Horst D. Deckert

Wirtschaftskrise und Inflation: 7 bedrohliche Szenarien für Ihre Ersparnisse

In Krisenzeiten versucht der Staat verstärkt auf das Vermögen der Bürger zuzugreifen. Der Gebrauch von Bargeld wird eingeschränkt, ebenso der Kauf und Verkauf von Gold. Kryptowährungen oder die Flucht in Fremdwährungen und Devisen wird reglementiert. Der Staat nimmt dem Bürger zunehmend die Möglichkeit seine Ersparnisse in Sicherheit zu bringen.

Ein Beitrag von diegeldretter.at

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1. Explosion der Schulden bei der Europäischen Zentralbank EZB

Sehen wir uns an, wie sich seit der Einführung des Euro im Jahr 2001 bis Mai 2021 die Schulden der EZB entwickelt haben: die Schulden steigen ins Unermessliche!

Konkrete Daten: Die Schuldenstand der EZB im Jahr 2015 betrug noch „überschaubare“ 115,6 Mrd. €. Dieser Schuldenstand stieg bis zum September 2020 auf sagenhafte 3.353 Mrd. €. Doch das Ende der Fahnenstange war noch lange nicht erreicht. Bis zum 21. Mai 2021 explodierte der Schuldenstand auf unglaubliche 7.462 Mrd. €, in anderen Worten fast 7,5 Billionen €!

Welche Auswirkungen hat das auf den Bürger? Kommt diese Schuldenexplosion auch als Inflation bei den Bürgern an? Dazu sehen wir uns die Erzeugerpreise an, die einen Vorlaufindikator darstellen . Der Website des Deutschen Statistischen Bundesamts ist zu entnehmen, dass die Preissteigerung im Juli 2021 im Vergleich zum Juli 2020 satte 10,4 % betragen hat. Das bedeutet also, dass die Inflation zukünftig auch den Bürger stärker treffen wird. Werden die Löhne und Gehälter auch im selben Ausmaß steigen? Erfahrungsgemäß ist hier mit „Nein“ zu antworten. Es wird somit zu einem gewaltigen Kaufkraftverlust kommen, der nicht abgegolten werden wird.

Zusätzlich steigt durch das hohe Schuldenniveau das Risiko von Staatsbankrotten. Der Harvard Professor und ehemalige Chefökonom des IWF Kenneth Rogoff hat wissenschaftlich untersucht, wie über 800 Jahre Staatsbankrotte abgelaufen sind. Seine Conclusio: Die zu erwartenden Folgen werden nicht anders sein, als in allen bisherigen Krisen, Währungsreformen und Crashs in 800 Jahren untersuchter Finanzgeschichte. Durch hohe Inflationsraten oder Schuldenschnitte werden die Bürger regelmäßig ganz oder teilenteignet.

Francois-Marie Arouet Voltaire wusste bereits im 18. Jahrhundert: Papiergeld kehrt früher oder später zu seinem inneren Wert zurück – Null.

Und der irische Literaturnobelpreisträger Bernhard Shaw formulierte es so: „Sie haben die Wahl zwischen der natürlichen Stabilität des Goldes und Ehrlichkeit und Intelligenz der Politiker. Und mit dem Respekt für diese Herren, rate ich Ihnen, solange das kapitalistische System besteht, das Gold zu wählen.“

 



Viele glauben, dieses Mal sei alles anders, doch 8 Jahrhunderte voller Finanzkrisen ergeben ein anderes Bild. In der „Frankfurter Allgemeine“ vom 14.10.2009 stand zu lesen: „In Zeiten stark steigender Vermögenspreise – seien es Aktienkurse oder Immobilienpreise – finden sich stets Vertreter der Ansicht, dass es sich bei der Hausse dieses Mal nicht um den Vorboten eines Zusammenbruchs handle, sondern um eine wirtschaftlich völlig gesunde Entwicklung. Diesen Vertretern des „Dieses Mal ist alles anders“ wird gern geglaubt – bis der Crash dann doch kommt und sich das Publikum völlig erstaunt fragt, wie es nur dazu kommen konnte und warum es nicht gewarnt wurde.“

Schwere Finanzkrisen starten mit Bankenkrisen und münden in Kapitalverkehrsbeschränkungen. Seit der Finanzkrise 2008-2010 befindet sich unser Finanzsystem auf der Intensivstation. Bestsellerautor Dr. Daniel Stelter schrieb am 5.3.2019 im Managermagazin: Das monetäre Endspiel steht bevor. Die nächste Krise ist keine Frage des „Ob“, sondern lediglich des „Wann“.

