
Peter Koenig, geopolitischer Analyst und ehemaliger leitender Wirtschaftswissenschaftler bei der Weltbank und der Weltgesundheitsorganisation (WHO), hat sich vor kurzem mit den Korruptionsskandalen beschäftigt, die in der EU wabern. Vor allem die zwielichtigen Aktivitäten von «Madame von der Leyen» und deren Familie rückte er in den Fokus.
In seinem spannenden Artikel hatte Koenig erwähnt, dass David, der Sohn der nicht gewählten EU-Kommissionspräsidentin, ein «Sommerpraktikum» bei der US-amerikanischen Unternehmensberatung McKinsey absolvierte, das mehr als drei Jahre dauerte und bei dem er sogar die Verantwortung für Beratungsteams übernahm.
Anschaulich beschrieb Koenig McKinseys Geschäftsmodell, in dem Interessenkonflikte sozusagen programmiert sind. Denn das Unternehmen umwirbt nicht nur private Firmen oder Pharmakonzerne, sondern so unterschiedliche staatliche Kunden wie das Pentagon, China oder Saudi-Arabien.
McKinseys eigene Website rühmt diese Verbindungen:
«Wir haben langjährige Beziehungen zu Verteidigungsministerien und -abteilungen auf der ganzen Welt.»
Koenig hatte darauf hingewiesen, dass David sein angebliches «Sommerpraktikum» beendete, kurz bevor seine Mutter 2019 auf ihren EU-Posten gehievt wurde. Das sei kein Zufall, befand der Analyst.
Vielleicht könne man es nie beweisen, meinte Koenig, aber es bestehe der «dringende Verdacht», dass der Sohn von Ursula von der Leyen eine Rolle bei der Vorbereitung des Weges gespielt haben könnte, auf dem McKinsey «die Regierungen rund um den Globus kaufte, damit diese dem gewaltigen und tödlichen Covid-Impfstoff-Betrug zustimmten».
Von der Leyen und der McKinsey-Skandal
Seit März 2020 leiden wir unter einer irren Informationsflut. Deshalb hat es einige Tage gedauert, bis ich mich erinnerte: Ursula von der Leyen war in ihrer Zeit als deutsche Verteidigungsministerin (2013 bis 2019) schon einmal in einen Korruptionsskandal verwickelt. Dieser kam 2018 ans Licht – und es ging um Aufträge an externe Beratungsunternehmen wie McKinsey, KPMG und Accenture, die das Verteidigungsministerium massenhaft vergeben hatte.
Ausschreibungsverfahren wurden dabei umgangen, Aufträge lieber freihändig verteilt. Der Mainstream, damals noch nicht ganz so regierungstreu wie heute, hatte mehr oder weniger empört über die Machenschaften von «Flinten-Uschi» berichtet (hier, hier, hier und hier).
Schon 2014 hatte sich von der Leyen eine neue Staatssekretärin in ihr Verteidigungsministerium geholt: Katrin Suder, die von der Beraterfirma McKinsey kam. Allein diese Personalentscheidung wurde als «eine Sensation» bezeichnet. Doch von der Leyen kannte Suder bereits, weil diese auch das Bundesarbeitsministerium beraten hatte, dem sie 2009 bis 2013 als Ministerin vorstand.
Für 2015 hatte das Verteidigungsressort unter von der Leyen ursprünglich sieben externe Beraterverträge mit einem Gesamtvolumen von 2,2 Millionen Euro gemeldet, schrieb der Mainstream. Tatsächlich seien es aber 182 Verträge im Gesamtvolumen von mindestens 100 Millionen Euro gewesen.
Der Spiegel teilte mit, dass Suder «zahlreiche Weggefährten aus McKinsey-Zeiten ins Ministerium lotste und ihre ehemalige Firma millionenschwere Aufträge aus dem Wehrressort erhielt». Von der Leyen soll frühzeitig über «Unregelmässigkeiten» informiert gewesen sein. Sie selbst hätte das in einer vertraulichen Sitzung bereits im Januar 2018 vor dem Verteidigungsausschuss angedeutet.
Als eine der auffälligsten Figuren wird bei diesem Skandal der Berater Timo Noetzel genannt, der wie Katrin Suder bei McKinsey gearbeitet hatte. Dieser wechselte zum Mitbewerber Accenture, nachdem Suder den Posten als Staatssekretärin ergattert hatte. Allein Noetzel soll den Ertrag seiner Firma mit dem Kunden Bundeswehr innerhalb weniger Jahre von 459’000 Euro auf 20 Millionen Euro erhöht haben.
Hinsichtlich dieses Skandals richtete der Bundestag sogar einen Untersuchungsausschuss ein, vor dem von der Leyen im Februar 2020 aussagen musste. Dabei ging es vor allem um diese Vorwürfe:
- Ein rechtswidriges Auftragsverfahren in Millionenhöhe
- Fahrlässige Auslegung von Compliance-Regeln
- Mögliche Vetternwirtschaft
Und stellen Sie sich vor: Das Diensthandy der Ex-Verteidigungsministerin sollte in diesem Skandal als Beweismittel gesichtet werden. Doch von der Leyen erklärte, es habe keine «vorlagepflichtigen SMS» gegeben. Damals fragte sich der Mainstream noch: «Auf dem Handy von Ursula von der Leyen wurden Daten gelöscht. Wurden Beweise zur Aufklärung der Berateraffäre absichtlich vernichtet?»
Die Berliner Morgenpost bezeichnete die anrüchigen Geschehnisse sogar als «Politkrimi» und konstatierte, «dass die Spuren direkt zu von der Leyen führen würden».
