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Computer-Spiele: Habeck versenkt 266 Millionen Euro Steuergeld

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Computer-Spiele: Habeck versenkt 266 Millionen Euro Steuergeld

Die Bundesregierung und die Länder fördern die Entwicklung von Computer-Spielen mit enormen Mitteln. Die Ergebnisse sind wenig befriedigend – einige Projekte wirken dubios. Ganz vorne dabei: Habecks Wirtschaftsministerium.

von Henry Albrecht

Seit 2019 hat sich das Fördervolumen für Videospielentwicklungen in Deutschland kontinuierlich erhöht. Während im Jahr 2019 noch rund 13 Millionen Euro bereitgestellt wurden, stieg dieser Betrag bis 2023 auf über 84 Millionen Euro. Ein besonders deutlicher Anstieg ist zwischen 2020 und 2021 zu verzeichnen, als die Fördermittel von knapp 39 Millionen Euro auf über 61 Millionen Euro anwuchsen.

Insbesondere das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) hat in den letzten Jahren signifikante Mittel bereitgestellt, um die Entwicklung von Videospielen in Deutschland zu unterstützen. Insgesamt hat Habecks Ministerium 200.791.902,78 Euro in die Förderung von Videospielen investiert. Doch auch die Europäische Union trug mit zusätzlichen 1,47 Millionen Euro zur Unterstützung der Branche in Deutschland bei. Rechnet man alle Förderungen seit 2019 zusammen, wurden insgesamt 266,3 Millionen Euro an Steuergeldern für Spiele ausgegeben.

Mit 17.698.733 Euro ist das Land Bayern der führende Förderer unter den Bundesländern. Die Medienanstalt Berlin-Brandenburg (mabb) förderte insgesamt Spiele mit 19.447.628 Euro. Das Land NRW förderte mit 15.554.000 Euro Spiele. Dies führt dazu, dass Spielproduzenten sowohl von Bundes- als auch von Landesmitteln profitieren können. Allerdings handelt es sich bei den geförderten Erzeugnissen nicht selten um einfache Handyspiele, für die eine solch hohe Fördersumme fragwürdig erscheint. 

Apollo News hat die staatlich geförderten Spiele genauer unter die Lupe genommen. Einige der geförderten Spiele, wie das Spiel „Modern Snake“, sorgten schon in den letzten Monaten für Aufsehen. Entwickelt wurde das Spiel von der Firma kr3m.media GmbH. Die Firma hat in den vergangenen Jahren mehrfach Beträge von über 100.000 Euro vom Staat kassiert. Für das Projekt „Modern Snake“ erhielt man 2023 allein schon 176.776 Euro.

Im Jahr 2020 erhielt kr3m.media 200.000 Euro vom BMWK für das Projekt „Idle Zoo Manager“, ein Spiel, bei dem der Spieler einen Zoo leitet. Das Spiel ist ein einfaches Handyspiel, das stark auf Werbung setzt. Es handelt sich dabei um ein klassisches „Casual Game“, welches sich über Anzeigen im Spiel finanziert.

Computer-Spiele: Habeck versenkt 266 Millionen Euro SteuergeldScreenshot aus dem Spiel „Idle Zoo Manager“

Im Jahr 2022 folgten 171.937 Euro, ebenfalls vom BMWK, für „Oma Hühner Run“, ein Spiel, bei dem der Spieler eine sich schnell bewegende Oma auf einem Motorrad von ihrem Hühnerstall durch eine dreidimensionale Spielwelt voller Hindernisse und Belohnungen steuern muss. Das Spiel ist an ein bekanntes Kinderlied angelehnt. Zusätzlich wurde das Projekt „Sudoku Battle Royale“ mit 180.186 Euro gefördert, ohne spezifisches Förderdatum.

Die Förderung der Projekte von kr3m.media wurde vom Ministerium damit begründet, dass Spiele wie „Modern Snake“ „ausschließlich als Browsergame in HTML5 entwickelt“ würden. Weiter heißt es: „Im Gegensatz zu bisherigen Snake-Spielen verabschieden wir uns spieltechnisch vom quadratischen Raster; die Schlange kann sich nun flexibel in alle Richtungen bewegen. Auf dem Spielfeld sind andere Schlangen unterwegs, die der eigenen Schlange das Futter streitig machen und zusätzliche Hindernisse darstellen.“ Dass es bereits zahlreiche ähnliche Browsergames gibt, scheint man bei der Förderbewilligung nicht berücksichtigt zu haben. Neben Snake wurde auch ein 2D-Flugsimulator für Mobilgeräte mit mehr als 370.000 Euro gefördert. Darüber hinaus wurden Spiele für die Websites der Süddeutschen Zeitung, des Spiegel und des Standards entwickelt.

