von AR Göhring
Wie Fritz Vahrenholt nicht nur einmal betonte, gibt es im Boden Niedersachsens Erdagsvorräte für rund 30 Jahre, die in Jahresfrist gefördert werden könnten. Sie könnten große Teile ausländischer Lieferungen ersetzen – und sind recht billig zu haben. Da aber russische Stellen, amerikanische Filmemacher („Gasland“) und europäische Umwelt-NGOs seit den Nuller Jahren Stimmung gegen das „gefährliche“ Fracking machten, gilt das Verfahren bei den Bürgern als „unökologisch“. Zu Unrecht – spätestens seit 1961 wird in Westdeutschland Gas-Fracking eingesetzt, seit 1950 bereits Öl-Fracking, weitgehend unbeachtet.
Vor allem der Film Gasland mit seinen brennenden Wasserhähnen wirkte politisch: In Niedersachsen will die Regierung nicht fracken, dafür aber die sowieso schon zahlreichen Windkraftanlagen noch vermehren. Dafür soll es jetzt sogar ein eigenes Gesetz geben, nach dem jede Gemeinde spezielle Ausbauziele erhält, und nach dem die Genehmigungshürden geringer werden. Besonderer Clou: Anwohner können sich beteiligen – da können Wohlhabende vor Ort mit abkassieren. Nach ähnlichem Muster können Hausbesitzer mit PV auf dem Dach ihre Nachbarn den Spaß bezahlen lassen. Divide et impera auf dem Dorf?
Durch den Trick sollen bebaubare Flächen in drei bis vier Jahren verdoppelt werden – und der Bund mit seiner Ampel-Regierung übertroffen!
Welche Folgen wird dieses Vorhaben zeitigen? Der Wattenrat Ostfriesland dazu:
Auch in Gemeinderäten breitet sich wieder einmal mehrheitlich Goldgräberstimmung aus, denn die gewählten Räte müssen über die Wind- und Solarparkstandorte abstimmen, Gewerbesteuereinnahmen oder finanzielle Beteiligungen locken. Nur heben anscheinend nicht gerade die klügsten Köpfe in den Kommunen die Hände zur Abstimmung, immer noch wird von der irrigen Annahme ausgegangen, Wind- oder Solarstrom könne Strom aus Wärmekraftwerken ersetzen; sogar von „Versorgung“ durch die „Erneuerbaren“ ist die Rede.