Am Sonntag fanden in der Türkei Wahlen statt, die auch Bedeutung für Europa haben könnten. Nach 20 Jahren an der Macht muss sich Präsident Erdogan offenbar erstmals einer Stichwahl stellen. Weder Erdogan noch sein Herausforderer Kemal Kilicdaroglu kamen auf die erforderlichen 50 Prozent. Noch seien nicht alle Stimmen ausgezählt. Der AfD-Europaparlamentarier Bernhard Zimniok warnt vor Blauäugigkeit und Nachgiebigkeit gegenüber der Türkei. Ein schwaches Auftreten gegenüber der islamischen Welt würde dazu führen, dass diese die Europäer nicht ernst nehme.
Momentan werde die Flüchtlingsproblematik aus der Türkei in den System-Medien nicht angesprochen, sondern vom Ukraine-Konflikt überlagert. Europa befinde sich aber „nach wie vor in der Hand der Türkei“.
Die ganze Sendung „Bernhard Zimniok zur Lage am Bosporus: ‚Wir sind nach wie vor in der Hand der Türkei‘“ hier ansehen:
„Wir sind nach wie vor in der Hand der Türkei“ – Thomas Eglinski im Gespräch mit Bernhard Zimniok
Migration: „Europa wird hier zahlen“
Aussagen des Oppositionsführers Kilicdaroglu wie „Europa, macht euch auf harte Verhandlungen gefasst“ oder bezüglich der Migration „Europa wird hier zahlen“ machten dies bereits 2021 klar. Diese seien noch härter als Erdogans Forderungen.
Machtwechsel in Türkei verheißt nichts Gutes
Europa habe von einem Machtwechsel in der Türkei jedenfalls nichts Gutes zu erwarten. Die Rahmenbedingungen in der Türkei hätten sich nicht geändert: Immer noch gebe es enorme wirtschaftliche Probleme, die Flüchtlingsproblematik mit Syrern im eigenen Lande, die Kurden-Problematik, den Konflikt Türkei–Griechenland und auch den EU-Beitritt, der „totale Illusion“ sei.
Wahl wird keine Änderungen bringen
Ganz gleich, wer die Wahl in der Türkei gewinne: Politisch seien keine großen Veränderungen zu erwarten. Aktuell erfolgen tausende illegale Grenzübertritten, was bereits seit Erdogans Milliarden-Flüchtlings-Deal mit der EU im Jahr 2016 geschehe.
Vielfach unterschätzt: die Macht der Türkei
Seit 20 Jahren falle Erdogan regelmäßig in den Nordirak ein, er mische sich am Balkan ein, interveniere militärisch in Syrien und versuche auch, Deutschland zu beeinflussen.
Schließlich habe er auch die NATO-Aufnahme Finnlands und Schwedens blockiert. Diese Gefahr würden jedoch viele unterschätzen.
Der AfD-Europaparlamentarier Bernhard Zimniok war im diplomatischen Dienst in islamischen Staaten und als Sicherheitsberater im Nahen Osten tätig. In seinem neuesten Buch „Die Gläubigen sind unsere Soldaten“ warnt er davor, die Macht der Türkei zu unterschätzen.
Wir sind unabhängig, weil Sie uns unterstützen!
AUF1 ist durch seine Zuseher finanziert. Wenn Ihnen unser Angebot gefällt, dann bitten wir Sie im Rahmen Ihrer Möglichkeiten zu helfen. Nur mit dieser Hilfe können wir ein tägliches Programm aufrechterhalten und weiter ausbauen.