Ein weiteres Unternehmen, welches mehrfach Steuergeld abgriff, ist das Studio Fizbin. So hat man in den letzten Jahren Fördergelder aus verschiedenen Quellen sichern können, darunter vom BMWK und der Medienanstalt Berlin-Brandenburg (mabb).

Im Jahr 2020 erhielt das Studio eine Förderung in Höhe von 84.916 Euro vom BMWK für das Projekt „Imprisoned Kingdom“. Im Jahr 2021 folgte eine weitere Förderung von 199.360 Euro, ebenfalls vom BMWK, für das Projekt „Ice Dance Nomads“. Im Jahr 2022 kam dann die bisher größte Förderung von 1.310.160 Euro, wieder vom BMWK, für das Spiel „Project Kokidon“. Zusätzlich wurde das Projekt „SAY NO! MORE!“ im Jahr 2019 mit 80.000 Euro von der Medienanstalt Berlin-Brandenburg unterstützt. Auf der eigenen Website beschreibt das Studio Fizbin das Spiel folgendermaßen: „In einer Welt, in der jeder am Status Quo festhält und ‚JA‘ sagt, übernehmen Sie die Rolle eines Praktikanten mit der Mission, die Welt mit der positiven Kraft des NEIN zu verändern!“

Computer-Spiele: Habeck versenkt 266 Millionen Euro SteuergeldScreenshot via Studio Fizbin – „SAY NO! MORE“

Im Jahr 2021 erhielt das Studio eine weitere Förderung in Höhe von 100.000 Euro von der mabb für das Spiel „Ice Dance Nomads“. Das Projekt „Imprisoned Kingdom“ wurde 2019 zudem mit 100.000 Euro von der Medien- und Filmgesellschaft Baden-Württemberg (mfg) gefördert. Schließlich erhielt das Projekt „Ask me Anything“ im Jahr 2021 120.000 Euro von der mfg. Insgesamt hat Studio Fizbin somit rund 1.994.436 Euro an Fördergeldern von verschiedenen Förderstellen erhalten, darunter das BMWK, die mabb und die mfg.

Spiele entsprechen nicht den Vorgaben

Auf der Website des Bundeswirtschaftsministeriums wird zur Videospiel-Förderung erläutert, dass Deutschland „der größte Markt für Computerspiele in Europa“ sei und weltweit der „fünftgrößte Markt“ darstelle. Zudem sei der „Umsatz der Branche in Deutschland“ von „6,5 Milliarden Euro im Jahr 2019 auf zuletzt 9,9 Milliarden Euro im Jahr 2022“ gestiegen. Die Industrie habe sich als „Wachstumsbranche und relevanter Wirtschaftsfaktor etabliert“, und die Gamesbranche bilde „einen Pool für hochqualifizierte Arbeitskräfte im Digitalsektor“. Videospiele seien „als Geschichten erzählende Medien“ sowohl „Kunst- als auch Kulturgegenstand“.

In einem Dokument, das Apollo News vorliegt, erläutert das Ministerium die Voraussetzungen für diese Förderungen. Die Projektförderung müsse „eine im Sinne der Ziele des Bundes positive Veränderung gegenüber dem Zustand ohne Förderung hervorrufen“.

Um förderfähig zu sein, muss das Vorhaben als Kulturgut anerkannt werden. Dazu erklärt das Ministerium: „Bei Kulturbeihilfen verlangt die EU, dass jede einzelne Förderung tatsächlich ein Kulturgut betrifft. Deswegen ist Voraussetzung für eine Förderung, dass das Vorhaben einen sogenannten Kulturtest besteht.“

Angesichts dieser immens hohen Fördersummen könnte man erwarten, dass die Produzenten hochwertige Spiele entwickeln. Doch ein Blick hinter die Kulissen zeigt vor allem eines: Die geförderten Spiele sind häufig einfache Handy- oder PC-Spiele ohne erkennbaren Mehrwert für die Gesellschaft und entsprechen nicht den Förderkriterien des Bundes. Dennoch versenkt man unglaubliche Gelder in die Spielentwicklung. 

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