Lucas Gage
Es ist Memorial Day und die Amerikaner grillen, trinken ein paar Bier und verbringen Zeit mit ihren Lieben. Sie feiern, um die gefallenen Krieger zu ehren, die für den Schutz unserer Nation, unserer Freiheiten und unserer Lebensweise gestorben sind.
Ich habe eine ernsthafte Frage, die Ihnen vielleicht Unbehagen bereitet: sind sie wirklich für den Schutz dieser Dinge gestorben?
Wenn Sie glauben, dass jeder Krieg, den wir jemals begonnen, geführt oder unterstützt haben, gerecht war, dann wird Ihre Antwort ein klares „Ja!“ sein. Aber ich glaube, immer mehr Amerikaner beginnen zu erkennen, dass sie über viele dieser Kriege belogen wurden, vor allem über all die Kriege, die aus dem so genannten „Krieg gegen den Terror“ entstanden sind. Viele dieser Amerikaner sind Kriegsveteranen, genau wie ich.
Amerika ist 246 Jahre alt, hat aber über 96 Prozent seiner Existenz im Krieg verbracht. Sicherlich waren einige dieser Kriege gerecht, aber die meisten von ihnen, vor allem nach 1913, waren nichts anderes als Kriege mit besonderen Interessen, die dem militärisch-industriellen Komplex auf Kosten der Amerikaner zugute kamen. Wir wurden vor diesem Gebilde von Leuten gewarnt, die für es arbeiteten: einmal von General Smedley Butler, der ein kurzes Buch (nur 12 Seiten) mit dem Titel War is a Racket schrieb; und ein anderes Mal von General Dwight D. Eisenhower in seiner Abschiedsrede. Ich empfehle jedem Amerikaner, beide Bücher zu lesen, um die Wahrheit direkt von denjenigen zu erfahren, die eingeweiht waren.
Wussten Sie übrigens, dass unsere Nation trotz aller Kämpfe, in die sie verwickelt war/ist, nur fünfmal offiziell den Krieg erklärt hat? Das letzte Mal erklärten die Vereinigten Staaten von Amerika 1942 formell den Krieg gegen die Achsenmächte, doch seitdem haben sie sich über acht Jahrzehnte lang an „militärisch geführten Operationen“, „Polizeiaktionen“ und „humanitären Interventionen“ beteiligt. Genauso wie unsere Regierung 1949 das „Kriegsministerium“ in das „Verteidigungsministerium“ umbenannt hat, verwendet sie diese geschönten Begriffe, um zu vermeiden, diese Dinge als das zu bezeichnen, was sie wirklich sind: Kriege. Und wie ich bereits im letzten Absatz erwähnt habe, nützen die meisten dieser Kriege dem amerikanischen Volk überhaupt nichts; sie kosten es sogar alles.
Wenn Sie mir zustimmen, dann stellt sich die Frage: Wofür sind unsere Truppen wirklich gestorben? Noch einmal: In einigen Fällen sind sie ganz sicher für unsere Freiheit und unsere Lebensweise gestorben, so im Unabhängigkeitskrieg und im Krieg von 1812 sowie in anderen Konflikten, die dazu beigetragen haben, unsere große Nation zu gründen, zu formen und zu sichern; aber ich behaupte, dass jeder Krieg danach hätte vermieden werden können, denn er war das Ergebnis einer schrecklichen Außenpolitik, wurde von Sonderinteressen gesteuert und verursachte Kosten, die weit höher waren als der Nutzen.
Eine weitere Frage, die sich viele Amerikaner nicht stellen, ist: wie kämpfen unsere Truppen, um unsere Freiheiten zu schützen und unsere Lebensweise zu bewahren, wenn jedes Mal, wenn sie losziehen, um einen „bösen Diktator“ in einem fremden Land zu bekämpfen oder dabei zu helfen, „Demokratie zu verbreiten“, um ein angeblich unterdrücktes Volk zu befreien, unsere eigene Regierung Dinge wie den Patriot Act und das NDAA verabschiedet, die beide unsere Rechte hier zu Hause beschneiden? Wir haben Hunderte von Militärbasen auf der ganzen Welt, mit Tausenden von Soldaten im Einsatz; in der Tat, nach Forschern an der Brown University, sind wir derzeit in „Kampfhandlungen“ in über 14 Ländern involviert – nur sieben von ihnen werden vom Pentagon anerkannt – und doch sind irgendwie unsere Freiheiten unter Beschuss, und wir sind weniger sicher als wir jemals zuvor waren.
