Horst D. Deckert

Selbstzensur beim WDR: Harald-Schmidt-Klassiker nur noch mit Warnhinweisen

Der „Westdeutsche Rundfunk“ macht seinem Ruf, selbst sogar innerhalb der woke-verseuchten ARD besonders strammlinks zu sein, alle Ehre: Der Heimatsender des Antifa-Veteranen und Sympathisanten Georg Restle forstet nun schon die eigenen Archive durch, um politisch unkorrekte Sendungen und Eigenproduktionen auf politisch unkorrekte und toxische Inhalte hin zu prüfen und entsprechend zu kennzeichnen. Betroffen sind nun auch uralte Sendungen der Satiresendung „Schmidteinander.

Diese wurden nun mit Warnhinweisen versehen, da sie etliche aus heutiger Sicht unsagbare und „unsensible“ Inhalte enthielten. Das legendäre, von Harald Schmidt und seinem mittlerweile verstorbenen Kollegen Herbert Feuerstein präsentierte Format lief von 1990 bis 1994.

Erinnerungen an eine unendlich liberalere Zeit

Zeitweise schaffte es „Schmidteinander“ aufgrund seiner Popularität sogar ins ARD-Hauptprogramm am Samstagabend, bevor dann Schmidts „Late-Night”-Karriere 1995 auf SAT1 begann, in der er endgültig zur Kultfigur aufstieg.

Sowohl „Schmidteinander“ als auch die „Harald-Schmidt-Show“ standen für eine unendlich liberalere, freigeistigere, offenere und wahrlich noch „vielfältige” Streit- und Meinungskultur – und eine bessere Republik, lange vor den bleiernen Jahren der Merkel-Ära und dem heutigen linksgrünen Gesinnungsjakobinertum. Hier wurde nichts auf die Goldwaage gelegt, es wurde noch geistreich provoziert. Schmidt war gnadenlos und demokratisch in seiner Respektlosigkeit.

Bei Schmidt bekam jeder sein Fett weg

Bei ihm bekam jeder sein Fett weg: Minderheiten und Politiker, Linke wie Rechte, Grüne wie Braune, Muslime wie Vertreter der Staatskirchen. Lange bevor Rassismus, Bodyshaming, Diskriminierung, Transphobie und die etlichen sonstige Deliktkategorien zum Basisvokabular professioneller Daueropfer wurden und „Mikroaggressionen“ im Alltag noch kein stetiges Politikum einer Empörungsindustrie waren, durfte man noch ungestraft und befreit lachen. NICHTS ist davon übriggeblieben.

Auf Youtube oder eben teilweise auch in den Mediatheken konnte man wenigstens noch im Privatraum nostalgisch in Perlen einstiger Unterhaltung schwelgen. Entsprechend erfreuten sich Schmidts und Feuersteins Geistesblitze und Pointen großer Beliebtheit.

Woke Gralshüter

Das passt den Gesinnungswächtern der gebührenfinanzierten linksgrünen Gedankenpolizei natürlich nicht in den Kram. Entsprechend sehen die woken Gralshüter die damaligen Sendungen mittlerweile als gemeingefährlich an.

Die Konsequenz: Ganz so, als handele sich um „Wochenschau“-Sendungen aus dem Dritten Reich, erhalten die „Schmidteinander”-Folgen vom WDR nun den Warnhinweis: „Das folgende Programm wird, als Bestandteil der Fernsehgeschichte, in seiner ursprünglichen Form gezeigt. Es enthält Passagen mit diskriminierender Sprache und Haltung“.

Kein Problem mit CSD-Pornographie – aber mit unkorrektem Humor von einst

In typischer Manier des betreuten Denkens wird den Zuschauern also nun einschüchternde „Sensibilität“ mit auf den Weg gegeben, damit ihnen das Lachen im Halse stecken bleibt, und ein intelligentes, lustiges und aus zensurfreien Zeiten stammendes Programm ins Zwielicht gerückt, als handele es sich hier um extrem gewalttätiges oder pornographisches Material. 

Wobei man Letzteres heutzutage ja gerade nicht mehr als kennzeichnungspflichtig ansieht: Was sich mittlerweile beim zum links-totalitären Aufmarsch erstarrten Christopher-Street-Day auf offener Straße ereignet, stellt ohnehin alles in den Schatten, was normalempfindende zivilisierte Menschen bis dahin für möglich hielten. Verschrumpelte Geschlechtsteile von transsexuellen Geronten, offen züngelnde Vertreter der kollektiven LBGTQIA+-Gesichtskirmes oder sonstige ästhetische Zumutungen werden bezeichnenderweise ohne Warnhinweise ausgestrahlt.

Sublime Dauerzensur

Übrigens wurde nicht nur „Schmidteinander“, sondern auch die an Harmlosigkeit kaum zu überbietende Sendung „Zimmer frei“ vom WDR mit dem genannten Zuschauerhinweis versehen. Und vor zwei Jahren erwischte es bereits die 80er-Jahre „Schimanski“-Tatorte; alles Fernsehformate, die seinerzeit Millionen von Menschen über viele Jahre begeisterten und zu den Höhepunkten des heute sterbenden Fernsehens gehörten.

Die sublime Dauerzensur, die sich in der Gegenwart durch unzählige Sprach- und Denkverbote sowie Denunziantenportale und dem staatlich geförderten Kampf gegen das freie Wort ausdrückt, wird nun also sogar auf die Vergangenheit zurückprojiziert: Die geistige Verarmung vollzieht sich in allen Zeitebenen.

Zum Autor: Daniel Matissek ist Journalist mit pfälzischen Wurzeln, arbeitet neben für AUF1 auch für diverse deutschsprachige freie Medien (unter anderem „Journalistenwatch.com“). Gründungsherausgeber des Blogs „Ansage.org“. Schwerpunktthemen: Migrationspolitik, politischer Extremismus, Demokratie und Medienlandschaft. Freund differenzierter Zwischentöne, aber gerne auch leidenschaftlicher Polemiker. Devise: „Die Lage ist ernst, aber nicht hoffnungslos; es könnte aber auch umgekehrt sein.“

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