Horst D. Deckert

Umstrittene Präsidentschaftswahl in Venezuela: Maduro erklärt sich zum Sieger

Venezuela steht vor massiven politischen Unruhen. Machthaber Maduro erklärte sich zum Sieger, die Opposition wirft der sozialistischen Führung Wahlmanipulation vor. In den Exit Polls lag der konservative Herausforderer Edmundo Gonzales deutlich an erster Stelle. Die innenpolitischen Spannungen wachsen.

Am Sonntag fanden in Venezuela Präsidentschaftswahlen statt, die von hohen Spannungen und Kontroversen geprägt waren. Der amtierende Präsident Nicolás Maduro, der seit 2013 an der Macht ist, wurde laut der staatlichen Wahlbehörde mit 51 Prozent der Stimmen für eine dritte Amtszeit wiedergewählt.

Die Opposition unter Führung von Edmundo González Urrutia stellte jedoch die Rechtmäßigkeit des Wahlergebnisses infrage. Mehrere Umfragen vor der Wahl hatten der Opposition einen deutlichen Vorsprung prognostiziert. Internationale Beobachter äußerten ebenfalls Bedenken hinsichtlich möglicher Unregelmäßigkeiten bei der Stimmenauszählung.

Im Vorfeld der Wahl hatte Maduro mit drastischen Worten vor einer Niederlage gewarnt und von einem drohenden „Blutbad“ gesprochen, sollte die Opposition gewinnen. Diese Äußerungen sorgten international für Besorgnis, unter anderem beim brasilianischen Präsidenten Lula da Silva. Argentiniens libertärer Präsident Javier Milei rief das venezolanische Militär dazu auf, Maduro abzusetzen und der Opposition die Macht zu übertragen.

Die Vereinigten Staaten riefen die venezolanischen Behörden dazu auf, eine detaillierte Aufschlüsselung der Stimmen zu veröffentlichen, um Transparenz und Verantwortlichkeit zu gewährleisten. US-Außenminister Antony Blinken äußerte „ernsthafte Bedenken“ bezüglich des Wahlausgangs.

Die Wahl galt als entscheidend für die Zukunft Venezuelas. Nach 25 Jahren sozialistischer Herrschaft hofften viele Venezolaner auf einen politischen Wandel angesichts der anhaltenden Wirtschaftskrise im Land. Millionen Bürger beteiligten sich an der Abstimmung, teilweise mit stundenlangen Wartezeiten an den Wahllokalen.

Während Maduro und seine Anhänger den Wahlsieg in Caracas feierten, kündigte die Opposition an, das Ergebnis anzufechten. Die kommenden Tage und Wochen dürften von weiteren politischen Spannungen in dem südamerikanischen Land geprägt sein.

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