Horst D. Deckert

Biden fordert Von der Leyen als NATO-Generalsekretärin

Eigentlich wollte der amtierende NATO-Generalsekretär, Jens Stoltenberg, nicht mehr weitermachen. Doch nun wird sein Vertrag doch noch einmal um ein Jahr verlängert.

Laut einem Medienbericht setzt sich US-Präsident Joe Biden im Hintergrund für Ursula Von der Leyen als Nachfolgerin ein.

Biden will Von der Leyen überzeugen

Einem Bericht der britischen Tageszeitung Daily Telegraph zu Folge, setzt sich US-Präsident Joe Biden nun massiv für die aktuelle EU-Kommissionspräsidentin Ursula Von der Leyen als Nachfolgerin von NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg ein.

Dem Bericht zu Folge ist Von der Leyen die bevorzugte Kandidatin des US-Präsidenten.

Laut einer anonymen Quelle innerhalb der NATO versuche der US-Präsident, Von der Leyen von dem Posten zu überzeugen.

In privaten Gesprächen soll die deutsche EU-Politikerin dem US-Präsidenten mitgeteilt haben, sie stehe für das Amt frühestens 2024 zur Verfügung. Der Vertrag von Stoltenberg geht, nun nach Bekanntgabe seiner Verlängerung, „praktischer Weise“ noch bis Oktober 2024.

Der Norweger Stoltenberg hatte bereits Anfang 2022 seinen Wunsch geäußert, den Posten abzugeben. Aufgrund der Eskalation in der Ukraine wurde sein Vertrag jedoch verlängert. Auch weil sich die 31 NATO-Staaten offenbar nicht auf einen geeigneten Nachfolger einigen konnten.

Besagte anonyme Quelle erklärte nun gegenüber dem Daily Telegraph, „wir werden nächstes Jahr ein Problem haben, wenn klar wird, dass das Feld nicht stärker ist als dieses Jahr.“

Laut dem Zeitungsbericht haben Biden und Von der Leyen in den vergangenen Jahren eine „starke Bindung“ aufgebaut.

Andere Vorschläge, wie der britische Verteidigungsminister Ben Wallace oder die dänische Regierungschefin Mette Frederiksen, sollen zuvor nicht alle NATO-Länder überzeugt haben.

Von der Leyen „ziert“ sich

EU-Kommissionschefin Von der Leyen, zuvor in Deutschland unter anderem als Bundesministerin für Familie und Verteidigung tätig, hatte zuletzt über ihren Sprecher ausrichten lassen, sie stehe für das Amt weder jetzt noch in Zukunft zur Verfügung.

Möglicher Weise macht man das auch vom Ausgang, der gegen sie laufenden Verfahren, im Zusammenhang mit ihren „eigenmächtigen“ Pfizer-Impfstoff-Verträgen und Bestellungen abhängig.

Sie betonte jedoch auch, dass es eine Ehre sei, im Kreis der potenziellen Nachfolger genannt zu werden.

Doch dem Bericht zu Folge sehen die USA eine Möglichkeit, Von der Leyen nach der EU-Wahl im kommenden Juni zu überzeugen. Je nach Ausgang der Wahl sei es möglich, dass Von der Leyen den Spitzenposten in der Kommission abgeben könnte (oder müsste).

Zwar wird Von der Leyen bei der Wahl höchstwahrscheinlich als Spitzenkandidatin für die konservative EVP ins Rennen gehen, doch gab es zuletzt auch mehr und mehr Stimmen, die sich für die aktuelle Vorsitzende des Europäischen Parlaments, Roberta Metsola, als EU-Kommissionschefin ausgesprochen hatten.


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