Im Focus vom 4.12.2019 formulierte Dr. Stelter es dann ausführlicher: „Passend dazu werden Beschränkungen des freien Kapitalverkehrs in Abhängigkeit vom Umfeld als geeignetes Instrument gesehen, um Krisen vorzubeugen und Finanzmärkte zu stabilisieren. Dabei sind sie unvermeidbar, wenn man die Flucht der Sparer verhindern will. Fallen Bargeld und Gold als Ausweichmöglichkeiten weg, muss nur noch die Flucht in ausländische Währungen abgewendet werden, um die Sparer unter Kontrolle zu bekommen“.

2. Bargeldrestriktionen

Fjodor Michailowitsch Dostojewski formulierte es treffend: „Geld ist geprägte Freiheit.“ Bargeld entspricht immer noch einem beträchtlichen Teil aller Vermögenswerte der Bürger. Im gesamten Euro-Raum befindet sich Bargeld in der Größenordnung von 1.460 Mrd. € im Umlauf. Die Abschaffung des 500-Euro-Scheins war ein erster Schritt in Richtung Bargeldrestriktionen. Aktuelle Bargeldbeschränkungen gibt es schon z.B. in Griechenland mit 500 €, in Frankreich mit 1.000 €, in Italien mit 2.999 €.

Über Nacht wurde in Deutschland eingeführt, dass Bankkunden bei Bargeldeinzahlungen auf ihr Bankkonto bei einem Betrag von über 10.000 einen Herkunftsnachweis für den gesamten Einzahlungsbetrag vorlegen müssen. Zusätzlich gilt auch eine Beschränkung des anonymen Edelmetallerwerbs in Deutschland mit 1.999,99 €, in Österreich liegt sie noch bei 10.000 €.

3. Enteignung durch negative Zinsen auf Bargeld und Staatsschulden

Eine perfide Idee wurde vom Internationalen Währungsfonds (IWF) bereits im Jahr 2019 formuliert: Minuszinsen auf Bargeld. Dazu schrieb Focus Money in der Ausgabe 48 vom 20.11.2019: Politiker und Notenbanker wollen Cash abschaffen, um den gläsernen Bürger zu kreieren und Minuszinsen durchzudrücken. Wenn es nach dem IWF geht, ist die verkehrte Welt bald der Normalzustand in der Euro-Zone.

Eine andere verrückte Idee fand sich auf in der Süddeutschen Zeitung: „100 € abheben, 97 € bekommen. Der IWF hat ein Papier vorgelegt, in dem es darum geht, wie man Menschen in einer Wirtschaftskrise davon abhält, ihr Geld in bar abzuheben. Das Problem ist, dass die EZB den Leitzins nicht mehr senken kann. Um die Sparer dazu anzuregen, ihr Geld auszugeben, könnte also ein negativer Zins auf das Kontoguthaben helfen. Die Autorinnen des Papiers denken darüber nach, Bargeld zu sanktionieren, damit die Sparer nicht einfach ihr Geld abheben können, um es unter das Kopfkissen zu legen.“

Die Folge dieser Maßnahmen wäre eine gigantische Kaufkraftvernichtung. Bei angenommen nur 3 % Bargeld-Strafgebühr und einer beispielshaften geringen Inflation von 1,1 % würde innerhalb von 20 Jahren eine Entwertung von 1.000 auf 433 stattfinden, also um mehr als 56 %! Und 25 % aller weltweiten Staatsschulden sind bereits negativ, Tendenz steigend…

4. Einführung von digitalem Geld

81 Länder arbeiten weltweit an einer digitalen Währung, dies entspricht ca. 90 % der Weltwirtschaft. 5 Länder haben bereits eine digitale Währung eingeführt, erstes Land waren die Bahamas. 14 weitere Länder, darunter Schweden und Südkorea, befinden sich in der Pilotphase und bereiten eine mögliche vollständige Einführung vor.

