Während über die weiteren Bewerber um das Amt des Bundespräsidenten noch gerätselt wird, steht zumindest einer schon längere Zeit fest: Es ist der Oberösterreicher Johann Peter Schutte (61) aus Wilhering. Auch wenn er gegen Alexander Van der Bellen kaum eine Chance haben dürfte, so ist es Schutte doch überaus ernst mit seiner Kandidatur.
“Ich will ein Bundespräsident für alle Österreicher sein”, betont Schutte, “und einer der darauf schaut, dass alles mit rechten Dingen zugeht in diesem Land.” Der bisherige Amtsinhaber hätte in dieser Hinsicht kläglich versagt. Schutte weiß schon, dass ein Bundespräsident nicht regiert, sondern kontrolliert. Er möchte aber auch integrieren und das gespaltene Lager Österreich wieder einen. Zudem sei es ihm auch ein Anliegen, dieser Republik wieder zu mehr Ansehen im Ausland zu verhelfen. Nur aus diesen Gründen hat sich Schutte im April bei der Bundeswahlbehörde als Kandidat eintragen lassen. “Nun brauche ich nur noch 6000 Menschen, die meine Kandidatur unterstützen”, sagt er. Schutte ist durchaus zuversichtlich, diese Menge von Leuten für sich gewinnen zu können, auch wenn er eigentlich keine finanziellen Mittel für eine Wahlkampfwerbung hat.
Verfechter der Neutralität
“Visitenkarten und Flyer müssen dafür reichen”, erklärt Schutte, der auf das immer größer werdende Heer der Unzufriedenen in diesem Land baut. Und er hat eine ganz klare Agenda: “Alle Menschen- und Freiheitsrechte, die in der Corona-Zeit abgebaut wurden, müssen wieder in Kraft gesetzt werden.” Schutte verspricht auch, kein Präsident sein zu wollen, der dilettantisch und übereilt zusammengebastelte Gesetze oder Verordnungen unterschreibt.
Der Kandidat wurde am 14. April 1961 in Burghausen (Bayern) geboren, ist aber Österreicher. Das Bundesheer hat Johann Peter Schutte, ein Verfechter der Neutralität, bei der Fliegerabwehr absolviert und danach hat der gelernte Koch und Kellner hauptsächlich als Interims-Manager und Vertriebsleiter mit und ohne Personalverantwortung in internationalen Unternehmen der Industrie, Transport- und Logistikdienstleistungen gearbeitet.
Kerngesund, weil ungeimpft
Hauptsächlich sei er in den Bereichen Lebensmittel und Recycling tätig gewesen, erläutert er, der dabei auch viel im Ausland herumreiste, wo er wertvolle Erfahrungen sammelte. Seit 2022 ist Schutte als Berater für Landwirte und Obstbauern tätig. “In meiner Freizeit lese ich viel, schwimme auch gern und koche mit großer Leidenschaft”, erzählt der offensichtlich kerngesunde, weil noch immer gegen Corona ungeimpfte Bundespräsidentschaftskandidat, der auch weiterhin “ungespritzt” bleiben will. Seinen Worten zufolge wird Schutte alles daransetzen, um die Wahl gegen Van der Bellen zu gewinnen. Aber was, wenn nicht? Dann würde er sein Antreten trotzdem nicht als vergeblich betrachten: “Denn, wenn ich ihm einige Tausend Stimmen abspenstig machte, wäre das schon ein Erfolg!”