Horst D. Deckert

Antifa-Terror in Budapest: Nun hat der Staatsanwalt das Wort

Die Polizei hat die Ermittlungen im Falle von drei Verdächtigten im Zusammenhang mit den brutalen Überfällen im Februar in der Hauptstadt abgeschlossen.

Auf einer Pressekonferenz am Montag informierte die Budapester Polizei (BRFK) über den Ermittlungsstand in der Sache der Antifa-Attacken auf friedliche Passanten. Ab dem 9. Februar kam es, wie BRFK-Sprecher Soma Csécsi erinnerte, zu insgesamt fünf Attacken, die miteinander im Zusammenhang gesehen werden müssen. Dabei wurden neun attackierte Personen verletzt, vier von ihnen schwer. Die Opfer waren Ungarn und Ausländer. Der erste Angriff erfolgte am Westbahnhof, noch an Bord eines Zuges, die zweite Attacke an einem Platz in der Innenstadt. Am 10. Februar verübte die Antifa-Bande in Gruppen von bis zu zehn Personen zwei weitere Angriffe, darunter jenen in einem Außenbezirk der Hauptstadt, bei dem das ahnungslose Opfer vor den Augen mehrerer (älterer) Passanten hinterrücks niedergeschlagen, getreten und so mit einem Totschläger traktiert wurde, dass mehrere Bandenmitglieder ihm Arme und Beine blockierten, um jede Gegenwehr auszuschalten. Der fünfte Angriff ereignete sich in der Nacht zum 11. Februar.

Drei Mittäter gefasst

Am 11. Februar konnten drei mutmaßliche Täter gefasst und in Gewahrsam genommen werden. Zwei von ihnen befinden sich weiterhin in Untersuchungshaft, eine Frau steht unter Hausarrest. Unter den beiden Hauptverdächtigten wird einer 38-jährigen Italienerin Beihilfe zur Körperverletzung mit lebensgefährlichen Folgen vorgeworfen, einem 29-jährigen Deutschen die Teilnahme an einer kriminellen Vereinigung. Letzterer Vorwurf trifft ebenso für die 26-jährige Deutsche zu, die als dritte Person im Februar in einem Taxi gefasst wurde, als sich die Angehörigen der Bande offenkundig – mit einem entsprechenden Waffenarsenal ausgerüstet – auf den Weg zu einem weiteren Anschlag machen wollten. Csécsi betonte, dass die Polizei die Unterlagen an die Staatsanwaltschaft weitergereicht habe.

Jede Aussage abgelehnt

Gegen sechs weitere Personen, die im Zusammenhang mit den feigen Attacken identifiziert werden konnten, ergingen (internationale) Haftbefehle. Die Polizei ermittelt außerdem gegen acht Personen, die der Bande zugerechnet werden können. Die internationale Antifa hatte sich Anfang Februar zu Protesten gegen ein Neonazi-Treffen zum „Tag der Ehre“ in

der ungarischen Hauptstadt eingefunden; die von der Polizei ergriffenen Verdächtigten nahmen auch an diesen Aktionen teil. Bei ihrer Festnahme wurden Totschläger, Hammer und Pfeffersprays sichergestellt. Den in Polizeigewahrsam genommenen Antifa-Mitgliedern wurden zunächst bandenmäßig ausgeführte Straftaten gegen Mitglieder einer Gemeinschaft zur Last gelegt; später änderten die Ermittler die Zuordnung der Straftaten. Die Täter zeigten sich während der gesamten Haftzeit nicht kooperativ und lehnten jede Aussage ab.

Menschenjagd wird hier nicht geduldet

Die BRFK hatte im März in einer Pressemitteilung zum Untersuchungsstand erstmals offiziell von „Antifa-Attacken“ gesprochen und klargestellt, man werde es nicht dulden, wenn in der ungarischen Hauptstadt Menschen gejagt werden, gleich ob auf ideologischer Grundlage oder ohne einen solchen Grund. Obgleich seit Februar u. a. zwei Deutsche mit internationalem Haftbefehl gesucht werden (https://www.auf1.info/antifa-terror-in-budapest-kopf-der-hammerbande-im-visier-der-ermittler ) und die bundesdeutschen Ermittler in Sachsen Razzien gegen mutmaßliche Antifa-Mitglieder durchführten, haben die Ungarn bis heute keine Amtshilfe aus Deutschland erhalten, um die Verantwortlichen für die abscheuliche Menschenjagd von Budapest hinter Gitter zu bringen.

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Dieser Artikel wurde am 10. Oktober 2023 in der „Budapester Zeitung“ (BZ) veröffentlicht und erscheint mit freundlicher Genehmigung der BZ-Redaktion.

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