Unter den großen Wirtschaftsnationen ist China am weitesten fortgeschritten. Es folgen die 4 größten Zentralbanken FED, EZB, BoJ, BoE, die sich mit der Einführung von CBDC (Central Bank Digital Currency) befassen.

Die Folgen und Möglichkeiten für Staaten mit der Einführung von digitalem Geld sind gewaltig. Man muss kein Problemdenker sein, um hier nicht unangenehme Auswirkungen für die Bürger zu befürchten.

Sehen Sie zu diesem Thema auch den Beitrag der Geldretter mit dem Titel „CBDC – digitale Währung. Fluch oder Segen?“.

5. Regulierung und Verbot von Kryptowährungen

Die G7-Finanzminister unterstützen stark die Regulierung von Kryptowährungen: „Wir müssen alles tun, um sicherzustellen, dass das Währungsmonopol in den Händen der Staaten bleibt.“ – so der Deutsche Finanzminister Olaf Scholz anlässlich einer Videokonferenz am 7.12.2020.

China als G7-Mitglied ist sehr weit mit digitalem Zentralbankgeld fortgeschritten und versucht alternative Kryptowährungen zu beschränken. China schließt deshalb Rechenzentren und verbietet Banken und Zahlungsunternehmen Dienstleistungen im Zusammenhang mit Kryptozahlungsmitteln.

6. Beschränkung von Devisen und Auslandswährungen

Das österreichische Devisengesetz sieht zahlreiche Möglichkeiten vor, den Kapital- und Zahlungsverkehr zu beschränken. Aktuell wird davon nicht Gebrauch gemacht, jedoch sind viele Maßnahmen definiert, die im Ernstfall nur aktiviert werden müssen.

Wie zuvor berichtet, wurde über Nacht in Deutschland eingeführt, dass Bankkunden bei Bargeldeinzahlungen von über 10.000 auf ihr Bankkonto einen Herkunftsnachweis für den gesamten Einzahlungsbetrag vorlegen müssen. In Österreich sind wir aktuell von einer Nachweispflicht noch nicht betroffen. Eine Ausweispflicht besteht allerdings bei Beträgen von mindestens 15.000 €.

7. Goldverbot

Die Fachpresse erinnert Anleger immer öfter an Gold als sicheren Hafen. Gleichzeitig beginnt aber auch eine Diskreditierung von Gold. Im Focus wird Dr. Daniel Stelter zitiert: Passend dazu erklärt der IWF in einem Arbeitspapier, dass Gold ein destabilisierender Faktor für die Wirtschaft ist. Dies ist natürlich richtig, wenn man ein System unterstützt, in dem beliebig viel Liquidität (Geld) geschaffen werden kann und soll, um die Wirtschaft zu beleben.

Goldbesitz stört den Staat. Anzeichen für eine neue Gold-Verbotswelle häufen sich. Egal ob Wirtschaftskrise, Inflation oder Währungsreform: Gold ist die ultimative Absicherung für den Ernstfall. Dem Staat sind die Goldbestände von Privatpersonen nicht geheuer. Schon häufiger gab es Verbote. Denn Gold ist das ultimative Geld, in das man flüchten kann und sollte angesichts dessen, was uns bevorsteht. Wer denkt, ein Verbot privaten Goldbesitzes sei undenkbar, der sei an die deutsche, aber auch US-amerikanische Geschichte erinnert. Und was machen die Notenbanken? Sie kaufen so viel Gold wie seit 50 Jahren nicht mehr…

Die Aufforderung für den Privatanleger muss also lauten: Machen Sie es wie die Zentralbanken! Nebenbedingung: Man sollte sein Gold aber auch behalten dürfen. Und diesbezüglich gibt es Lösungen!

Dieser Beitrag ist zuvor auf diegeldretter.at erschienen.

 

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