Horst D. Deckert

30 Minuten nach Livelsberger-Veröffentlichung präsentierte Polizei dubiosen Abschiedsbrief

Report24 berichtete gestern Abend von einem US-Podcast, der einen Brief von Matt Livelsberger veröffentlichte. Der US-Armeespezialist für ferngesteuerte Kriegsführung hatte darin von schweren Kriegsverbrechen in Afghanistan und der aktuellen Gefahr durch chinesische Drohnen über den USA geschrieben. Wenige Tage später fand man ihn mit einer Schusswunde im Kopf in einem explodierten und verbrannten Cybertruck. Nur kurz nach der Veröffentlichung gab die Polizei eine Pressekonferenz – und zeigt einen angeblichen Abschiedsbrief, der nicht wirklich ins Gesamtbild passt.

Report24 berichtete gestern zeitnahe nach der Veröffentlichung von einem Gespräch zwischen dem ehemaligen Geheimdienst-Offizier Sam Shoemate und dem US-Moderator Shawn Ryan – vielleicht lesen Sie diesen kurzen Text zuerst, damit sie über die ganze Geschichte im Bilde sind: E-Mail von Vegas-Bomber: Kenntnis von Drohnen-Geheimtechnik und Kriegsverbrechen.

Nur 30 Minuten nach dieser hochbrisanten Veröffentlichung, die bisher schon 2,5 Millionen Menschen an die Bildschirme brachte, trat das Los Angeles Police Department mit einer Pressekonferenz an die Öffentlichkeit. Das ohnehin schon mehr als dubiose offizielle Narrativ wurde um mehrere Details reicher – die genauso wenig ins Bild passten.

Vorab zusammengefasst für diejenigen, die noch nicht vollständig informiert sind:

  • Matthew Livelsberger ist ein Spezialist für ferngesteuerte Kriegsführung (Drohnen) der US Armee, der zuletzt als Green Beret Special Operations Command, 10th Special Forces Group diente und 19 Dienstjahre aufweist.
  • Um den 24. Dezember herum soll es zur Trennung von seiner Frau gekommen sein, mit der er ein kleines Kind hat. Die Dame ist nach Auswertung von Social Media Postings linksradikal und steht seinen patriotischen Werten diametral entgegen.
  • Am 28. Dezember 2024 soll Livelsberger in Denver einen Tesla Cybertruck gemietet haben (es gibt auch Quellen, die behaupten, er wäre nicht selbst der Mieter gewesen).
  • In Folge schrieb er einer Ex-Freundin, wie viel Spaß das Fahrzeug mache – er fühle sich wie Batman. Und auch sein neuer Job – er wäre nun für die Konstruktion von Drohnen zuständig – sei großartig.
  • Ab dem 30. Dezember tauchten bei verschiedenen Militärjournalisten Mails auf, in denen Livelsberger schilderte, er habe Kenntnis von schweren Kriegsverbrechen der USA in Afghanistan, an denen er selbst als Drohnenpilot beteiligt war. Man habe den Tod hunderter Zivilisten verschuldet. Und die USA stünden am Rande des Krieges, denn China würde zahllose Flugkörper über der Ostküste steuern, die mit neuester Antigravitationstechnik ausgestattet wären.
  • Livelsberger fühlte sich zu diesem Zeitpunkt von FBI, Homeland Security oder anderen Diensten verfolgt.
  • Am 1. Jänner 2025 lenkte ein Mann einen Cybertruck vor das Trump Hotel in Las Vegas. Er erschoss sich mittels Kopfschuss mit einer .50 Desert Eagle und zündete in Folge die auf der Ladefläche befindliche Sammlung von Feuerwerk, Camping-Gas und Benzinkanister.
  • Die Explosion führte zu keinen nennenswerten Schäden, da der Cybertruck so stabil gebaut ist, dass sie nur nach oben entweichen konnte.

Es gibt viele, die an dieser offiziellen Version der Geschichte von Selbstmord und Bombenattentat zweifeln. Die Briefe, in denen er im Grunde genommen behauptet, Staatsgeheimnisse verraten zu wollen, passen da besser ins Bild – wer so einen Verrat begehen möchte, könnte durchaus im Fadenkreuz der Dienste stehen und Hilfestellung beim raschen Ableben erhalten.

Am 4. Jänner europäischer Zeitrechnung trat nun das Los Angeles Police Department mit einer halbstündigen Erklärung an die Öffentlichkeit. Diese unterstreicht die Selbstmord-Version. Es handle sich um einen Einzeltäter, dass er an derselben Militärbasis Dienst tat wie zwei andere Attentäter der letzten Monate wäre Zufall. Neben seinem Militärausweis und Reisepass wurden in dem explodierten und ausgebrannten Fahrzeug nun auch Abschiedsbriefe gefunden. Glücklicherweise behauptete man nicht, dass diese auch in Papierform vorliegen, man habe sie in einer Applikation seines Mobiltelefons entdeckt.

Nur 30 Minuten nach dem Podcast von Shawn Ryan sprach der Sheriff von Los Angeles live vor den Kameras über genau diese Videoproduktion. Man darf durchaus anmerken, dass dies ein wenig seltsam anmutet.

Jedenfalls äußert der Behördenvertreter, dass man über den Brief Livelsbergers schon vorab Bescheid gewusst habe, man ihn aber zurückgehalten hätte, weil die Authentizität nicht geklärt sei. Es gäbe vom verstorbenen Verdächtigen noch ein Mobiltelefon und einen Laptop, welche man noch nicht geknackt hätte – die Polizei könne über die Inhalte noch nichts sagen.

