Horst D. Deckert

Buchtipp: «Der freiheitlich säkuläre Staat lebt von den Voraussetzungen, die er selbst nicht garantieren kann»

Für Prof. Dr. Klaus-Dieter Rückauer war schon sehr früh klar, dass das Corona-Regime auf Lügen basierte. In seiner Analyse «Corona – Legenden und Wahrheit» rechnet der Freiburger Kinderchirurg und Mediziner mit der Corona-Politik ab.

Seiner Meinung nach lasse sich «kaum noch eine einzige Befürchtung der Massnahmenkritiker finden, die nicht zur Realität geworden ist». Verständlicher wird die Politik der letzten Jahren in den Augen von Rückauer durch die Erkenntnisse der Massenpsychologie. Transition News veröffentlicht an dieser Stelle Auszüge aus Rückauers Analyse, die durchaus lesenswert ist.

*****************

Gesundheitsvorsorge lässt dem Bürger das Recht auf eigene Entscheidungen; der Begriff der Biosicherheit beschreibt dagegen die Pflicht des Bürgers zu gehorsamer Befolgung politischer Vorgaben.

Die notorische Behauptung war, die Kapazitäten der Krankenhäuser würden überfordert, das Gesundheitswesen würde zusammenbrechen. Im März 2020 behauptete Anthony Fauci, wir wüssten mit Sicherheit, dass Covid selbst bei bestem Verlauf zehnmal tödlicher sei als die Grippe.

Die Impfung wurde als befreiende, geradezu heilige Handlung dargestellt; die Verweigerung wie ein Sakrileg verabscheut und verurteilt. Diese Leute wurden als schwere Bedrohung des anständigen Teils des Volkes markiert und verunglimpft.

Die Doppelmoral der selbsternannten Eliten ist unerträglich, erkennbar sofort in den vielen Situationen, in denen sie sich nicht an die eigenen Vorschriften gehalten haben.

Dass die im Schweinsgalopp unter Missachtung wissenschaftlicher Standards zusammengeschusterten «Impfstoffe» bloss eine Notfallzulassung bekommen haben: Das ist in der Bevölkerung bis heute weitgehend unbekannt geblieben oder wird einfach nicht geglaubt, weil es ja auch so unglaublich ist. Aber eine ehrliche Ansage dazu von Seiten der Verantwortlichen: Fehlanzeige.

Das reiht sich ein in die unzählbare Menge falscher Aussagen von Politikern, «Experten» und Medien zu verschiedenen Aspekten der Corona-Krise – jetzt können sie nicht mehr zurück ohne schweren Gesichtsverlust. Insofern schützt die Aufrechterhaltung des Covidismus Politiker und Bürokraten des öffentlichen Gesundheitswesens.

Indem sie sich weiterhin auf «Covid» berufen, um eine leichtgläubige Öffentlichkeit zu erschrecken, können die Panikmacher diese Metapher benutzen, um die öffentliche Wut über die Überreaktion der letzten drei Jahre und all die bleibenden Schäden, die die Menschen erst mit grosser Verspätung erkennen, (vermeintlich) zu entschärfen.

Dennoch dachten sie auch nach dem – nun sogar von heiligen Kühen wie Christian Drosten verkündeten – Ende dieser «Pandemie» bereits 2022 nicht daran, die endgültige Renormalisierung zu vollziehen. Das bedeutet: Spätestens damit steht fest, dass man für die «Corona-Massnahmen» nicht einmal mehr Corona braucht.

Die Aufrechterhaltung der hohlen Rituale und Alltagsschikanen gelingt auf der Grundlage der konsequenten mentalen Prägung durch Angst und Besorgnis mühelos.

Die von politischer und medialer Seite gezielt geschaffene Angst vor einem Virus hat, unterstützt von drei Jahren Vertuschungen und entsetzlichen Lügen, die bis heute andauern, eine intellektuell absurde Angst Reaktion bewirkt. In solche Coronoia ist völlig aus dem Wissen geraten, dass Pandemien prinzipiell selbstlimitierend sind. (…)

Schon im Mai 2020 hat der Philosoph Giorgio Agamben in seinem Essay «Biosicherheit und Politik» vor den Folgen des Totalitarismus gewarnt, der unter Verweis auf die angebliche Bedrohung der Gesellschaft durch das Virus ungehemmt eingeführt wurde. Es soll durch künstliche erzeugte Panikzustände «ein völlig neues Paradigma geschaffen werden, wie Menschen und Dinge zu regieren seien.»

Stichwort Sicherheit: Die offizielle Darstellung, soweit sie überhaupt mal die Grundlagen des Geschehens ins Auge fasste, wurde rasch auf den Dualismus – und vor allem auf den Konflikt – zwischen Sicherheit und Freiheit reduziert.

Man müsse halt nun mal die Freiheit stark einschränken, um die Sicherheit zu gewinnen, aber selbstverständlich geschehe das alles nur wohlmeinend und fürsorglich. Dabei hat Ernst-Wolfgang Böckenförde die klassisch gewordene Feststellung getroffen:

«Der freiheitlich säkuläre Staat lebt von den Voraussetzungen, die er selbst nicht garantieren kann.»

Und Benjamin Franklin hat es vor schon 250 Jahren auf den Punkt gebracht: «Wer die Freiheit aufgibt, um Sicherheit zu gewinnen, wird am Ende beides verlieren.»

