Horst D. Deckert

ORF-Sommergespräch: Kickl greift „selbsternannte Eliten“ frontal an

Bei den ORF-Sommergesprächen werden alljährlich die Vorsitzenden der österreichischen Parlamentsparteien eingeladen. Dabei gehörte es stets dazu, die FPÖ-Chefs in besonders bösartiger Weise anzugreifen und nach Möglichkeit schlecht aussehen zu lassen. Eine Tradition, mit der Herbert Kickl allerdings in den Vorjahren gebrochen hat – und auch gestern war es nicht anders… 

So sehr sich ORF-Moderatorin Susanne Schnabl bemühte, Kickl vorzuführen und zu maßregeln, so chancenlos war sie gegen den FPÖ-Obmann, der den Spieß gekonnt umdrehte. Trotz permanenter Störungsversuche ließ er sich nicht aus dem Konzept bringen und blieb der als ausgewiesener FPÖ-Gegnerin bekannten Schnabl nichts schuldig und griff seinerseits den Zwangsgebühren finanzierten ORF und das gesamte Polit- und Medienkartell massiv an. 

Van der Bellens Vorgehen antidemokratisch

Hierbei nahm Kickl auch beim grünen Bundespräsidenten Alexander Van der Bellen und dessen Versuchen, ihm das Bundeskanzleramt von vornherein zu versperren, kein Blatt vor dem Mund. Bekanntlich hatte der langjährige grüne Bundessprecher erklärt, dass er den FPÖ-Chef auch dann nicht mit der Bildung der Regierung betrauen würde, wenn die Blauen stimmenstärkste Partei wären. Kickl sagte dazu, dass er die Positionierung des Bundespräsidenten als antidemokratisch verurteile. Van der Bellens Versuche, Stimmen für die Freiheitliche Partei zu entwerten bzw. abzuwerten, stünden „im diametralen Gegensatz zum Gleichheitsprinzip, das in unserer Verfassung festgeschrieben ist“.

Der ORF bleibt auch weiterhin „Anti-FPÖ-TV“

Egal, ob es um eine mögliche FPÖ-Regierungsbeteiligung, Europäische Union, Inflation oder das Ibizia-Video ging: Kickl zeigte Susanne Schnabls – wie bereits im „Report“ – ihre doch eher bescheidenen intellektuellen Grenzen auf. Im Gegensatz zu seinen Vorgängern als FPÖ-Chef hat er nämlich verstanden, dass er vom Küniglberg her immer nur Feindseligkeit und niemals Objektivität zu erwarten hat. Köstlich auch das Geplänkel zum derzeit alles beherrschenden Klima-Wahnsinn: So vermeinte Schnabl ernsthaft, Kickl mit einer Aussage des Kärntner Feuerwehrkommandanten, der nach den Unwetter-Katastrophen meinte, dass „die Klimakrise jetzt bei uns angekommen ist“, ins Bockshorn jagen zu können. 

Kickl verweigerte auch den Kotau vor der Klima-Religion 

Gerade so, als ob die Feuerwehr nun zur gottgleichen Autorität in Klima-Fragen aufgestiegen wäre! Kickl entgegnete mit Zitaten des Weltklima-Rates, der zum Schluss komme, dass zwischen Klima-Erwärmung und dem Unwetter kein kausaler Zusammenhang hergestellt werden könne. Schnabl brach das Thema ab, als sie merkte, dass Kickl vor der gebetsmühlenartig wiederholten Behauptung, dass angeblich alle Wissenschaftler das Dogma vom menschengemachten Klimawandel vertreten würden, nicht einknickte. Was natürlich schade war, da der FPÖ-Chef gerade im Begriff war, die dahinterstehende Lüge, von den „97 Prozent“ zu erklären. Phasenweise konnte man mit Frau Schnabl fast Mitleid haben (aber nur fast!), wenn sie sich bei ihren Angriffsversuchen auf Kickl wie bei einem Boxkampf ständig eine blutige Nase holte und dann nur noch versuchen konnte, den Wirkungstreffer wegzulächeln. Gerade so, wie es eben Boxer im Ring zu tun pflegen. Es wäre wünschenswert, wenn sich FPÖ-Vertreter gerade auch in Landesregierungen eine Scheibe von Kickl abschneiden würden und ihre immer wiederkehrenden Anbiederungsversuche an das Polit- und Medienkartell – insbesondere an den ORF – überdenken würden.

Kurios: Welterklärer Filzmaier versteht nicht, wer mit Eliten gemeint ist

Selbst ein Systemjournalist wie Oliver Pink von der Soros-nahen Tageszeitung „Die Presse“ musste einräumen: „Fazit: Herbert Kickl dominierte die Szene, setzte seine Themen, ratterte wie ein Bulldozer durch das Fragengebiet.“ Ein durchaus treffendes Bild, wenn man den Bulldozer mit einem Minenräumfahrzeug gleichsetzt und das „Fragengebiet“ als Minenfeld ansieht, auf dem man schnell zerrissen werden kann. Doch genau das ist wieder einmal nicht geschehen und spricht nicht nur für die rhetorische Brillanz des FPÖ-Parteichefs. Daran konnten dann auch die „Einordnungsversuche“ von ORF-Moderator Armin Wolf, der linken Profil-Journalistin Eva Linsinger und dem obergescheiten Politologen Peter Filzmaier nichts ändern. Der Herr Professor versuchte diesmal das Publikum für dumm zu verkaufen, indem er ernsthaft behauptete, er wisse nicht, was mit „selbsternannten Eliten“ gemeint sein könne, doch Kickl und die FPÖ würde er jedenfalls dazu zählen. Dass damit das Polit- und Medienestablishment, Eurokraten und Globalisten in Davos und anderswo benannt werden, wissen jedoch längst nicht nur die Konsumenten der alternativen Medien.

Zum Autor: Konrad Reisinger war nach seinem Geschichte- und Philosophie-Studium viele Jahre als Verlagslektor tätig. Als Autor und Lektor begleitete er den „Wochenblick“ seit seiner Gründung. Dabei war er auch für die erfolgreichen „Wochenblick“-Spezialmagazine verantwortlich. Nach einem zwischenzeitlichen Gastspiel bei der konservativen Wiener Zeitschrift „Der Eckart“ ist er seit dem Sendestart im Mai 2021 Redakteur bei den „Nachrichten AUF1“.

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