Bei der Polizei sei man sich sicher, dass die verkohlte Leiche der Körper Livelsbergers ist. Dies habe man anhand eines Vergleichs von Tattoos festgestellt. Die Polizei zeigte Fotos vom Zustand, in dem man die Geldtasche des Verdächtigen aufgefunden habe. Während das äußere Leder verkohlt ist, hätten der Militärausweis und die Kreditkarten darin kaum Schaden genommen. Nahezu unterhaltsam ist der Reisepass, der das Inferno wohl völlig ungeschützt “am Rücksitz” überstanden haben soll. Bis auf einen kleinen Brandfleck hat das Dokument keinen Schaden genommen. Das Foto davon, wo er aufgefunden worden sein soll, wirkt wie eine absichtliche Inszenierung.

Sowohl die Identifizierung anhand der Reste der Zähne als auch ein DNS-Vergleich mit DNS der Familie wären positiv ausgefallen. Man habe keine Zweifel daran, dass es sich bei dem Toten im Cybertruck um Livelsberger handelt.

Eines der Videos, welche beweisen sollen, dass Livelsberger der Fahrer des Cybertrucks war, zeigt ihn beim Laden des Fahrzeugs an einer Tesla-Elektrotankstelle. Auffällig: Er machte sich offenbar große Sorgen über ein wenig Schmutz, der ins Fahrzeug gelangt ist und putzte diesen weg. Hier bleibt die Frage: Macht das ein Mann, der sich wenig später mit diesem Fahrzeug in die Luft jagen will?

Eine andere Frage, die immer wieder gestellt wurde, ist der Umstand, ob jemand Livelsberger erschossen hat und ihn dann mit Teslas Selbstfahr-Vollautomatik zum Ort der Explosion geschickt hat. Die Ingenieure von Tesla schließen so einen Vorgang aus. Das Fahrzeug wäre bis zuletzt manuell gesteuert worden.

In Folge zeigte die Polizei Texte eines Abschiedsbriefs bzw. von zwei Dokumenten, die sich auf seinem Mobiltelefon gefunden haben sollen. Außerdem habe man eine Datei gefunden, die Livelsberger mit dem Titel “Surveillance Log” – also Überwachungsprotokoll – benannte. Es würde einer Art Tagebuch entsprechen, das er seit etwa 10 Tagen geführt habe.

Der erste Text richtete sich an die Militärkameraden und Amerikaner (“Fellow Servicemembers, Veterans and all Americans”). Er schrieb, dass das Land von schwachen und rücksichtslosen Menschen geführt werde, deren einziges Ziel es sei, sich selbst zu bereichern. (Das entspricht zwar objektiv der Wahrheit, allerdings stehen die USA vor einem Wechsel zur Trump Administration, die hier auch einen Wechsel der Politik verspricht. Das dürfte auch Livelsberger nicht entgangen sein.)

Teil des angeblichen Abschiedsbriefs.

Die USA wären todkrank und würden einem Kollaps entgegensteuern. Er schreibt weiter, dass “das” kein Terroranschlag, sondern ein Weckruf wäre. Amerikaner würden nur auf Spektakel und Gewalt achten. Welchen besseren Weg könnte er also finden, um seinen Punkt zu vermitteln, als durch Feuerwerk und Sprengstoffe? Warum habe er jetzt diesen Weg gewählt? Livelberger schreibt, er müsse sein Bewusstsein von den Brüdern, die er verloren habe, reinigen – und von der Last der Leben, die er genommen habe. Dieser Text wirkt wie aus einem (platten) Drehbuch, wenn man jemandem ein Motiv unterschieben möchte.

Es wären dies nur kleine Ausschnitte dieser Texte, den vollständigen Text würde die Polizei noch zurückhalten. Man plane aber in Zukunft die gesamten Texte zu veröffentlichen.

Insgesamt wirkt das Auftreten der Polizeibeamten aber aufrichtig und ehrlich, man scheint um volle Transparenz und Aufklärung bemüht zu sein.

In Folge schildert ein FBI-Agent den Stand der Ermittlungen aus der Perspektive seines Dienstes. Es gäbe keinen Zusammenhang zum Terror von New Orleans. Der Soldat habe an einer posttraumatischen Belastungsstörung gelitten und verschiedene persönliche Probleme gehabt. Er habe wohl keine Feindschaft gegenüber Donald Trump gehegt. Die Tat wäre eine Einzeltat, es gäbe keinen Grund, um anzunehmen, dass es Komplizen gäbe. Es handle sich höchstwahrscheinlich um einen besonders tragischen und spektakulären Fall von Selbstmord.

Unabhängig von der Pressekonferenz sind noch drei weitere seltsame Informationen aufgetaucht. Erstens habe sich die Sicherheitsnummer von Livelsbergers Signal Account nach seinem Tod geändert. Das ist wirklich merkwürdig, wenn seine beiden Telefone halbverkohlt im Fahrzeug lagen.

Zweitens tauchte ein Video einer Reality Show auf, wo Livelsberger für den History Channel als Militärexperte auftrat und bei einem Militärwettbewerb mit seinem Team den Sieg davontrug. Link zu Rumble.

Im Jahr 2009 reichte Livelsberger gemeinsam mit Niall McNeilis das Patent US 8,234,070 B2 ein (gewährt 2012), in dem es darum ging, mittels Sensordaten die Flugbahn eines anfliegenden Geschosses präzise zu berechnen.

Hier berichtet ein ehemaliger Armee-Kollege über Livelsberger – auch er sieht keinen Sinn im Geschehen, wie es sich aktuell darstellt.

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