch die Funktion eines katechon (griechisch für „Aufhalter”) gegenüber den Globalisten. In einer ähnlichen Rolle erschien den frühen Christen das ihnen feindlich gesinnte Römerreich, in dem sie – trotz aller blutigen Christenverfolgung – auch eine Macht sahen, welche die Herrschaft Satans als des absolut Bösen eine Zeitlang aufhalten konnte.
Michail Gorbatschows Zitat, „Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben”, lässt sich also gleich in mehrfacher Hinsicht auf unsere unmittelbare Gegenwart beziehen. Es gibt aber auch ein anderes Sprichwort: „Zu spät ist besser als niemals!” Geben wir also in der gegenwärtigen verworrenen Lage die Hoffnung auf friedliche Veränderungen zum Besseren nicht auf.
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