Horst D. Deckert

Assange ist frei — aber der Kampf um die Meinungsfreiheit hat erst begonnen

Michael Straumann

Der WikiLeaks-Gründer musste sich der «Verschwörung» schuldig bekennen. Dadurch ist die Pressefreiheit bedroht wie nie zuvor.

Die Welt hielt den Atem an, als Julian Assange nach 1901 Tagen Isolationshaft endlich in die Freiheit entlassen wurde. Aber zu welchem Preis? Fast ein Monat ist seit seiner Freilassung vergangen, und bereits ist der qualitätsjournalistische Medienbetrieb zur Tagesordnung übergegangen. Der Fall Assange muss unser tägliches Mahnmal sein. Es bedarf einer minutiösen Aufarbeitung. Hierbei handelt es sich nicht minder um einen Jahrhundertskandal des Journalismus und eine Bankrotterklärung des Westens, der sich gerne als ‹Wertegemeinschaft› geriert.

Im Buch «1984» musste der Protagonist Winston Smith gegen Ende der Handlung seine Schuldigkeit gegenüber dem «Grossen Bruder» bekennen. Ähnlich wie

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