Horst D. Deckert

Propaganda-Lehrstück – Fall Nord Stream: Abgetaucht

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Propaganda-Lehrstück – Fall Nord Stream: Abgetaucht

Interessiert sich eigentlich noch jemand für den größten Terroranschlag auf die deutsche Infrastruktur seit 1945 und die damit eingeleitete Epoche der wirtschaftlichen Marginalisierung unseres Landes? Einige vielleicht. An dieser Stelle eine kurze Zusammenfassung des Geschehens.

von Rocco Burggraf

Am 10. März 2023 hatte ich unter dem Titel „Tatorte ARD und Zeit“ auf einige Hintergründe zur Nord-Stream-Sprengung und die absurd devote Reaktion von Deutschland ebenso wie Europa hingewiesen. Anläßlich des nun runderneuerten Versuchs von wiederum ARD, “Zeit” und “Süddeutsche Zeitung“, den beispiellosen Anschlag auf den Welthandel und klaren Verstoß gegen das hierzulande gern zitierte Völkerrecht zu einem maritimen Wochenendkrimi einiger Tauchsportfreunde herabzustufen, sei nochmal an die verifizierbaren Abläufe und die später untergeschobenen Darstellungen erinnert.

Nord Stream 2 wurde von 2018 bis 2021 gebaut. Es handelt sich um ein europäisches Gemeinschaftsprojekt, das der preisgünstigen Versorgung weiter Teile Europas mit russischem Erdgas diente. Das Fördervolumen von NS I sollte nochmals verdoppelt werden. Mit den deutschen Unternehmen Wintershall, Uniper, DEA, der französischen ENGIE, der österreichischen OMV und der niederländisch-britischem Ableger von Shell waren zahlreiche internationale Unternehmen mit hohen Investitionen beteiligt. Eigner der Leitungen und damit auch Hauptinteressent an deren Inbetriebnahme und Unterhaltung blieben – über eine in der Schweiz ansässige Tochter von Gazprom – die Russen.

Deutliche US-Interessenlage

Bereits mit Bekanntwerden der Planungen zu Nord Stream 2 liefen die USA Sturm gegen das Vorhaben. Mit dem Countering America’s Adversaries Through Sanctions Act (CAATSA) von 2017, dem Protection Europe’s Energigy Security Act (PEESA) von 2020 und der nochmals konkretisierten Version PEESCA von 2021 brachten die USA gleich drei scharf formulierte Gesetze auf den Weg, die alle am Pipelineprojekt beteiligten Firmen und Organisationen mit drastischen rückwirkenden Sanktionen belegten. Unter den zuletzt davon betroffenen 140 Firmen befanden sich allein 40 deutsche. Hauptinitiator dieser Gesetzesinitiativen war nicht irgendwer, sondern der texanische Senator Ted Cruz, seines Zeichens Republikaner und Dauerempfänger von Spenden aus dem amerikanischen Öl- und Energiesektor.

In selten gesehener Einigkeit standen allerdings auch die US-Demokraten auf den “Amerika First”-Barrikaden. Hier stand die angebliche „Sorge um die Versorgungssicherheit Europas“ im Vordergrund. Wer anhand dieses intensiven Mitgefühls der transatlantischen Verbündeten nun messerscharf schlussfolgert, dass in der amerikanischen Führungsetage zu diesem Zeitpunkt bereits Kenntnisse über einen bevorstehenden Konflikt vorlagen, der in Bälde zu einem Zusammenbruch der seit langem verlässlichen Gaslieferungen der Russen hätte führen können, befindet sich zumindest nicht auf der unlogischen Seite geostrategischer Planspiele. Deutschland versuchte das Problem – wie die meisten seiner Probleme – allerdings nicht zu lösen, sondern zog es vor, alles auszusitzen.