Zudem wurde kritisiert, dass man von der Leyens Handy nicht gesichert habe, nachdem sie nach Brüssel gewechselt sei, obwohl ein «Aktenvernichtungsmoratorium verfügt war». Diese Datenlöschung wurde seinerzeit als «handfester Skandal» eingeordnet.
Doch statt zur Rechenschaft gezogen zu werden, kürten unsichtbare Kräfte von der Leyen zur mächtigsten Frau Europas. Und knapp einen Monat nach ihrer Zeugenaussage vor dem Untersuchungsausschuss wurde der Welt die Corona-Hysterie übergestülpt – und von der Leyen nicht weiter belästigt.
An was erinnert uns das alles? Natürlich an den aktuellen Korruptionsskandal um die Textnachrichten, die «Madame von der Leyen» mit Pfizer-CEO Albert Bourla ausgetauscht hat, um die Verträge für die experimentellen Geninjektionen unter Dach und Fach zu bringen.
Die EU hat sich unter fadenscheinigen Begründungen geweigert, diese offenzulegen. Angeblich gehören Textnachrichten nicht zu den Dokumenten, die registriert und gespeichert werden müssen, weil sie lediglich als «kurzlebige, flüchtige Dokumente» behandelt werden.
Déjà vu, könnte man sagen. Erstaunlich, dass man in so hohen politischen Positionen gleich zweimal mit der gleichen Nummer durchkommt.
Dafür braucht man treue Mitarbeiter. So hat Stella Kyriakides, EU-Kommissarin für Gesundheit, die selbst unter Korruptionsverdacht steht und um deren Ehrenrettung von der Leyen sich persönlich kümmerte, in der letzten Covid-Sondersitzung der EU Ende März 2023 erneut betont, von der Leyen hätte rein gar nichts mit der Aushandlung der «Impfstoff»-Verträge zu tun gehabt.
Peter Koenig sieht das anders. In seinem Artikel erklärte er:
«Der Preis für jede Impfstoffdosis wurde direkt mit der Präsidentin der EU-Kommission, Ursula von der Leyen, ausgehandelt, die als korrupt bekannt ist.»
Von der Leyen und die vermaledeiten Textnachrichten
Und König hat recht. Im April 2021 hat von der Leyen gegenüber der New York Times zugegeben, dass sie im Vorfeld der Vertragsunterzeichnung einen Monat lang Textnachrichten mit Bourla austauschte. Titel des Artikels: «How Europe Sealed a Pfizer Vaccine Deal With Texts and Calls» (Wie Europa einen Pfizer-Impfstoff-Deal mit Texten und Anrufen besiegelte).
Screenshot: NYT-Artikel «How Europe Sealed a Pfizer Vaccine Deal With Texts and Calls»
Die Autorin des Beitrags, Matina Stevis-Gridneff, lobte zudem, dass die «persönliche Diplomatie» von der Leyens «eine grosse Rolle bei der Vereinbarung der Verträge gespielt hat».
Screenshot: NYT-Artikel
Stevis-Gridneff gab weiterhin preis:
«Frau von der Leyen und Herr Bourla kamen zum ersten Mal im Januar zusammen, als der Pharmachef erklären musste, warum sein Unternehmen die Impfstofflieferungen vorübergehend einschränken musste, während es seine Produktionsanlagen in Belgien modernisierte (…). Während die Verbesserungen in der belgischen Anlage relativ problemlos vonstatten gingen, liefen die Diskussionen zwischen der EU-Chefin und dem Pharmachef weiter, wie beide in Interviews mit der New York Times berichteten.»
Kommentar Transition News
Erstens: Lügen haben kurze Beine. Zweitens: Ursula von der Leyen hatte schon fabelhafte Kontakte zu McKinsey, bevor ihr Sohn David sein sogenanntes «Sommerpraktikum» bei der Unternehmensberatung startete.
Somit sieht es danach aus, als hätten sich David und seine Mutter während ihrer Tätigkeiten bei McKinsey respektive im deutschen Verteidigungsministerium gegenseitig befruchten können. Auf jeden Fall ideale Bedingungen, um mit der Chefetage von McKinsey vorbereitende Gespräche in Sachen «Pandemie» zu führen, wie Koenig nahelegt.
Wenn man all diese Skandale betrachtet, die keinerlei Nachspiel für die Verantwortlichen haben, stellen sich viele Fragen, aber vor allem eine: Wie sehen eigentlich Bewerbungsprofile für mächtige Positionen in Nationalregierungen oder bei der EU aus?
Man könnte zu dem Schluss kommen, dass volle Bereitschaft zur Korruption und zum Machtmissbrauch Grundvoraussetzungen sind. Und sollte man vorbestraft sein, wie die Chefin der Europäischen Zentralbank (EZB), Christine Lagarde, ist das auch kein Hindernis.
Das alles kann man nur mit Koenigs Worten zusammenfassen: «Die Europäische Union, insbesondere die nicht gewählte Europäische Kommission, ist eine der korruptesten Institutionen der Welt. Und bis jetzt scheint sie damit durchzukommen.»
Von den Regierungen der EU-Mitgliedstaaten muss man gar nicht sprechen. Dort stinkt es auch an allen Ecken und Enden.
Und wie der Mainstream tickt, untermauerte gerade die «renommierte» Süddeutsche Zeitung, die doch tatsächlich am 4. Mai 2023 einen Kommentar publizierte, in dem gefordert wurde: «Je mehr gemeinsame Politik die EU macht, desto mehr Legitimation braucht sie. Es wäre daher gut, wenn die Kommissionspräsidentin 2024 als Spitzenkandidatin anträte.»
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