Horst D. Deckert

Wiener Zeitung und Wochenblick stellen Druckausgabe ein. Falter-Klenk selektiv traurig.

Florian Klenk, Chefredakteur des fürstlich gesponserten Randgruppen-Blättchens “Falter”, regt sich auf, weil die Wiener Zeitung ihre Printausgabe einstellt. Dass dies an einem Mangel an Relevanz und somit Mangel an Lesern liegt, will er nicht wahrhaben – denn die Schicki-Micki-Eliten des Landes denken Steuergeld wäre dazu da um erfolglose Projekte zu alimentieren. Dass auch die Druckausgabe des Wochenblick mit Jahresende eingestellt wird, stört ihn gar nicht.

Die Zeitungslandschaft in Österreich dünnt sich gerade aus. Ein Opfer ist die Druckausgabe des FPÖ-nahen Wochenblick. Diese soll mit Jahresende eingestellt werden. Offenkundig konnten Chefredakteuse Bernadette Conrads und ihr Team die Leser nicht ausreichend begeistern, um die notwendigen Einnahmen für die teure und aufwändige Druckproduktion zu erzielen. Eine andere Theorie ist, dass FPÖ-Landeshauptmann-Stellvertreter Manfred Haimbuchner das Medienprojekt nicht mehr so sehr am Herz liegt, das sich stets mutig und offen gegen Corona-Maßnahmen geäußert hat. Schließlich wird dort immer wieder sein liebgewonnener Koalitionspartner ÖVP kritisiert, auf den sonst er kein schlechtes Wort kommen lässt.

Ein ähnliches Schicksal ereilte die Wiener Zeitung, die nach unvorstellbaren 320 Jahren ihren Printbereich zusperren muss. Das ist natürlich ein Jammer für Systemgünstlinge, die der Ansicht sind, man könne den Bürgern nach Belieben Geld wegnehmen um es der gleichgeschalteten Journalistenzunft in den Rachen zu werfen. Dass Erfolg etwas mit Qualität zu tun hat, dürfte sich dort noch nicht herumgesprochen haben. Im Grunde genommen würde es niemandem auffallen, wenn 90% der Printmedien in Österreich wegfallen – denn sie reproduzieren ohne Eigenrecherche weitgehend die generischen Nachrichten die von Presseagenturen zugekauft werden.

Die Wiener Zeitung wird eingestellt. Der Exxpress, diese Propaganda-Fake-News-Dreckschleuder, kriegt 712.000 € Steuergeld um digital aufzurüsten.
Zum Vergleich: das sind ~ sechs Tierstudien von Sabine Beinschab. Oder 14 Paar Putin-Ohrringerl für Kneissl.
Es ist so eine Sauerei

— Florian Klenk (@florianklenk) November 24, 2022

Spannend ist, dass gerade der Falter gegen andere hetzt, wobei er doch zu 65 Prozent direkt von der öffentlichen Hand finanziert wird – und da reden wir nur von den Inseraten und nicht von der Presseförderung oder der Corona-Sonderförderung.

Report24 hat übrigens seit seiner Gründung keinen Cent Staatsförderung kassiert und sich auch nicht darum beworben.

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