So ist die Freiheit zu einem Privileg für Gehorsame, Angepasste verkommen. Die bittere Erkenntnis der Geschehnisse ist, dass wir die Freiheit nie als selbstverständlich hinnehmen und sie auch niemals den Hirnen einer Gruppe von Experten überlassen dürfen, vor allem, wenn diese mit Macht ausgestattet sind. Wir sollten nie unsere Wachsamkeit vernachlässigen.

Ein Begriff, an dem der mentale Wandel unter dem Einfluss des strikten Framings besonders erkennbar wird, ist «Solidarität». Er wurde verwendet, um das Verhalten (und damit das Denken) von Menschen nicht nur sozial, sondern moralisch zu bewerten.

Wer nicht zu willensloser Befolgung der Vorschriften bereit war, wurde zum Feind, zur Bedrohung deklariert, zu verachtenswertem Ausschuss, der zur Denunziation freigegeben war. So kann durch den Einsatz des Begriffes als Moralkeule Wohlverhalten erzwungen werden.

Dabei muss man – nur ganz geringfügig pointiert – zwei Fragen stellen:

  1. Welche der dramatischen Prognosen und Warnungen der Befürworter der Corona-Massnahmen sind tatsächlich eingetreten?
  2. Welche der Warnungen der Gegner der Corona-Massnahmen sind tatsächlich nicht eingetreten?

Sofern man diese Fragen unvoreingenommen und anhand der Daten prüft, bleibt nur eine Schlussfolgerung: Die Bilanz ist wahrhaftig ernüchternd – und sie muss Konsequenzen haben.

So stellt sich drängend die Frage, wie es möglich war, dass ganze Völker sich weitgehend widerstandslos einem System von Täuschung, Bevormundung, Freiheitsentzug und Entrechtung unterwerfen konnten. Antworten lassen sich in Erkenntnissen der Psychologie finden. (…)

Aus der Massenpsychologie sind die Faktoren bekannt, auf deren Grundlagen Menschen sich vor allem als Kollektiv beeinflussen lassen:

  • Bindungslosigkeit
  • Sinnlosigkeit
  • Angst
  • Stress

Gerade in der Masse wird es für den Einzelnen schwer, seinen abweichenden Standpunkt zu vertreten. Das hat z.B. Solomon Asch 1951 in seinen Konformitätsexperimenten gezeigt, in denen Probanden sich den Aussagen der anderen anschlossen, obwohl sie von deren Unrichtigkeit überzeugt waren.

Das beschreibt den klassischen Irrtum, dass Mehrheit mit Wahrheit verwechselt wird. Genau dies ist bei Corona massenhaft geschehen. Was Tagesschau, heute-journal, FAZ, Süddeutsche & Co. bringen, kann doch nur richtig sein – es sagen doch alle. Ja, es sagen alle das Gleiche, und darin lag ein Grundproblem der Auseinandersetzung mit den Fragen, die sich gestellt haben – soweit eine Auseinandersetzung denn überhaupt stattfand.

Wie weit das gehen kann, hat Stanley Milgram ab 1961 in seinen Experimenten nachgewiesen, die äusserst weitreichende Bedeutung haben. Die wesentliche Erkenntnis ist, dass ganz gewöhnliche Menschen durchaus unter dem Einfluss einer als Autorität akzeptierten Persönlichkeit zu grausamen Handlungen bereit und fähig sind. Und sie in der Mehrzahl in willigem Gehorsam selbst Dinge tun, die ihnen zuwider sind.

Der Psychologe Mattias Desmet beschreibt das Phänomen unbedachter Anpassung:

«Die Einführung einer wahrgenommenen Bedrohung, insbesondere des ‹unsichtbaren Feindes› des Virus, bringt die Menschen dazu, sich zu einer neuen Gruppe zusammenzuschliessen, um diesen gemeinsamen Feind zu bekämpfen. Auf diese Weise bildet sich eine Gruppenidentität. Die Einführung ritualisierter Verhaltensweisen, wie z.B. das Tragen von Masken, das Gehen im Abstand von drei Metern und das Anstehen in Geschäften, verstärken die neue kultähnliche Gruppenidentität. Dadurch wird jegliches kritische Denken ausser Kraft gesetzt und blinder Gehorsam ist die Folge. Im Grunde genommen haben wir es mit einer Art Gruppenhypnose zu tun. Etwa ein Drittel der Menschen befindet sich in Trance, ein Drittel macht aus Zwang mit, und ein Drittel ist hellwach und leistet vollen Widerstand.»

****************

Über den Autor:

Prof. Dr. Klaus-Dieter Rückauer wurde in Stuttgart geboren. Er ist Facharzt für Chirurgie und Kinderchirurgie mit weiteren Qualifikationen u.a. in Viszeralchirurgie und Chirurgischer Intensivmedizin. Er war Leiter der Kinderchirurgie am Universitätsklinikum Freiburg.

Buch-Hinweis:

bildschirmfoto_2023-05-24_um_15.57.18-a7

Klaus-Dieter Rückauer: Corona – Legenden und Wahrheit. pad-Verlag, 2023. 94 S., 6 €. ISBN: 978-3-88515-355-9

Weitere Infos hier.

Broschüren können hier bestellt werden: pad-Verlag@gmx.net

Ähnliche Nachrichten