Mediale Reflektionen

Es gab unzählige weitere Ansagen aus Washington. Der amerikanische Botschafter Richard Grenell hatte in Sachen Nord Stream 2019 eine an Deutlichkeit kaum zu überbietende Warnung Richtung Deutschland geschickt. Drei US-Senatoren legten am 6. November 2020 mit einem unmissverständlichen und aufsehenerregenden Drohschreiben an die Landesregierung von Mecklenburg-Vorpommern und den Sassnitzer Hafen für den Fall nach, dass diese den Weiterbau nicht umgehend stoppen. Schließlich war es dann der vom progressiven Teil Deutschlands gefeierte Wahlsieger Joe Biden, der nach der Fertigstellung von Nord Stream 2 am 7. Februar 2022 auf einer Pressekonferenz im Weißen Haus im Beisein des herbeizitierten Statthalters Scholz ultimativ verkündete, bei einem Einmarsch Russlands in die Ukraine “wird es kein Nord Stream 2 mehr geben!“. Die deutsche Presse meldete dazu, es sei zudem angedeutet worden, dass „die Vereinigten Staaten diese Ankündigungen aus eigener Kraft umsetzen könnten.“ Der dergestalt eingenordstreamte deutsche Kanzler beeilte sich noch in Washington zu salutieren, Deutschland und die USA würden bei Sanktionen “komplett einvernehmlich” agieren.

Gut ein halbes Jahr später knallte es dann am Grund der Ostsee. Was nun in Deutschland in den Medien veranstaltet wurde, war schlechterdings kaum noch zu fassen. Dass die – von den infolge den Anschlag nunmehr nötig gewordenen deutschen LNG-Importen massiv profitierenden – Amerikaner ihre dutzendfachen Ankündigungen einfach in die Tat umgesetzt hatten, galt bei der medialen Reflektion der Zerstörung von drei der vier Pipelinestränge in Frage von Beginn an als unwahrscheinlichste aller Varianten. Statt dessen erhob sich ein grotesk inszeniertes, angestrengtes Geraune, ob da vielleicht die Russen mit durch die eigenen Leitungen geschossenen Projektilen selbst Hand angelegt und dabei vor allem (Pfui Teufel!) eine Methanwolke hatten aufsteigen lassen, die in etwa der Jahresemission des Staates Dänemark entspricht. Was freilich dann vor allem als Affront gegen die Klimarettung zu werten sei.

Lehrstück misslingender Propaganda

Nach wenigen Wochen angestrengter und absurder, zugleich aber merkwürdig leidenschaftsloser Mutmaßungen verschwand der gesamte Vorfall fast zur Gänze aus den Gazetten; ein Ereignis wohlgemerkt, das mal eben einen massiven Anstieg der Energiepreise und damit den wirtschaftlichen Niedergang Deutschlands für Jahrzehnte besiegelt hatte. Erst ein Jahr nach dem Terrorakt sah sich die westliche Presselandschaft genötigt, das immer lauter dröhnende Schweigen zu beenden, und tischte die absurde Geschichte von der Segeljacht “Andromeda” auf; eine Story, deren haarsträubenden Konstruktionsfehler (Auftraggeber, Beteiligte, Routen, Ausgangshafen, Ladevolumen, Sprengstoffart) seitdem immer wieder nachgebessert werden müssen. Was bleibt, ist ein Lehrstück misslingender Propaganda.

Fassen wir kurz die aktuellen offiziellen Erzählungen zusammen: Sechs Ukrainer, darunter Tauch- und Medizinkundige, transportieren tonnenweise Sprengstoff queer durch Nordeuropa Richtung Westen. Sie werden dabei selbstverständlich – der Klassiker in jedem Urlaubskrimi – von einem Blitzer erfasst, verstauen allerdings davon unbeeindruckt ihre tonnenschwere Ladung auf der gänzlich ungeeigneten, immerhin nachhaltigen, unter sehr seltsamen Umständen (gefälschte biometrische Pässe!) in Polen angemieteten ‚Andromeda‘; einem 15-Meter-Boot, das im 5-Sterne Resort “Hohe Düne” vor Warnemünde bereitliegt und von da aus nach Wiek auf Rügen gesegelt wird. Auf dem Schiffchen ist für die sechs zur Ausführung des Auftrages benötigten Personen kaum Platz, erst recht, wenn es sich dabei um Taucher mit Ausrüstung handelt, die nach ihrem Einsatz mindestens drei bis vier Stunden Regeneration benötigen. Spuren des Sprengstoffes werden später von der Bundesanwaltschaft gefunden – auf dem Kombüsentisch. Hierzu sei der Hinweis erlaubt: Sollte sich die Geschichte irgendwann als Inszenierung erweisen, was angesichts der unzähligen Widersprüche mehr als wahrscheinlich ist, so stünde die Bundesanwaltschaft als souveräne deutsche Behörde in massiver Erklärungsnot. Aber zurück zur offiziellen Darstellung.