Wenn wir hören, dass einer unserer Hubschrauber in Syrien abgestürzt ist und alle an Bord ums Leben kamen, welche unserer Freiheiten wurden dann geschützt? Welcher Teil unserer Lebensweise wurde bewahrt, als einer unserer Konvois von einer Kette von Sprengsätzen getroffen wurde, was zum Tod mehrerer unserer Soldaten führte, während sie illegal ein Land (Irak) besetzten, in dem sie gar nicht hätten sein dürfen? Wie kann die Beteiligung an diesen nicht enden wollenden Konflikten irgendetwas schützen?
Wie wird unsere Lebensart bewahrt, wenn das moralische Gefüge der amerikanischen Gesellschaft und die Familieneinheit durch die „woke“ („aufgeweckte“) Innenpolitik unserer Regierung angegriffen werden? Wie profitieren die Amerikaner von diesen Kriegen, wenn unser Bildungssystem, unsere Gesundheit, unsere Infrastruktur und unsere Wirtschaft aufgrund der hohen Kosten für die Finanzierung dieser Kriege buchstäblich vor unseren Augen verfallen?
Seien Sie ehrlich zu sich selbst, und Sie werden zu der gleichen Erkenntnis kommen wie ich und Millionen andere auch.
Obwohl die meisten Kriege, an denen wir beteiligt waren, ungerecht waren und für spezielle Interessen geführt wurden, gibt es eine Sache, die wir Soldaten verteidigt haben: uns gegenseitig.
Ich war zweimal im Irak im Einsatz: einmal während der Operation Iraqi Freedom im Jahr 2003 und ein weiteres Mal während der Operation Enduring Freedom im Jahr 2004. Ich und alle anderen Marinesoldaten sowie die meisten Amerikaner waren sich nicht bewusst, dass unsere Regierung uns belogen hat. Aber sobald wir in das Kriegsgebiet kamen, spielte die Politik keine Rolle mehr; es ging um Leben und Tod. Ob wir nun dort hätten sein sollen oder nicht, die einzige Möglichkeit, dort wieder herauszukommen, bestand darin, zu überleben und uns den Weg nach draußen zu erkämpfen. Und genau aus diesem Grund müssen wir wachsam sein und dürfen nicht zulassen, dass unsere Regierung uns in einen weiteren Konflikt verwickelt, der auf Lügen beruht.
All dies ist eine harte Pille, die wir schlucken müssen, aber wir können nicht zulassen, dass unser Patriotismus und unser Stolz uns vor diesen unbequemen Wahrheiten blenden; deshalb poste ich diese wichtige Botschaft an diesem besonderen Tag. Es ist unsere Verantwortung und Pflicht als Amerikaner, dafür zu sorgen, dass wir unsere Soldaten niemals ohne triftigen Grund in Gefahr bringen, gerade weil es eine absolute Tragödie ist, wenn wir sie in eine Situation bringen, in der sie um ihr Leben kämpfen müssen. Es ist nicht nur eine absolute Tragödie, wenn wir jemanden auf unserer Seite verlieren, sondern auch, wenn die andere Seite jemanden auf ihrer Seite verliert. Noch schlimmer wird es, wenn wir die Aggressoren und Invasoren sind und nicht die Befreier und Freiheitskämpfer, für die wir gehalten werden.
Genießen Sie also bitte den Volkstrauertag und ehren Sie die Gefallenen, wie es sich gehört, aber denken Sie daran: um unsere Gefallenen wirklich zu ehren, müssen wir auch die Verräter und Sonderinteressen, die sie in den vergeblichen Tod geschickt haben, für ihre Taten zur Rechenschaft ziehen, sonst werden wir niemals ein Ende des militärisch-industriellen Komplexes und seiner illegalen und ungerechten Kriege erleben.