Die ESG (Environmental, Social and Governance)-Scores gelten als Sozialkreditsystem für Unternehmen und spiegeln gewissermaßen Unterstützung und Gehorsamkeit gegenüber der globalistischen Agenda wider. Hohe Scores werden zwar von einflussreichen Investmentfirmen belohnt, doch die Konsumenten stehen mit der Wokeness zunehmend auf Kriegsfuß. Im Jahresbericht für 2023 gibt nun selbst Disney zu, dass die Orientierung an den ESG-Kriterien einen echten Risikofaktor darstellt.
Im Fokus von Disney-Produktionen standen einst Geschichten, mit denen jeder sich irgendwie identifizieren konnte und die über Propaganda und politische Agenden entsprechend erhaben waren. Heute ist Disney zu einer der Speerspitzen für “Wokeness” verkommen: Statt auf Qualität und universell packende Geschichten setzt man auf die krampfhafte Repräsentation von Minderheiten und macht im Zuge dessen etwa “Arielle, die Meerjungfrau” zur Afroamerikanerin oder treibt die LGBTQ-Agenda mit schwulen und lesbischen Charakteren schon bei Kleinkindern voran.
Das kommt nicht gut an: Neben dem umstrittenen Arielle-Film floppten zuletzt auch andere teure Disney-Großproduktionen kolossal an den Kinokassen. Disney scheint seinen Zauber für das Publikum vielfach verloren zu haben; nicht einmal sicher geglaubte Zugpferde wie das Star Wars-Imperium können den Erwartungen der Zuschauer noch wirklich gerecht werden.
Im jährlichen Finanzreport für die Securites and Exchange Commission (SEC) für das Geschäftsjahr bis zum 30. September 2023 ging das Unternehmen auf diverse Risikofaktoren für die Zukunft ein. An dritter Stelle konstatiert man dort: “Wir sind Risiken im Zusammenhang mit einer Fehlanpassung an den Geschmack und die Vorlieben der Öffentlichkeit und der Verbraucher in den Bereichen Unterhaltung, Reisen und Konsumgüter ausgesetzt, die sich auf die Nachfrage nach unseren Unterhaltungsangeboten und -produkten sowie auf die Rentabilität aller unserer Unternehmen auswirken.”
Man erörtert dort:
Im Allgemeinen werden unsere Umsätze und unsere Rentabilität negativ beeinflusst, wenn unsere Unterhaltungsangebote und -produkte sowie unsere Methoden, unsere Angebote und Produkte den Verbrauchern zugänglich zu machen, keine ausreichende Verbraucherakzeptanz erreichen. Darüber hinaus unterscheiden sich die Ansichten der Verbraucher über unsere Position zu Themen von öffentlichem Interesse, einschließlich unserer Bemühungen, bestimmte unserer Umwelt- und Sozialziele zu erreichen, oft erheblich und stellen Risiken für unseren Ruf und unsere Marken dar.
Man hat also sehr wohl erkannt, dass das Propagieren der eigenen politischen Position bei den Konsumenten auf Widerstand stößt und dem Ruf von Disney schadet.
Orientierung an ESG-Scores ist ein Risiko
Nach Erörterung einiger anderer Punkte nimmt man sogar direkt Bezug auf die ESG-Scores: “Umwelt-, Sozial- und Governance-Angelegenheiten sowie alle damit verbundenen Berichtspflichten können sich auf unsere Geschäfte auswirken”, heißt es dort.
Regulatoren und Investoren würden sich zunehmend auf diese Kriterien fokussieren, was für Disney mehr Aufwand und mehr Kosten bedeute. “Die Wahrnehmung unserer Bemühungen zur Erreichung dieser Ziele durch Verbraucher, Regierungen und andere Interessengruppen ist oft sehr unterschiedlich und birgt Risiken für unseren Ruf und unsere Marken”, führt man weiter aus. Während die einflussreichsten Investoren und die derzeitig regierenden Demokraten in den USA dieselbe Linie fahren, dürften die Verbraucher Disney hier einen Strich durch die Rechnung machen. Unternehmen müssen sich entscheiden, ob sie im Sinne der Allgemeinbevölkerung agieren oder ob sie sich einer Agenda unterwerfen und sich deren Vertretern anbiedern.
Im Folgenden geht man darauf ein, wie wichtig der Ruf für das Unternehmen ist und beklagt:
“Erhebliche negative Behauptungen oder Publicity in Bezug auf das Unternehmen oder seine Geschäftstätigkeit, Produkte, Management, Mitarbeiter, Praktiken, Geschäftspartner, Geschäftsentscheidungen, soziale Verantwortung und Kultur, die durch soziale Medien verstärkt werden können, wirken sich negativ auf unsere Marken oder unseren Ruf aus, selbst wenn solche Behauptungen unwahr sind. Eine Schädigung unseres Rufs oder unserer Marken könnte Auswirkungen auf unsere Verkäufe, Geschäftsmöglichkeiten, Rentabilität, Rekrutierung und Bewertung unserer Wertpapiere haben.”
Mehr Unterhaltung, weniger Aktivismus?
Disney-CEO Bob Iger signalisierte im November, dass man bei Disney den Aktivismus zurückfahren und stattdessen wieder auf Unterhaltung setzen solle. Glaubwürdig wirkte das jedoch nicht, immerhin hatte man damals gerade erst sämtliche Werbeanzeigen von der Plattform X zurückgezogen. X ist wohl das soziale Medium, das auch kritischen Meinungen und Informationen eine Plattform bietet – was für Disney kaum hilfreich sein dürfte. Iger gab an, dass eine Assoziation mit Elon Musk “nicht unbedingt eine positive” sei. Von Musk erntete er daraufhin ein herzliches “Go f*ck yourself”.