Das Ende des Ukraine-Kriegs rückt in greifbare Nähe, die Welt atmet auf. Wirklich die ganze Welt? Leider nicht. In einer finsteren Wagenburg hat sich nämlich ein verbittertes Häuflein eingefleischter Kriegstreiber verbarrikadiert und feuert eine Wortsalve nach der anderen gegen die Friedensbemühungen des US-Präsidenten ab.
Vorneweg in der Maulheldenfront spuckt der CDU-Oberst Roderich Kiesewetter großkalibrige Töne: Eine „Kapitulationsurkunde“ sei Donald Trumps Friedens-Deal, ein „kruder Plan“, dem weder die Ukraine noch die EU jemals zustimmen könnten.
Deutschland und der erst noch zu wählende Kriegskanzler Merz müssten sich jetzt an die Spitze einer „Koalition der Willigen“ stellen, „damit die Ukraine den Krieg gewinnt“, schnarrt der Oberst a.D. von der Ostalb. Dafür ist die CDU-Ausgabe der zwischenzeitlich ins EU-Parlament verlegten FDP-Panzerhaubitze Strack-Zimmermann bereit, alles zu verscherbeln, was sich noch an brauchbaren Waffen in den ausgeräumten Bundeswehr-Arsenalen finden lassen könnte.
Jetzt müssten endlich „Taurus“-Raketen an Kiew geliefert und sofort mit der Ausbildung ukrainischer Soldaten an den deutschen Marschflugkörpern begonnen werden, fordert Kiesewetter, und die EU-Kriegskoalition müsse die Luftverteidigung der Westukraine übernehmen. Dass Deutschland damit direkt zur Kriegspartei würde, will er gar nicht erst gelten lassen und leugnet verstockt, was jeder unabhängige Fachmann bestätigt: Ohne deutsche Soldaten in der Ukraine kein „Taurus“-Einsatz.
Kein Zweifel: Die Kriegstrompete des Friedrich Merz will nichts unversucht lassen, um den Ukraine-Krieg zum dritten Weltkrieg eskalieren zu lassen. Wer davor warnt, ist in seinen Augen „egozentrisch“, „hysterisch“, „ängstlich“ und folgt sowieso bloß „der russischen Propaganda“. Aber nicht mit ihm, dem verhinderten Kriegshelden Roderich Kiesewetter!
Er danke „der Ukraine dafür, dass sie uns schützt“, denn „keine Armee der Welt ist so stark wie die ukrainische“ verkündete er zu Ostern in einem Anfall von Größenwahn und Realitätsverlust. Gemeinsam müsse man Kiew unterstützen, „damit die Ukraine ihre Grenzen von 1991 wiederherstellen kann und Russland zurückdrängt“.
Mit der tatsächlichen Lage an der Front, an der die ukrainische Armee unerbittlich zurückgeschlagen wird, haben diese nach „Endsieg“-Rhetorik klingenden Parolen kaum noch etwas zu tun, um so mehr dagegen mit Großmannssucht und Kriegsbesessenheit. Glaubt der Schreibtischfeldherr Kiesewetter etwa ernsthaft, mit der runtergerockten und ausgeplünderten Bundeswehr den nächsten Russlandfeldzug diesmal aber nun wirklich gewinnen zu können?
Unübersehbar ist in jedem Fall, dass der CDU-Obrist die Vorstellung nicht ertragen kann, dass das Morden und Sterben in der Ukraine bald zu Ende gehen könnte. Hat er doch in den letzten Monaten und Jahren keine Gelegenheit ausgelassen, um mit Kriegsgeschrei, Durchhalteparolen und Blut-Schweiß-Tränen-Rhetorik die Schlagzeilen zu mobilisieren.
Der Krieg müsse „nach Russland getragen werden“, trommelte Kiesewetter schon vor einem Jahr, die Deutschen müssten eben weniger Urlaub machen, um Waffen für die Ukraine bezahlen zu können. Deutschland sei nämlich „Kriegsziel Russlands“, legte er im Sommer 2024 faktenfrei nach, da müssten die Deutschen schon für die Ukraine ihren Wohlstand opfern.
