Horst D. Deckert

Zentralrat der Juden ehrt oberste Antisemitismus-Importeurin: Auszeichnung für Merkel

„Die dümmsten Kälber ehren ihre Metzger selber“, so ließe sich polemisch die gestrige Auszeichnung ausgerechnet Angela Merkels mit der Buber-Rosenzweig-Medaille durch den Zentralrat der Juden in Deutschland (ZdJ) beschreiben. Wie die größte Dachorganisation von jüdischen Gemeinden und Landesorganisationen von Juden, in der über 100.000 Gläubige zusammengeschlossen sind, ausgerechnet den Meritenschrein der Kanzlerin weiter anfüllen hilft, deren Politik jüdisches Leben in Deutschland den schlimmsten Bedrohungen seit 1945 ausgesetzt hat, bleibt offen.

Die naheliegendste Begründung für die Ehrung ist die, dass die ältere Generationen von Juden, die im ZdJ die Führungsgremien besitzt, noch persönliche oder zumindest unmittelbare familiäre Erfahrungen mit der NS-Verfolgung und dem Holocaust hat, und insofern eine leider einseitige Wahrnehmung von Antisemitismus aufweist, die sich am Feindbild der Vergangenheit orientiert. Wer in Deutschland 2021 im Rechtsextremismus – und vor allem den Sphären, die ihm mit unverantwortlich mangelnder Trennschärfe zugerechnet werden – eine große oder gar die größte Gefahr für deutsche Juden sieht, ist geistig und geschichtlich leider in den 1980er Jahren oder früher stehengeblieben.

Mit den Gewalt- und Diskriminierungserfahrungen der jüngeren Juden im Land hat dies praktisch nichts mehr zu tun – was nicht heißen soll, dass es überhaupt keine rechtsradikale oder neonazistische Bedrohung gäbe; doch sie ist quantitativ kein Vergleich mit dem importieren Judenhass als Folge einer der größten muslimischen Masseneinwanderungen der Geschichte.

Lohn der Arabisierung?

Die Arabisierung und Islamisierung des öffentlichen Raums und die ethnische, identitäre und kulturelle Veränderung „der Bevölkerung“ in diesem Land (der Volksbegriff ist ja bereits verpönt) in nie gekannter Geschwindigkeit geht fast ausschließlich auf die Flüchtlingspolitik Merkels zurück – und damit fällt ihr auch die Verantwortung zu für fast tägliche Attacken auf Davidstern- oder Kippaträger, für Synagogenschändungen, für die Angst vieler Juden, sich ihn der Öffentlichkeit zu ihrem Glauben zu bekennen oder für die Etablierung des Schimpfworts „Du Jude“ im urbanen Slang migrantischer jugendlicher Subkulturen. Auch wenn sich dies unterhalb ihrer Wahrnehmungsschwelle und ihres Problembewusstseins vollzieht. Die jüdischen Vertreter müssten hier eigentlich wachsamer sein.

Was Merkel angesichts dieser „Früchte“ ihrer Politik qualifiziert, eine Auszeichnung zu erhalten, die die „Verständigung zwischen Christen und Juden“ würdigt und zum Gegenstand hat, wenn sie zugleich Juden zunehmenden Anfeindungen durch die dritte, angeblich ja „zu Deutschland“ gehörenden Religion aussetzt, bleibt wohl das Geheimnis von ZdJ-Präsident Josef Schuster. (DM)

Ähnliche Nachrichten