Phantastische Details

Das Sprengkommando schippert nun also von Wiek aus Richtung Osten zurück, mitten durch das vielbefahrene und deshalb bestüberwachte Binnenmeer der Welt. Bei geneigtem Wind und leichtem Wellengang (und Wein, möchte man anfügen). Nach erfolgreicher Sonarortung der Zielobjekte am Meeresgrund wird mitten im Meer geankert. Mit etwas Glück hat hierzu eine Ankerkette von etwa 240 Meter Länge ausgereicht; bei leichtem Wind und einer Ankertiefe von 80 Meter liegt das Mindestmaß der Kette schon  beim Vierfachen der Ankertiefe, bei kräftigerem Wind hätte man eine Länge von etwa einem Kilometer benötigt (mithin, für sich genommen, ein weiteres Zusatzequipment mit dem Gewicht eines Mittelklassefahrzeugs!). Wie dem auch sei: Die – ebenfalls tonnenschweren – Sprengsätze wurden anschließend bis in 80 Meter tiefes, ziemlich kaltes Wasser hinabgelassen, bei erheblicher Strömung und totaler Dunkelheit erfolgreich platziert und hinterher dann auf bisher unklare Weise gezündet.

Wohlgemerkt wiederholt sich dieses Procedere, ohne jeden Zwischenfall, an zwei, wenn nicht gar drei unterschiedlichen Orten. Anschließend verschwinden alle Beteiligten in der Abendsonne. Vorausgesetzt, diese hochriskante Ansammlung völlig sinnbefreiter Entscheidungen wäre tatsächlich geglückt, hätten aufgrund der Sauerstoffversorgung pro Tauchgang am Meeresgrund maximal 20 Minuten Zeit für Orientierung und Anbringung zur Verfügung gestanden. Der Rest wäre für den Weg nach unten und den längeren nach oben draufgegangen. Das Gesamtgewicht von sechs Personen, Tauchausrüstung, Sauerstoffflaschen, Beleuchtung, Balasttanks, Befestigungsmaterial, Werkzeug, Sprengstoff, Ankerkette, Funk- und Ortungsgerät sowie Proviant auszurechnen, mit der Kapazität der “Andromeda” abzugleichen und dann auf deren Seetüchtigkeit zu schließen, erspare ich mir hier. Schon Zwischensummen könnten verunsichern.

Todesmutige ukrainische Freibeuter

Es mag den Nachwirkungen des Streiks der Drehbuchautoren in Hollywood geschuldet sein, dass der auf dem Beifahrersitz geblitzte Mittäter jetzt zu allem Überfluss noch als „Wolodymyr Z.“ enttarnt werden musste, was wahrscheinlich auch dem letzten Trottel klarmachen soll, dass hier keinesfalls die CIA mit Hilfe der ohnehin in der Ostsee operierenden militärischen Einheiten der Navy, sondern todesmutige ukrainische Freibeuter tätig geworden sind. Es überrascht dann kaum noch, dass die deutschen Behörden den bestehenden europäischen Haftbefehl gegen den besagten Tauchlehrer Wolodymyr praktischerweise „nicht wie üblich ins Fahndungssystem eingaben“, was es dem Delinquenten schließlich ermöglicht habe, von seinem Wohnort in Polen in die Ukraine zu entschwinden. Besser so für alle Beteiligten.

Der richtige Wolodymyr und sein Kollege Duda aus Polen übrigens, so verlautet es aus Washington, sollen auch von allem gewusst und sogar ihren Segen gegeben haben. Erkenntnisse, die ganz gut mit der Tatsache zusammenfallen, dass man aktuell die Finanz- und Waffentransfers nach Kiew erstmal einschränken will. Wahrscheinlich, bis Präsidentin Harris installiert ist. Möglicherweise findet sich in Kürze auch noch ein Satellitenfoto, auf dem sich ein ebenfalls beteiligter gewisser Wladimir Kl. sich auf dem Oberdeck der schaukelnden Yacht gerade den muskulösen V-Körper eincremen lässt? Das Rechercheteam von ARD, “Süddeutscher” und “Zeit“, das für den nunmehrigen ermittlungstechnischen Durchbruch gesorgt hat, hat jetzt kurzerhand auch schon mal beim abgetauchten Topterroristen Wolodymyr Z. angerufen und sich erkundigt. Der weist seine Beteiligung zurück. Ziemlich verdächtig!

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