Den definiert Kiesewetter mal eben neu: Als „gesellschaftliche Resilienz“ – und wie alle, die für autoritäre Zwangswirtschaft die Trommel rühren, malt er ein Horrorszenario an die Wand: Wenn man ihm jetzt nicht folge, dann würden die Opfer und die Kosten später noch viel höher auszufallen. Also lieber jetzt mehr Schulden machen – Kiesewetter warb dafür schon vor einem Jahr, als Merz noch von der Schuldenbremse log. Das Propagandamuster ist das gleiche wie bei den „Klima“-Apokalyptikern von den „Grünen“. Es ist eben kein Zufall, dass dort viele auch schon nahtlos auf Kriegstreiberei umgeschaltet haben.
Deutschland müsse der Ukraine dabei helfen, nach Deutschland geflüchtete wehrfähige Männer zu rekrutieren, und ukrainischen Kriegsdienstverweigerern das Bürgergeld streichen, das war Kiesewetters Weihnachtsbotschaft für 2023. Wenn die Ukraine den Krieg verliere, wäre dies nämlich „das Ende der Welt, wie wir sie kennen“. Oder jedenfalls der Wahnwelt, in der Kriegsfetischist Kiesewetter zu leben scheint.
Offenbar geht es ihm dabei nicht nur um die vielbemühten „westlichen Werte“, die angeblich von Selenskyj und seiner korrupten Clique verteidigt würden, sondern auch ganz banal um koloniale Ausbeutung. Europa brauche nämlich Lithium aus der Ukraine, ließ Kiesewetter zur selben Zeit wissen, auch deswegen sei der Krieg so wichtig.
Dass dieser Anfall von Großmachtdünkel und Rohstoffimperialismus angesichts des realen Zustands Deutschlands und seiner Armee reichlich verwegen klingt, juckt ihn wenig. Zu einem zünftigen Krieg sagt Roderich Kiesewetter schließlich auch sonst nicht Nein. Deutschland müsse Israel „militärischen Beistand“ zur Abwehr eines drohenden iranischen Angriffs anbieten, forderte er während des letzten Sommerlochs. Roderich Kiesewetter nennt solche Allmachtsphantasien ohne Grundlage in der Wirklichkeit „Realpolitik“.
Pseudo-Lösungen auf Kosten Deutschlands für Probleme in entlegenen Weltregionen sind auch sonst Kiesewetters Spezialität. Hunderttausend Syrer könnten zusätzlich in der EU unterkommen, „wenn alle EU-Staaten so viele Syrer ins Land ließen“ – sprich: sich genauso überrennen ließen – „wie die Bundesrepublik“.
Zuerst muss aber mal Russland „gestoppt“ werden. Man glaubt ihn förmlich zu sehen, den Roderich Kiesewetter, wie er ähnlich dem in die Atombombe verliebten „Dr. Strangelove“ aus dem legendären Stanley-Kubrick-Film auf einem „Taurus“-Marschflugkörper reitet, um denselben persönlich nach Moskau zu steuern.
Kiesewetters Kriegsfixierung und sein pathologischer Russland-Hass nehmen bisweilen Züge des Paranoiden an. Sein Bundestagsbüro lasse er maximal noch einmal pro Woche putzen, diktierte er jüngst den Redakteuren vom Establishment-Kampfblatt „Die Zeit“ in den Block. Denn die Putzfrauen kämen aus Moldawien, haben der Herr Oberst beobachtet und messerscharf geschlossen: die sprechen mit russischem Akzent, das sind bestimmt Spione.
Alles Putin-Knechte, überall, und sowieso die erfolgreiche Konkurrenz von der AfD, die der Russenfresser Kiesewetter aus allen Gremien heraushalten und um ihre parlamentarischen Rechte bringen möchte. Wegen „Sicherheitsgefahr“ und so. Als wären Schreibstubenkrieger wie Roderich Kiesewetter, der von Talkshow zu Talkshow seine Kriegspropaganda verbreitet, nicht das eigentliche Sicherheitsrisiko.
Die Belustigung über seinen Verfolgungswahn und seinen Verschwörungsglauben bleibt einem im Halse stecken, wenn man bedenkt, dass dieser Mann als Vertrauter von Möchtegern-Kanzler Merz gilt und die Noch-Nicht-Regierungspartei CDU ihn für einen „Experten“ der Außen- und Verteidigungspolitik hält. Wehe dem Land, in dem solche Figuren zu Macht und Einfluss kommen.
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