Horst D. Deckert

Wird Scholz doch noch Bundeskanzler?

In diesem Jahr wird die Bundestagswahl wahrlich zur Qual, man darf sich bei dieser Auswahl an Spitzenkandidaten im übertragenden Sinne nur noch zwischen Pest (Laschet) und Cholera (Baerbock) entscheiden. Aber es könnte sogar noch viel schlimmer kommen:

In den Umfragen zeichnet sich erstmals in diesem Wahlkampf eine Mehrheit für eine von der SPD angeführte Ampel-Koalition ab. Im Sonntagstrend, den das Meinungsforschungsinstitut INSA wöchentlich für die „Bild am Sonntag“ erhebt, kommen die Sozialdemokraten in dieser Woche auf 18 Prozent, das ist ein Prozentpunkt mehr als in der Vorwoche. Die Grünen halten ihren Wert aus der Vorwoche und kommen ebenfalls auf 18 Prozent.

Die FDP verliert einen Punkt und kommt auf zwölf Prozent. Die Ampel-Koalition mit diesen drei Parteien hätte damit 48 Prozent und eine parlamentarische Mehrheit. Die Union verliert einen Punkt und kommt nun auf 26 Prozent.

Die AfD bleibt bei elf Prozent, die Linke gewinnt einen Punkt hinzu und kommt nun auf sieben Prozent. Die sonstigen Parteien würden acht Prozent wählen. In der Kanzler-Direktwahl-Frage liegt inzwischen SPD-Kanzlerkandidat Olaf Scholz mit deutlichem Abstand vorne.

Ihn würden in dieser Woche 27 Prozent zum Kanzler wählen. Das sind fünf Prozentpunkte mehr als in der Vorwoche und die höchsten Werte, die von INSA in diesem Wahlkampf für einen Kandidaten gemessen wurden. Grünen-Kandidatin Annalena Baerbock, die vor 14 Wochen mit einer Zustimmung von 26 Prozent in den Wahlkampf startete, verharrt auf niedrigem Niveau, kommt wie in der Vorwoche auf eine Wahlabsicht von 13 Prozent.

Armin Laschet (CDU) hat offenbar die Talsohle erreicht, kann einen Prozentpunkt zulegen und würde in dieser Woche von 14 Prozent gewählt werden. 36 Prozent gaben an, keinen der drei Kandidaten wählen zu wollen. Für die „Bild am Sonntag“ befragte das Meinungsforschungsinstitut INSA insgesamt 2.002 Menschen im Zeitraum vom 2. bis zum 8. August. Frage: „Wenn am kommenden Sonntag Bundestagswahl wäre, wie würden Sie wählen?“ Am 8. August wurden zusätzlich 1.001 Menschen befragt. Frage: „Angenommen, Sie könnten den Bundeskanzler bzw. die Bundeskanzlerin direkt wählen und hätten die Wahl zwischen Armin Laschet von der CDU, Annalena Baerbock von den Grünen und Olaf Scholz von der SPD: Für wen würden Sie sich entscheiden?“

Mit Armin Laschet hat sich die CDU für den schwächsten Kandidaten entschieden. Falls wieder einmal Angela Merkel dahintersteckt ist das allerdings nur logisch. Schließlich will sie mit aller Macht die Linken und Grünen ins Kanzleramt heben. Das ist ihr Vermächtnis, das wäre ihr Schlussstrich unter 16 Jahren Zerstörungspolitik. (Mit Material von dts)

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