Horst D. Deckert

Duma-Vorsitzender: Waffenlieferungen werden zu «Vergeltungsmassnahmen führen», die Länder zerstören könnten

«Die Lieferung von Angriffswaffen an das Kiewer Regime wird zu einer globalen Katastrophe führen», sagte Wjatscheslaw Wolodin am Sonntag auf Telegram, wie das Portal Antiwar berichtete.

Wolodin ist Vorsitzender des russischen Unterhauses. Er warnt vor einer weiteren Eskalation des Konfliktes durch westliche Waffenlieferungen.

«Wenn Washington und die NATO-Länder Waffen liefern, mit denen zivile Städte angegriffen werden und versucht wird, unsere Territorien zu erobern (…), wird dies zu Vergeltungsmassnahmen mit noch stärkeren Waffen führen», so Wolodin.

Zur Erinnerung: Am vergangenen Mittwoch hat die US-Regierung Überlegungen geäussert, die Ukraine bei einem Angriff auf die Krim zu unterstützen. Darüber hatte die New York Times informiert. Die Halbinsel wird seit 2014 von Russland kontrolliert; weder Washington noch Kiew haben sie jedoch als russisches Territorium anerkannt.

Bisher hatte es die US-Regierung vermieden, solche Operationen zu unterstützen. Doch nun scheint sie weniger besorgt zu sein. – Vor diesem Hintergrund kommentierte Wolodin:

«Angesichts der technologischen Überlegenheit der russischen Waffen müssen ausländische Politiker, die solche Entscheidungen treffen, verstehen, dass dies in einer weltweiten Tragödie enden könnte, die ihre Länder zerstört.»

Wolodin deutete auch an, dass Russland in solch einer Situation Atomwaffen einsetzen könnte.

«Argumente, dass die Atommächte bisher keine Massenvernichtungswaffen in lokalen Konflikten eingesetzt haben, sind unhaltbar. Denn diese Staaten waren nicht mit einer Situation konfrontiert, in der die Sicherheit ihrer Bürger und die territoriale Integrität des Landes bedroht waren», schrieb er.

Ähnlich äusserte sich letzte Woche auch Dmitri Medwedew. Der ehemalige russische Präsident und derzeitige stellvertretende Vorsitzende des russischen Sicherheitsrates sagte:

«Keiner von ihnen versteht, dass der Verlust eines konventionellen Krieges durch eine Atommacht zu einem Atomkrieg führen kann. Nuklearmächte sind in grossen, für ihr Schicksal entscheidenden Konflikten noch nie besiegt worden.»

Der Kreml erklärte, die Äusserungen des ehemaligen russischen Präsidenten stünden im Einklang mit der russischen Militärdoktrin. Diese erlaube den Einsatz von Atomwaffen, wenn die Existenz Russlands bedroht sei.

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