Die Auslagerung vieler Industrien nach Fernost, um die Gewinne von wenigen Profiteuren zu maximieren, rächt sich jetzt. China hat dem Westen den Hahn abgedreht und hält sowohl Computerchips als auch die Produktionsmaschinen zurück. Damit beginnt das Reich der Mitte einen Wirtschaftskrieg zu einem Zeitpunkt, wo der Westen ohnehin schwächelt und sich eine große Energie- und Wirtschaftskrise bereits anbahnt. Durch Jahrzehnte einer fatalen globalistischen Politik kann Peking jetzt den Westen leicht erpressen und ökonomisch den Rest geben.
- Der Westen ist auf chinesische Computerchips angewiesen, doch Peking hat den Hahn zugedreht
- Die künstliche Globalisierung der Wirtschaft erweist sich jetzt als schwerer Fehler
- Bei zahlreichen Produktionsbetrieben stehen die Montagebänder still
- Die chinesische Führung attackiert hinterlistig die westliche Wirtschaft
Von Berthold Krafft
Die globalisierte Wirtschaft ist höchst fragil
Jahrzehntelang haben die westlichen Globalisten China beim Aufstieg geholfen und endlos viel an Know How nach Fernost exportiert. Die Produktion in zahlreichen immens wichtigen Branchen, allen voran im Bereich der Elektronik, wurde den Chinesen überlassen. Durch die billige Herstellung in Asien konnten im Westen wenige Superreiche noch reicher werden und saftige Profite einstreichen. An die langfristige Wirkung dieser Politik wurde aber offenbar nicht gedacht. Denn China ist längst kein rückständiges Land mehr, sondern hat in den letzten Jahrzehnten Technologien und Erfindungen aus dem Westen kopiert und sich angeeignet. Das war nur möglich, weil das von der Politik auch voll unterstützt wurde. Doch die chinesische Führung will nicht ewig die zweite Geige spielen, sondern ist im Gegenteil sehr selbstbewusst. Jetzt nutzen die Chinesen ihre geballte Wirtschaftsmacht um den Westen in Straucheln zu bringen.
China verknappt künstlich den Nachschub an Computerchips
Schon am Anfang des Jahres hat China damit begonnen, den Verkauf von Computerchips zu drosseln. Die Lagerhäuser sind voll, doch westliche Kunden können auf Lieferungen lange Warten. Es war ein gewaltiger strategischer Fehler, sich in dieser Schlüsselbranche China ganz auszuliefern. Während wir in China hochmoderne Fabriken gebaut haben, wurde in Deutschland, einem Staat, der einst als Vorreiter in allen Bereichen der Technik galt, absichtlich ein Billiglohnsektor aufgebaut. Der ehemalige sozialdemokratische Bundeskanzler Gerhard Schröder hat dies im Jahr 2005 bei einer Rede vor dem Weltwirtschaftsforum in Davos offen zugegeben: „Wir müssen und wir haben unseren Arbeitsmarkt liberalisiert. Wir haben einen der besten Niedriglohnsektoren aufgebaut, den es in Europa gibt.“ Und Schröder hat ganze Arbeit geleistet. Millionen Deutsche leben mittlerweile in Armut und müssen beispielsweise Flaschen sammeln, um irgendwie durchkommen zu können. Währenddessen sind die Profite der globalen Konzerne in astronomische Höhen gestiegen.
Viele Produktionsbetriebe stehen still
Doch mit den saftigen Gewinnen könnte es jetzt vorbei sein, wenn die Chinesen weiterhin ernst machen. Viele Produktionsbetriebe können ohne die Lieferungen aus China nicht mehr weitermachen. Da fast überall schon Elektronik verbaut wird, betrifft der Mangel auch Branchen, wo man das Problem zunächst gar nicht vermuten würde. Beispielsweise muss man bei manchen Autoherstellern mittlerweile schon ein Jahr lang auf einen Neuwagen warten.
Zur Beurteilung der Lage ist es notwendig, die Taktik und die Einstellung der chinesischen Führung zu begreifen. Natürlich haben sie den Boykott nicht offiziell angekündigt, sondern schieben die Lieferengpässe auf die angebliche „Corona-Krise“. Doch genau mit dieser Art, nach außen zu lächeln und hinterrücks etwas anderes machen, hat es Peking schon jahrzehntelang geschafft, die gierigen und kurzsichtigen westlichen Politiker einzuseifen und für dumm zu verkaufen. De facto hat China einen Wirtschaftskrieg begonnen. Und der Zeitpunkt ist nicht zufällig gewählt. Der Westen, allen voran die USA, sind am schwächeln. Eine größere Wirtschafts- und Energiekrise bahnt sich auch schon an. Da will China jetzt noch einmal ordentlich Öl ins Feuer gießen und seine Muskeln spielen lassen.
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