Horst D. Deckert

Volvo verlässt Selbstmordkurs deutscher Autohersteller: Verbrennermotoren bleiben

Ursprünglich hatte auch der schwedische Autohersteller Volvo bekanntgegeben, bis zum Jahr 2030 nur noch Elektroautos herstellen zu wollen. Dieses Ziel wurde nun verworfen. Das Unternehmen ist mehrheitlich in chinesischem Besitz. Die Nachfrage nach Elektroautos ist weltweit eher überschaubar, es sei denn, sie wird durch staatlichen Zwang oder hohe Förderungen künstlich erzeugt.

Das 1927 gegründete Traditionsunternehmen Volvo ist heute mehrheitlich im Eigentum der Zhejiang Geely Holding Group Co. Ltd., einem chinesischen Automobilkonzern. Jüngst gab man bekannt, das globalistische Ziel, bis 2030 nur noch Elektroautos herstellen zu wollen, nicht weiterzuverfolgen. Die Zukunft würde zwar der Elektromobilität gehören, aber die Entwicklung dorthin würde „nicht linear“ verlaufen, so die schönen Worte.

Zur Änderung der Unternehmensstrategie findet sich auf der Seite von Volvocars eine ausführliche Presseaussendung. Darin formuliert man vorsichtig, dass man je nach Bedarf natürlich auch noch weiterhin Hybridfahrzeuge anbieten werde. Wahrscheinlich würde man um 2030 noch bis zu zehn Prozent seiner Umsätze mit solchen Hybridautos machen, der Rest wäre dann vollelektrisch.

Nüchtern betrachtet wirkt die Erklärung wie ein gegenüber den globalistischen Herren höchst vorsichtig formuliertes Ausstiegsszenario, um das Unternehmen möglichst unbeschädigt durch die nächsten Jahre zu bringen. Denn im selben Papier steht, dass bis 2025 der Anteil herkömmlicher Fahrzeuge immer noch bei 50 Prozent liegen wird.

Noch lange vor Ende dieses Jahrzehnts wird Volvo Cars eine komplette Palette vollelektrischer Fahrzeuge anbieten. Damit kann Volvo Cars den Schritt zur vollständigen Elektrifizierung vollziehen, wenn die Marktbedingungen es zulassen.

Volvo Autos Globaler Newsroom

Auch diese Formulierung zeigt, in welchem Dilemma sich der Autohersteller befindet. „Wenn die Marktbedingungen es zulassen“ bedeutet übersetzt nichts anderes, als anhaltend mangelndes Interesse der Käufer an Elektroautos.

Die Schuld gibt man in der Erklärung aber nicht den skeptischen Kunden sondern der Infrastuktur:

Gleichzeitig verlief der Ausbau der Ladeinfrastruktur langsamer als erwartet, in einigen Märkten wurden staatliche Anreize zurückgezogen und zusätzliche Unsicherheiten durch die jüngsten Zölle auf Elektrofahrzeuge in verschiedenen Märkten geschaffen. Vor diesem Hintergrund ist Volvo Cars weiterhin der Ansicht, dass eine stärkere und stabilere staatliche Politik erforderlich ist, um den Übergang zur Elektrifizierung zu unterstützen.

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Selbstverständlich darf ein Gebet an den Globalismus nicht fehlen, was die Klima-Agenda betrifft. Bis 2040 wolle man selbstverständlich CO2-neutral produzieren.

Volvo ist nicht allein mit dieser Entscheidung. Auch andere namhafte Hersteller wie Ford, General Motors und Mercedes-Benz haben ihre Elektroauto-Ziele zuletzt nach unten korrigiert oder Investitionen in diesem Bereich zurückgefahren. Der Elektroauto-Markt kämpft mit Problemen wie hohen Produktionskosten, begrenzter Reichweite der Fahrzeuge und einer noch unzureichenden Ladeinfrastruktur.

Volvos Entscheidung zeigt, dass selbst sogenannte „progressive“ Autohersteller die Grenzen der Elektromobilität erkennen und ihre Strategien anpassen müssen. Es wird deutlich, dass der Weg zur vollständigen Elektrifizierung des Individualverkehrs länger und steiniger sein wird als von der von Klimafanatikern geprägten westlichen Politik gefordert wird. Doch trotz des Rückschlags betont Volvo, weiterhin eine Führungsrolle in der Elektrifizierung einnehmen zu wollen. Mit fast der Hälfte seiner globalen Verkäufe als Elektro- oder Plug-in-Hybrid-Fahrzeuge bleibt das Unternehmen ein wichtiger Akteur in diesem Segment.

Das Unternehmen soll wirtschaftlich sehr gut da stehen und meldet für 2023 einen „operativen Kerngewinn“ von 25,6 Milliarden SEK (2,25 Milliarden Euro). Der Umsatz sei der höchste der Firmengeschichte gewesen. Deutsche Autohersteller stehen aktuell nicht auf so stabilen Beinen – im Wochentakt werden Werkschließungen und Entlassungen bekanntgegeben. Speziell der Standort Deutschland ist nach dem Wüten der Ampelregierung nicht mehr attraktiv.

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