Horst D. Deckert

Woke-Revolution frisst Baerbock: Afrikanische Union böse auf „neokolonialistische Stereotype”

Von ELMAR FORSTER

In einer seltsamen Mischung aus undiplomatischer, neokolonialistischer Eifersucht, gepaart mit schlechten Afrika-Stereotypen von Wüsten und Großkatzen, provozierte die bekannt unbedarfte deutsche Außenministerin Baerbock nun auch noch die afrikanische Seele.

Mitte Januar noch hatte sie sich wilde Hoffnungen gemacht, nämlich mit neokolonialistischer Attitüde, Moussa Faki Mahamat, den Chef der Afrikanischen Union (AU) gegen Russland aufzubringen. Damals nämlich hatten sich beide noch – vielsprechend im Sinne von Kriegstreiberei – in der äthiopischen Hauptstadt Addis Abeba getroffen.

Schließlich aber enttäuscht darüber, dass sich der AU-Chef dann aber doch seine diplomatischen Kontakte weiterhin selbst aussucht, reagierte die woke deutsche grüne Chef-Außen-Diplomatin mit un-woken Äußerungen, die von dem afrikanischen Gegenüber als anzüglich rassistisch-kolonial empfunden wurden.

Afrika als Safari-Kontinent

Stein des Anstoßes: Das Auswärtige Amt attackierte einen Besuch des russischen Außenministers Sergei Lawrow in Afrika, indem es gleich seine internationale Kompetenz mit einem englisch-sprachigen Twitter-Post unter Beweis stellte.

„Der russische Außenminister Lawrow ist in Afrika, nicht um [Leoparden] zu sehen, sondern um unverblümt zu behaupten, dass die Partner der Ukraine ‚alles Russische zerstören wollen‘.“

Nachsatz: In den nächsten Tweets werde man die „Beweise“ Lawrows auflisten.

The Russian Foreign Minister #Lavrov is in Africa, not to see ?, but to bluntly claim that #Ukraine’s partners “want to destroy everything Russian”. Here is a ? with all of his “evidence”: 1/3

— GermanForeignOffice (@GermanyDiplo) January 24, 2023

Das beigefügte Leoparden-Emoji – gemeint war natürlich nicht die in Afrika lebende Großkatze, sondern der deutsche Panzer– löste bei der AU nicht Belustigung, sondern Empörung aus.

Afrika: nur ein Witz für Deutschlands Außenministerin?

Auf alle Fälle reagierte Ebba Kalondo, die Sprecherin von Faki Mahamat umgehend via Twitter verärgert über das Leoparden-Posting:

„Hi GermanyDiplo (Account des Auswärtigen Amts, d. Red.). Ihre Chefin Baerbock besuchte die Afrikanische Union mit Sitz in einem der über 20 afrikanischen Länder, mit denen Deutschland wechselseitige diplomatische Beziehungen unterhält. Ist sie gekommen, um Tiere zu sehen? Oder sind der Kontinent Afrika, seine Menschen und Tierwelt, nur ein Witz für Sie?“

The Russian Foreign Minister #Lavrov is in Africa, not to see ?, but to bluntly claim that #Ukraine’s partners “want to destroy everything Russian”. Here is a ? with all of his “evidence”: 1/3

— GermanForeignOffice (@GermanyDiplo) January 24, 2023

Mit dem dezenten Hinweis auf „wechselseitige“ diplomatische Beziehungen erinnerte Kalondos wohl  Baerbock daran, dass man afrikanische Länder als ebenbürtige Partner behandeln und ernst nehmen sollte – nämlich jenseits dummer Afrika-Klischees.

Baerbock ist nun zu ihrem eigenen Multi-Kulti-Wokness-Opfer geworden: Dass also immer selbstbewusstere afrikanische Politiker äußerst empfindlich auf westliche Politiker reagieren, zudem wenn es sich bei ihnen um Staatsbürger ehemaliger Kolonialmächte handelt.

„Dieses war der erste Streich. Doch der zweite folgt zugleich.“ („Max und Moritz“)

Denn dem ersten Tweet hängte das „Auswärtige Amt“ noch einen zweiten Witz hinterher. Indem es zwar nicht die gerade noch dargelegten „Beweise“ von Lügen-Lawrow aufführte, sondern mit einem besonders hintergründigen Schwarzer-Kontinent-Vergleich gleich noch einmal zur diplomatische Furore beitrug: „Es gibt keine [Beweise]“ – „garniert“ mit einem Clip einer leeren Wüste.

There is none. 2/3 pic.twitter.com/9yAB6RJbmP

— GermanForeignOffice (@GermanyDiplo) January 24, 2023

Was nämlich für die auf-ge-wokte grüne, im Ausformulieren der deutschen Sprache bereits ungeübte, Baerbock-Truppe ein harmloses Internet-GIF war, deuteten andere als kulturelle Aneignung übler Afrika-Klischeebilder.

Entschuldigung, die keine Entschuldigung ist

Des „Auswärtigen Amt“es Entschuldigungs-Tweet, man habe doch nur Lawrows Lügen anprangern wollen, mit denen Russland „einen imperialistischen Angriffskrieg gegen die Ukraine rechtfertigt“, war genaugenommen keine, sondern eine NLP-Desinformations-Strategie. Unterstellt diese woke Kriegstreiberei eben auch, dass sich die Afrikaner gefälligst dem deutschen Narrativ vom bösen Russen zu beugen hätten.

Wahrscheinlich haben aber Baerbocks Spin-Propagandisten auch damit nicht gerechnet: Dass nämlich Kalondo auch diesen dummdreisten Rhetorik-Trick als tumbe Afrikanerin durchblickte:

„Entschuldigen Sie sich nicht. Seien Sie einfach vorsichtig. Und respektieren Sie uns, wie wir Sie respektieren. Außenpolitik ist weder ein Witz noch sollte sie verwendet werden, um billige geopolitische Punkte zu erzielen, indem ein ganzer Kontinent mit kolonialen Tropen zu irgendeinem Thema illustriert wird.

Don’t apologise. Just be careful. And respect us as we respect you. Foreign policy is not a joke nor should it be used to score cheap geopolitical points by illustrating an entire Continent with colonial tropes on any issue. Ever.

— Ebba Kalondo (@EbbaKalondo) January 26, 2023

„Und der Habeck folgt sogleich…“

Ins selbe neo-kolonialistische Fettnäpfchen tappte dann auch noch Baerbocks grüner Parteigenosse, seines Zeichens Wirtschaftsminister – und zwar bei einem Afrikabesuch mitten in Namibia, der letzten deutschen Kolonie weit unter dem Äquator, wo man den Deutschen bis in alle Ewigkeit den Volkermörd an der Ur-Bevölkerung vor- und abrechnet.

Und ausgerechnet aus diesem schwarzafrikanischen Land möchte der Grüne Öko-Energetiker sogenannten grünen Wasserstoff beziehen. Gleichzeitig aber zeigte sich der Multikulti-Toleranzler aber auch skeptisch gegenüber der Erschließung neu entdeckter Gas- und Ölreserven des Landes in der Ex-Kolonie.

Was dort gar nicht goutiert wurde. Man verstand nämlich solcher-ab-artige ökologische Einmischung mit erhobenem Zeigefinger als „neokolonial“.

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