Horst D. Deckert

Umfrage: Universitäten züchten regelrecht Meinungswächter

Wissenschaftler der Universität Konstanz veröffentlichen kürzlich eine Umfrage unter 2.000 Studenten, auch zum Thema „Unterdrückung der Meinungsfreiheit“. Ergebnis: Bis zu einem Drittel der Eliten von morgen wollen nicht, dass „falsche Meinungen“ an der Hochschule geäußert werden dürfen.

Seit 1968: Studenten an vorderster Front der Meinungsunterdrückung

Seit geraumer Zeit sorgen radikale Studenten aus den Verbalwissenschaften dafür, dass Experten, die wirklich etwas können, an ihrer Universität nicht sprechen können. Dafür reichen erstaunlicherweise kleine Kundgebungen oder Offene Protestbriefe – die Universitätsverwaltungen knicken seit über zehn Jahren sofort ein.

So wurde 2011 bereits der weltweit renommierte israelische Militärhistoriker Martin van Creveld, der in Trier eine Weile als Gastprofessor wirken sollte, von den Verantwortlichen wieder ausgeladen. Grund: Ein paar linke Studenten hatten die Absage verlangt, weil van Creveld Unerwünschtes zum Thema Frauen im Krieg geschrieben hatte. Aktuell wurde der Tagesschau-Sprecher Konstantin Schreiber, der fließend arabisch spricht und vor drei Jahren ein Buch zu islamistischen Moscheen publizierte, bei einer Buchpräsentation in der Uni Jena von extremistischen Studenten mit Sprechchören und einer Torte attackiert. Symptomatisch: Die Unileitung duckte sich feige weg.

Studie zeigt Intoleranz gerade an Hochschulen

Die „AG Hochschulforschung“ an der Universität Konstanz hat gerade die Ergebnisse einer Befragung von rund 2.000 Studenten vom Mai 2023 publiziert. Die Studie birgt einigen Sprengstoff, da sie zeigt, dass über ein Drittel der aktuellen Studenten die Unterdrückung „unmoralischer“ Ansichten billigt.

Würde jemand in einer Veranstaltung zum Beispiel die Meinung vertreten, dass „Migration nach Deutschland zu vielen Problemen im Sozialsystem führt und es daher nötig erscheint, sie zu begrenzen“, sähen 35 Prozent es als „absolut akzeptabel“ oder „eher akzeptabel“ an, die öffentliche Bekanntmachung via Plakate etc. zu entfernen. In absoluten Zahlen: Weit über eine Million Studenten in Deutschland finden das Abreißen von Plakaten in Ordnung.

Nicht ganz so viel Zustimmung gab es fürs Blockieren oder Niederschreien von Gender- oder Migrationskritikern, aber 12 bis 13 Prozent würden mitmachen – das sind 300.000 Radikalinskis in ganz Deutschland. Und diese „substanzielle Minderheit“, wie „Welt“-Autor Axel Bojanowski meint, reicht für die Sabotage. Zumal die Mehrheit der Studenten passiv bleibt und in der Regel nicht geschlossen dagegensteht und die Univerwaltungen bei linken Randalierern regelmäßig den Schwanz einziehen.

Radikalinskis studieren unwichtige Fächer

Eine angehende Medizinerin meinte im Jugend-Magazin „Krautzone“ einmal, dass Studenten, die die gesellschaftlich unwichtigsten Fächer studieren, auffallend politisch aktiv seien. Mediziner, Ingenieure oder Naturwissenschaftler hingegen, deren Expertise später von den Bürgern nachgefragt wird, machten viel weniger politische Aktionen an der Uni oder in der Öffentlichkeit. Es scheint, als sei das Engagement für irgendeine politisch gerade angesagte Angelegenheit eine Art Ersatz für Leistung und Wissen: Die faulen Polit-Aktivisten hoffen, über den linken „Stallgeruch“ nachher an einträgliche Pöstchen im öffentlichen Dienst oder eine NGO zu kommen, so die Analystin.

Zahnlose Verteidiger der Meinungsfreiheit

Der deutsche Hochschulverband DHV, eine Interessenvertretung von mehr als 30.000 Wissenschaftlern, hatte schon vor „Einschränkungen der Meinungsfreiheit an Universitäten“ gewarnt und 2019 eine „Resolution zur Verteidigung der freien Debattenkultur an Universitäten“ publiziert. Auch die EU ließ unter der deutschen Ratspräsidentschaft 2020 Ähnliches verkünden („Bonner Erklärung“).

War es ernst gemeint oder wollte man damit Kritiker im In- und Ausland abspeisen? Nicht wenige Wissenschaftsmanager meinen es wohl durchaus ernst, da jede Revolution ihre Kinder frisst und daher irgendwann dran ist. Aber Resolutionen und Erklärungen interessieren den radikalen Mob nicht. Es müssten daher disziplinarisch einklagbare Pflichten für die Hochschulverwaltung eingeführt werden, gegen politische Randalierer und Feinde der freien Meinungsäußerung vorzugehen. Solange es für die Damen und Herren aus den Gremien einfacher ist, sich feige wegzuducken, werden sie es tun.

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